Klare Mehrheit für Reformen im Frauenhandball
Foto: Kenny Beele
03.10.2021 Verband

Klare Mehrheit für Reformen im Frauenhandball

3. Liga der Frauen bleibt bestehen, viele Maßnahmen zur Förderung wurden beschlossen

Finale Höhepunkte des 33. Ordentlichen Bundestags des Deutschen Handballbunds waren Anträge, inklusive des Strategiepapiers Frauenhandball 2021 bis 2025, für das eine breite Mehrheit stimmte.

Der neue und alte DHB-Präsident Andreas Michelmann warb vor der Abstimmung um Zustimmung für den Leitantrag des Präsidiums – und der erhielt 114 Ja-Stimmen bei jeweils zwei Nein-Stimmen und Enthaltungen. Der Leitantrag beinhaltet die Bereiche Entwicklung des Frauenhandballs, die Einbindung von Frauen in DHB-Gremien, weitere Outdoor-Wettbewerbe neben dem Beachhandball sowie dass der DHB international noch mehr Verantwortung übernimmt.

Mit überwältigender Mehrheit wurde zudem die künftige Struktur für einen erfolgreichen Frauenhandball angenommen: 105 der 117 Delegierten stimmten für die Vorlage. Im Strategiepapier 2021 bis 2025 der AG Frauenhandball waren nach der Bundesratssitzung am Samstag einige Änderungen vorgenommen worden. Unter anderem wurde die ursprünglich geplante Abschaffung der 3. Ligen als Teil der Ligenstruktur-Reform zurückgenommen. 1. und 2. Liga sollen künftig mit insgesamt bis zu 28 Mannschaften spielen, darunter folgt die 3. Liga mit bis zu 36 Mannschaften und den Oberligen aus den zehn Förderregionen.

Zudem wurde der Katalog der Mindeststandards für die 1. Liga aus dem Antrag genommen, weil einige Punkte so schnell nicht umsetzbar seien. „Mit diesem Beschluss werden wir einen lukrativen Frauenhandball entwickeln können, wir wollen das Interesse an Frauenhandball steigern. Wir brauchen eine starke Liga, in der die deutschen Topstars antreten, um die Qualität zu steigern. Daneben müssen wir die Nachwuchsförderung intensivieren. Wir sind in Gesprächen mit der HBF, was die Weiterentwicklung des Nachwuchs-Zertifikats betrifft. Zudem soll es künftig eine Akademie für Nachwuchsspielerinnen geben, wo die Talente in der Woche trainieren, wohnen und zur Schule gehen und am Wochenende zu ihren Vereinen zurückkehren“, erläuterte DHB-Sportvorstand Axel Kromer entscheidende Punkte.

Auch was die Jugend-Bundesliga weiblich betrifft, wurde die Ligenstruktur geändert, der ältere A-Jugend-Jahrgang entfällt, es gibt eine B-Jugend-Bundesliga plus als Regelspielbetrieb für Spielerinnen zwischen 15 und 17 Jahren, in vier Staffeln mit je zehn Mannschaften. Dort fiel das Votum allerdings knapper aus, mit 57 Ja-Stimmen und 40 Nein-Stimmen – mit einfacher Mehrheit wurde dieser Antrag ebenfalls angenommen.

Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zog seinen Antrag zum Thema Ausbildungskostenerstattungsrichtline zurück, aber mit der Maßgabe, diesen Antrag 2022 nochmals auf den Weg zu bringen. Der vom Landesverband Schleswig-Holstein gestellte Änderungsantrag wurde ebenfalls zurückgezogen.

(BP)

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