Die Titelkandidaten der Staffel Mitte
Torwart Oliver Krechel (links) und Marijan Basic (rechts) sind die beiden Kapitäne im Team von Trainer Felix Linden. - Foto: Verein
01.10.2020 Männer

Die Titelkandidaten der Staffel Mitte

Vor einer Spielzeit lässt es sich immer trefflich über die Titelaspiranten diskutieren. Was können die Neuzugänge leisten, bestätigen sie die Vorschusslorbeeren und wie sind die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele einzuordnen? Ein Geheimtipp der Staffel Mitte könnte der Longericher SC sein. Auch die HSG Rodgau Nieder-Roden muss man selbstverständlich wieder auf der Rechnung haben. Oder macht der ambitionierte TuS 04 KL-Dansenberg, die HG Saarlouis oder Zweitliga-Absteiger HSG Krefeld Niederrhein das Rennen?

HSG Krefeld Niederrhein: Moderne Technik

Die vergangene Spielzeit verlief für die HSG mit dem letzten Platz in der 2. Bundesliga sehr enttäuschend. Frühzeitig entscheiden sich die Verantwortlichen, aufgrund der sportlich ausweglosen Lage, keine Lizenz für die 2. Bundesliga zu beantragen. Dann kam der Corona-Lockdown und die Aussetzung der Abstiegsregelung. Zum Ärger der HSG, die aufgrund der nicht beantragten Lizenz in die 3. Liga abstieg. Sei es drum: Rund um den Verein scheint sich wieder Aufbruchstimmung breit zu machen. Mit dem Namenszusatz „Niederrhein“ möchte man in der Region neue Fans hinzugewinnen. Und außerdem werden einige Heimspiele in der schmucken Arena in Moers ausgetragen. Die bietet unter normalen Umständen etwas mehr als 1.000 Zuschauern Platz.

Um die dann auch – wenn die Normalität wieder einzieht – auch voll zu bekommen, müssen sportliche Erfolge her. Und die HSG-Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Stefan Nippes hat ganze Arbeit geleistet und stellte einen ambitionierten Kader zusammen. An dessen Spitze steht mit Felix Linden ein junger, aber in der Szene schon sehr anerkannter Trainer. Der 32-Jährige verfügt über die A-Lizenz und ist zertifizierter DHB-Nachwuchsleistungstrainer. Seit Januar ist er der Chef bei der HSG und gilt als äußerst innovativ. So wird die HSG der erste Drittligist sein, der bereits in der Halbzeitpause mit Bewegtbildern aus der ersten Halbzeit eine erste Analyse betreibt. Zudem veröffentlichte Linden gemeinsam mit Jörg Madinger in den vergangenen drei Jahren mehrere Bücher über verschiedene Themenbereiche es Handballs. Im letzten Härtetest überzeugte die HSG übrigens und schlug den Zweitligisten TV Großwallstadt mit 28:26.

TuS 04 KL-Dansenberg: Starkes Quartett soll ein Duo ersetzen

TuS 04 KL-Dansenberg: Starkes Quartett soll ein Duo ersetzen
Kevin Klier zählt zu den besten seines Fachs in der 3. Liga. Foto: TuS 04 KL-Dansenberg

Drei Saison lang spielte Dansenberg um Torwart-Routinier Kevin Klier in der 3. Liga Süd und zählte dort zu den stärksten Teams. Nun wurde man in die Staffel Mitte eingruppiert. An den Zielen ändert das wenig, denn die Mannschaft von Trainer Steffen Ecker soll wieder um die vorderen Plätze mitspielen. Der Top-Transfer gelang den Verantwortlichen mit der Verpflichtung des luxemburgischen Talents Raphael Gedon. Zudem wurde von der TSG Haßloch, auf die man im Derby treffen wird, Kreisläufer und Jugendnationalspieler Nils Röller geholt.

Ein weiterer Zugang von einem kommenden Derbygegner ist Niklas Schwenzer vom TV Hochdorf. Ergänzt wird die Mannschaft von Spielmacher Julius Rose (Team Handball Lippe). Sie alle sollen die Abgänge von Alexander Schulze und Abwehrchef Christopher Seitz kompensieren. Während Seitz seine Karriere beendet, schloss sich Top-Torjäger Schulze dem Erstligisten TVB Stuttgart an.

HG Saarlouis: Mit Champions-League-Erfahrung

HG Saarlouis: Mit Champions-League-Erfahrung
Louc Laurent spielte schon in der Champions-League. - Foto: TuS 04 KL-Dansenberg

Einen luxemburgischen Handballer hat auch die HG Saarlouis in seinen Reihen: Gilles Thierry. Und der verlängerte während der Corona-Pause seinen Vertrag um zwei weitere Jahre. Mathias Ecker, Sportlicher Leiter der HGS, bezeichnet Thierry als „wichtigen Baustein auf und neben dem Spielfeld“.

Dazu könnte auch der erste Zugang werden. Der Franzose Loic Laurent kommt vom VT Zweibrücken. Der Oberligist war jedoch nur eine kurze Zwischenstation. Davor spielte Laurent beim Rivalen aus Dansenberg und machte dort insbesondere zu Beginn der Spielzeit 2019/20 als torgefährlicher Rückraumspieler auf sich aufmerksam. Laurent sammelte bei einer seiner vorangegangenen Stationen sogar Erfahrungen in der Champions-League mit Chambery Savoie. Ein großer Pluspunkt für den ehemaligen Zweitligisten könnte der enorme Zuschauerzuspruch und die gute Stimmung in der Halle sein. Oben angreifen kann die Mannschaft aber nur, wenn sie die in der vergangenen Spielzeit gezeigte Auswärtsschwäche ablegt.

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