„Pflicht in Paris, Kür in Lille“

Diese Olympischen Spiele in Paris erleben zu können, zahlt auch auf die deutsch-französische Freundschaft ein. Die wird im Handball mit dem DFJW und in Zukunft auch mit gemeinsamen Turnieren wie der Männer-WM 2029 gelebt.  
Michelmann: Ja, ich merke, dass die Freundschaft der Länder komplett auf den Handball übergesprungen ist. Ich bin zum Beispiel während der gesamten Zeit in Paris beim französischen Verband im Maison du Handball zu Gast. Wir nutzen die Zeit, um mit Blick auf die WM 2029, aber auch auf die gemeinsame Bewerbung als Ausrichter der Europameisterschaft 2032 zu sprechen. Der politische, aber vor allem auch der persönliche Kontakt zum französischen Handballverband beispielsweise mit Philippe Bana und Bertrand Gilles ist ganz hervorragend. Menschlich ist das auf höchstem Niveau. 

Im Maison du Handball waren Sie auch ganz nah dran an einem weiteren Ereignis: dem Beachhandball-Showcase.  
Michelmann: Mit dem Maison du Handball zeigen uns die Franzosen zunächst, wie ein Zentrum für den Handball in einer Kultur- und Sportnation aussehen kann. Und in diesem Umfeld haben sie die Chance genutzt, während der Olympischen Spiele für den Beachhandball zu werben. Das war ein sehr guter Impuls für eine Zukunft des Beachhandballs im olympischen Programm. 

Wie kann so eine Zukunft aussehen?  
Michelmann: Man muss ja nur zum Eiffelturm schauen und sehen, wie die Resonanz inzwischen beim Beachvolleyball ist. So etwas Ähnliches kann ich mir vor allem in einem Land vorstellen, das entweder wie Australien mit Brisbane 2032 den Outdoor-Sport zelebriert oder das den Handball-Sport in Gänze allen vier Disziplinen lebt. Beachhandball ist eine vollkommen andere Form von Handball, als wir das aus der Halle gewohnt sind. Das zieht nochmal ein anderes Publikum an und hat natürlich dadurch, dass es im Freien stattfindet, bei gutem und selbst bei nicht so gutem Wetter, seinen besonderen Reiz und auch natürlich nochmal eine ganz andere Art von Stimmung. Ich bin davon überzeugt, dass das eine weitere Kür für das olympische Programm sein kann.