Das fehlende Teil des Aufstiegshauses: Joline Müller führt HSG Marpingen-Alsweiler in Liga 3
25.04.2019 Süd

Das fehlende Teil des Aufstiegshauses: Joline Müller führt HSG Marpingen-Alsweiler in Liga 3

„Nie mehr vierte Liga“ schallte es Anfang April nach dem 42:16-Auswärtssieg bei der HSG Moselweiß durch die Halle. Mit dem 21. Saisonsieg stand fest: Die HSG DJK Marpingen SC Alsweiler sicherte sich die Meisterschaft und den Aufstieg in die 3. Liga. Aktuell, es sind noch zwei Partien zu absolvieren, stehen die Handballerinnen des früheren DHB-Nationalspielers Jürgen Hartz mit 45:3 Zählern an der Spitze. Zahlen, die eine deutliche Überlegenheit in der Liga dokumentieren. Unterstrichen wird diese durch den am vergangenen Wochenende eingefahrenen Titel im Saarland-Pokal.

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Zum Pokal-Bericht des Saarländischen Rundfunks

Den begleitete auch ein Fernsehteam des saarländischen Rundfunks. Im Mittelpunkt des Interesses stand Joline Müller. Die Rückraumspielerin kehrte nach drei Jahren im Trikot des Zweitligisten Trierer Miezen zurück und war die bestimmende Spielerin der Serie. Gegen die HSG Wittlich netzte Müller, obwohl erst in der zwölften Minute eingewechselt, 15 Mal ein. Der Wechsel im vergangenen Sommer ging mehr oder weniger in Windeseile über die Bühne. Die Spielerin zögerte mit ihrer Zusage in Trier, da griff HSG-Manager Reimund Klein wieder einmal zum Telefon. „Denn“, verriet Klein gegenüber der Saarbrücker Zeitung, „ich haben den Kontakt nie abreißen lassen“. In einem ersten konkreteren Gespräch stellten Manager und Trainer die Spielerin das Konzept vor. Das sieht vor, mit jungen Spielerinnen aus der eigenen Jugend – die B-Mädchen kämpfen gerade gegen die SG BBM Bietigheim im DM-Achtelfinale um das Weiterkommen – eine leistungsstarke Mannschaft für die Zukunft aufzubauen. Dazu kam der Wohlfühlfaktor. Müller kehrte zurück und die heimische Presse überschlug sich schon im vergangenen November vor dem Spitzenspiel gegen die HSG Wittlich mit der Überschrift: „Mit Joline kann’s in die 3. Liga gehen.“   Übrigens: Jolines jüngerer Bruder ist Jerome Müller und geht in der DKB Handball-Bundesliga für die Eulen Friesenheim auf Torejagd.    

Trainer erweist sich als Glücksfall

"Das Saarland braucht einen Drittligisten, damit die Talente nicht abwandern."

Jürgen Hartz (Trainer HSG Marpingen-Alsweiler)

Im dritten Jahr seiner Amtszeit gelang dem Trainer nun der Aufstieg. Das Kuriose an der Liaison zwischen dem früheren Nationalspieler des TV Niederwürzbach und dem Verein ist, dass Hartz von seinem Vorgänger empfohlen wurde. Und nicht nur das: Der räumte sogar freiwillig seinen Stuhl. „Wenn es die Möglichkeit besteht, Jürgen Hartz als Trainer zu bekommen, dann soll der Verein nicht an mir kleben“, blickt Thorsten Hell zurück. Für Hartz war es nach den Jahren bei den Männern vom  TuS Dansenberg, die  inzwischen sehr erfolgreich in der 3. Liga unterwegs sind, die erste Station als Frauentrainer.

Mit den Worten, „das Saarland braucht einen Drittligisten, damit die kommenden Talente nicht abwandern“, trat Hartz seine Mission an und führte diese nun zum Erfolg. Vereinschef Manfred Wegmann stufte die Verpflichtung von Hartz als „Glücksfall“ ein. Der Trainer brachte sich mit Herzblut in die Nachwuchsarbeit ein. Ebenfalls mit Erfolg, wie die DM-Teilnahme der B-Mädchen beweist. Die konsequente Weiterentwicklung, die noch nicht abgeschlossen ist, brachte die Qualifikation für die 3. Liga und ein stabiles Fundament in der Jugend ein.

„Im Vordergrund steht, dass wir das Team über die Jugendarbeit ergänzen“, blickt Wegmann voraus, befindet sich aber auch auf der Suche nach punktuellen Verstärkungen. Vielleicht kann vor der oder im Rahmen der mit den gemeinsam mit den Fans gefeierten Aufstiegsparty schon der eine oder andere Neuzugang bekannt gegeben werden.