Die Titelkandidaten der Staffel Nord-West
Die Eintracht versucht, noch mehr Fans in der Stadt zu mobilisieren. - Foto: Verein
01.10.2020 Männer

Die Titelkandidaten der Staffel Nord-West

Vor einer Spielzeit lässt es sich immer trefflich über die Titelaspiranten diskutieren. Was können die Neuzugänge leisten, bestätigen sie die Vorschusslorbeeren und wie sind die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele einzuordnen? Ein Geheimtipp der Staffel Nord-West könnte der Northeimer HC, der sich international verstärkt hat, sein. Oder machen die „Big Player“, Eintracht Hagen und TuS Vinnhorst, das Rennen?

Eintracht Hagen: Gute Frühform

Nicht nur Arnd Kauffeld, der Trainer der ESG Gensungen/Felsberg traut Eintracht Hagen den Titelgewinn in der Staffel Nord-West und vielleicht sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu. Auch Neuzugang Alexander Becker (VfL Gummersbach) ist von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Das trifft auch auf Carsten Ridder zu. Der kam vom Erstliga-Aufsteiger TuSEM Essen. Zwei Transfers, die die Ambitionen der Eintracht nach dem Zweitliga-Abstieg 2019 verdeutlichen. Auch, wenn man mit Kreisläufer Tom Bergener zum Erstligisten Bergischen HC ziehen lassen musste, sind die einzelnen Positionen doppelt oder manchmal sogar dreifach mit Qualität besetzt. Zum Beispiel im Tor: Dort verstärkte man sich mit Mats Grzesinski vom TuS N-Lübbecke. Der junge Keeper absolvierte vor zwei Jahren sogar ein einwöchiges Probetraining beim FC Barcelona.

Die Ansprüche untermauert der Verein auch in seiner Außendarstellung. In der Stadt, in der es neben den Zweitliga-Basketballern von Phoenix Hagen und dem Eintracht-Lokalrivalen TuS Volmetal eigentlich keine weitere nennenswerte sportliche Konkurrenz gibt, hängen an vielen Stellen Werbeplakate der Eintracht-Handballer. Die werden trainiert von Stefan Neff. Der übernahm im Verlaufe der vergangenen Spielzeit das Kommando von Ulli Kriebel. In allen offiziell in die Wertung eingegangenen Partien siegte die Eintracht unter Neffs Regie. Lediglich das später aufgrund der Insolvenz der Rhein Vikings annullierte Auswärtsspiel ging verloren. Und trotz der langen Corona-Pause knüpfte das Neff-Team an diese Serie an und schlug in der Vorbereitung die beiden Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und den TuS Ferndorf.

TuS Vinnhorst: Nochmal nachgelegt

TuS Vinnhorst: Nochmal nachgelegt
Davor Dominikovic und Fin Backs. - Foto: Verein

Die Marschroute ist klar. Auch, wenn der Verein den neuen Trainer Davor Dominikovic mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausstattete und dem kroatischen EX-Weltklassehandballer Zeit geben möchte, etwas aufzubauen. Wobei das, dass Dominikovic bei den Hannoveranern vorfindet, jetzt schon beachtlich ist. Zum Beispiel einen Geldgeber im Hintergrund, der für den Verein eine neue Spielstätte baut. Die soll im kommenden Jahr eingeweiht werden.

Während im Hintergrund fleißig an professionellen Strukturen gebastelt wird, schaffte Dominikovic bereits Fakten und erhöhte das Trainingspensum von drei auf fünf Einheiten pro Woche. Vom Trainingsfleiß und Einsatz seiner neuen Mannschaft zeigt sich der Olympiasieger beeindruckt. Das trifft auch auf die Qualität der 3. Liga im Allgemeinen und auf den vermeintlich schärfsten Widersacher Eintracht Hagen zu. „Einige Spieler aus der 3. Liga könnten in der ersten kroatischen Liga eine Rolle spielen“, schätzt Dominikovic, der zuletzt von Sponsor Manfred Weiß einen weiteren Hochkaräter für den ohnehin schon sehr gut besetzten Kader dazu bekam. Von der MT Melsungen kommt Junioren-Nationalspieler Fin Backs, der zuletzt an den Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe ausgeliehen war.

SGSH Dragons: Unberechenbarer

Besonders ein Name weckt die Erwartungen von außen, dass es für die SG Schalksmühle-Halver nach Platz vier in der Vorsaison ein Stück nach oben geht. Die Sauerländer verpflichteten bekanntlich den langjährigen Bundesliga-Profi Mark Schmetz als Trainer. Aber auch beim spielenden Personal angelten sich die Verantwortlichen durchaus einen Hochkaräter. Jan König kommt vom TuS Volmetal zur den Dragons. Der Mittelmann ist extrem torgefährlich und seine Aktionen bisweilen für die gegnerischen Abwehrreihen unberechenbar.

Von den letztjährigen Drittliga-Rivalen kamen in Brian Gipperich ein torgefährlicher Linkshänder, der beim Bergischen HC auch schon Erstliga-Luft schnupperte und in der 2. Bundesliga im Kader der Rhein Vikings stand. Mit Philipp Dommermuth von der Ahlener SG konnte der Verein einen körperlich robusten Kreisläufer mit Abwehrqualitäten hinzugewinnen.

 

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