U21-Weltmeisterschaft: Baur vertraut auf Potenzial und Variabilität
U21-Weltmeisterschaft: Baur vertraut auf Potenzial und Variabilität
Nur noch fünf Tage. Am Sonntag um 18.30 Uhr beginnt auch für die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes die U21-Weltmeisterschaft (14. bis 28. Juli in Bosnien-Herzegowina). Weitere Vorrundengegner in Ljubuski sind Katar, Schweiz, Niederlande und Kroatien. Die besten vier jeder der vier Vorrundengruppen erreichen das Achtelfinale, das für das DHB-Team mit einem Umzug nach Sarajevo verbunden wäre.
Apropos Schweiz: Mit einem Doppeltest gegen die Eidgenossen haben Trainer Markus Baur und sein Assistent Axel Kromer am vergangenen Wochenende die Vorbereitung abgeschlossen - in Mössingen gab's zum Abschied vom deutschen Publikum ein 26:21, in Schaffhausen folgte ein 37:30. „Wir werden diese Ergebnisse nicht überbewerten, aber wir haben Potenzial und Variabilität in der Mannschaft”, sagt Baur, der seit dem vergangenen Sommer für die Talente der Jahrgänge 1992 und jünger verantwortlich zeichnet.
In Roding hatte Baur, 2007 Kapitän der Weltmeistermannschaft, am 20. Juni mit einem erweiterten Kader die Vorbereitung begonnen. „Für uns war das eine Chance, viele Spieler zu sehen und zu testen”, sagt der 42-Jährige. Und die zwischenzeitlichen Handicaps, als nicht nur der Berliner Fabian Wiede (musste die WM wegen anhaltender Rückenbeschwerden absagen), sondern auch Jan Forstbauer als Linkshänder im rechten Rückraum fehlte? „Gerade die Phase hat der Mannschaft ein gutes Gefühl gegeben, trotzdem erfolgreich sein zu können”, sagt Baur. Gelegentlich agierte sein Team mit drei Rechtshändern im Rückraum. „Auch das hat bei der Mannschaft etwas ausgelöst”, sagt Baur. „Egal, wie wir aufgestellt sind - wir haben immer viele Möglichkeiten.” Unter seiner Leitung haben die Talente der Jahrgänge 1992 und jünger erst zwei Spiele verloren (21:24 gegen Russland und 25:27 gegen Spanien).
Zurzeit haben die Junioren lehrgangsfreie Tage, aber keine Pause: Alle Spieler haben individuelle Aufgaben bekommen, um die hart erarbeitete Form auf WM-Niveau zu halten. Am Donnerstag kommt der 16 Spieler umfassende WM-Kader in Taufkirchen bei München zusammen. In die Vorbereitung waren Baur und Kromer noch mit 18 Junioren gegangen - die Reduktion des Aufgebotes war die bisher schwierigste Entscheidung des Trainerteams. „Das waren schwere und unangenehme Entscheidungen”, sagt Baur. „Alle haben in der Vorbereitung richtig gut und auf hohem Niveau mitgearbeitet und sind damit mitverantwortlich für Ergebnisse und Erfolg. Ich sehe uns als großes Team.”
Trotzdem müssen sich einige Spieler mit der Zuschauerrolle abfinden: Am Kreis verpasst Kai Dippe die WM, im Tor zog Malte Semisch im Vergleich mit Felix Storbeck und Jonas Maier den Kürzeren. Auf Verletzungen und sonstige Eventualitäten kann Baur jedoch auch während der WM kurzfristig reagieren: Das Reglement erlaubt noch zwei Wechsel im 16er-Kader.
Dass der variable Linkshänder Fabian Wiede (zählt wie Torwart Jonas Maier und Mittelmann Simon Ernst noch zum Jahrgang 1994) ausfällt, kompensieren Baur und Kromer mit Spezialisten: Im rechten Rückraum spielen Tim Dahlhaus und der wieder schmerzfreie Jan Forstbauer (war bereits 2011 wie Patrick Zieker U21-Weltmeister), auf dem Flügel kommen Ramon Tauabo und Pascal Durak zum Einsatz. Und nicht nur zur Not gibt es die Option, auch mit einem Rechtshänder im rechten Rückraum zu spielen.
Nach drei bis vier Trainingseinheiten in Taufkirchen geht's am Samstag von München nach Sarajevo, anschließend per Bus weiter in den Spielort Ljubuski. Dort beginnt am Sonntag um 18.30 Uhr gegen Algerien das Projekt U21-WM 2013.
Der Kader der DHB-Junioren für die WM in Bosnien-Herzegowina:
Felix Storbeck (ASV Hamm-Westfalen), Jonas Maier (Kadetten Schaffhausen), Patrick Zieker (TBV Lemgo), Markus Hansen (TV Neuhausen-Erms), Matthias Musche (SC Magdeburg), Julius Kühn (TUSEM Essen), Finn Lemke (TBV Lemgo), Simon Ernst (TSV Bayer Dormagen), Alexander Feld (SC DHfK Leipzig), Patrick Schmidt (TV Hüttenberg), Jan Forstbauer (MT Melsungen), Tim Dahlhaus (ASV Hamm-Westfalen), Ramon Tauabo (TuS N-Lübbecke), Pascal Durak (SG Leutershausen), Nils Torbrügge (GWD Minden), Marcel Niemeyer (TBV Lemgo)
Reserve: Malte Semisch (TuS N-Lübbecke), Kai Dippe (SG Kronau/Östringen)
Das Programm der WM-Vorrunde:
Sonntag, 14. Juli:
16.00 Uhr: Schweiz - Niederlande
18.30 Uhr: Deutschland - Algerien
21.00 Uhr: Kroatien - Katar
Montag, 15. Juli:
16.00 Uhr: Algerien - Schweiz
18.30 Uhr: Katar - Deutschland
21.00 Uhr: Niederlande - Kroatien
Mittwoch, 17. Juli:
16.00 Uhr: Katar - Niederlande
18.30 Uhr: Deutschland - Schweiz
21.00 Uhr: Kroatien - Algerien
Donnerstag, 18. Juli:
16.00 Uhr: Deutschland - Niederlande
18.30 Uhr: Algerien - Katar
21.00 Uhr: Schweiz - Kroatien
Samstag, 20. Juli:
16.00 Uhr: Niederlande - Algerien
18.30 Uhr: Schweiz - Katar
21.00 Uhr: Kroatien - Deutschland
Weitere Etappen:
Montag, 22. Juli: Achtelfinale
Mittwoch, 24. Juli: Viertelfinale
Freitag, 26. Juli: Halbfinale
Sonntag, 28. Juli: Medaillenspiele