Jetzt schon Gänsehaut bei Schilha/Merz
2016 die U18-Weltmeisterschaft, 2018 die U20-WM inklusive Spiel um Platz drei, dazu mittlerweile bereits einige Spiele in der Männer-Bundesliga, die Afrikameisterschaft und viele internationale Einsätze für die EHF in europäischen Klubwettbewerben und bei EM-Qualifikationen: die beiden Schwestern Maike Merz und Tanja Schilha können sich über mangelnde Herausforderungen und Topspiele nicht beklagen. Nun wartet die nächste internationale Premiere: Beim Finalturnier der Frauen-Champions-League am übernächsten Wochenende in Budapest sind die beiden von der EHF für das Spiel um Platz drei (Sonntag, 12. Mai, 15.15 Uhr, live auf www.ehfTV,com) nominiert worden.
Im Interview mit dhb.de sprechen Maike Merz und Tanja Schilha über das Turnier, aber auch ihre Einsätze im Männerhandball.
Was bedeutet die Nominierung für Budapest für Sie?
Maike Merz: Diese Nominierung bedeutet uns sehr viel, denn dieses Turnier ist im internationalen Kalender für Vereinsteams weltweit sicherlich der bedeutendste Event. Wir hatten damit absolut nicht gerechnet und konnten es zunächst nicht glauben.
Welchen Stellenwert hat das Turnier im Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Nominierungen?
Tanja Schilha: Beim Finalturnier der Königsklasse dabei zu sein, ist eine große Ehre für uns. Wir sprechen seit Jahren davon, dass wir gerne einmal als Zuschauer dabei wären. Dass wir nun auf dem Feld dabei sind und Deutschland in Budapest vertreten dürfen, bedeutet uns sehr viel.
Maike Merz: Vor 12.000 Zuschauern ein so hochklassiges Spiel zu leiten, ist etwas ganz besonderes und führt bei uns bereits jetzt zu Gänsehautfeeling.
Seit letzter Saison werden Sie regelmäßig in der Männerbundesliga eingesetzt. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen mit den Vereinen und ist es schon zur Normalität geworden?
Maike Merz: Wir werden jetzt regelmäßig nicht nur im Bereich der 2. Bundesliga Männer, sondern auch im Bereich der 1. Bundesliga Männer eingesetzt. Bisher ist die Resonanz aller Beteiligten sehr gut. Wir sind sehr zufrieden, wie gut alle Beteiligten auf die „Neuheit“ Frauen-Schiedsrichter in der 1. Männerliga (nach 2009) reagieren. Bisher wurde uns ein großer Vertrauensvorschuss an Akzeptanz entgegengebracht und wir konnten die Spiele gut über die Bühne bringen.
Tanja Schilha: Von Normalität kann man sicher als einziges Frauengespann in dieser Liga noch nicht sprechen – jedoch scheint es den Männern völlig egal zu sein, wer pfeift – solange man seine Leistung bringt. Die Einsätze in der Männerbundesliga helfen uns international ungemein und die internationalen Top-Spiele helfen uns in Deutschland.
Steht für den Sommer wieder eine Nachwuchs-EM oder WM an?
Tanja Schilha: Zum Sommer können wir bisher noch nichts sagen. Wir halten uns weiterhin alle Termine für die weiblichen Europameisterschaften (Jugend und Junioren) sowie die männlichen WM-Turniere frei.
Maike Merz: Man weiß nie was kommt – wir sind bereit.
Spielplan Frauen-CL-Finalturnier in Budapest:
Samstag, 11. Mai, Halbfinals:
15.15 Uhr: Vipers Kristiansand (NOR) - Györi Audi ETO KC (HUN)
18 Uhr: Metz Handball (FRA) - Rostow-Don (RUS)
Sonntag, 12. Mai: Finaltag
15.15 Uhr: Spiel um Platz 3
18 Uhr: Finale
Quelle: BP