Neben der Linie #1
Bei der TGS Pforzheim setzte die Mannschaft ein großes Zeichen. - Foto: TGS Pforzheim
03.04.2020 Männer

Neben der Linie #1

In der Rubrik „Neben der Linie“ sollen während der Corona-Krise immer freitags die wichtigsten Neuigkeiten aus den Männer-Staffeln der 3. Liga zusammengefasst werden und einen Überblick über das aktuelle Geschehen während der Spielunterbrechung vermitteln.

Nord-Ost: Empor Rostock führt Kurzarbeit ein

Hubert Ernst war früher Vorstandsvorsitzender einer Bank und steht nun an der Spitze des Nord-Ost-Spitzenreiters Dessau-Rosslauer HV. In einem Interview mit dem Pressedienst des Vereins äußert sich der Vorsitzende zu diversen Themen. Unter anderem sagt er: „Unseren Zusammenhalt wird das jedoch nicht gefährden. Dazu sind wir zu sehr unserem gemeinsamen Ziel, dem Handballsport in Dessau-Roßlau zu fördern, geeint. Ich fühle mich mit allen Personen und Gruppen sehr verbunden. Unsere Arbeit machen wir jetzt medial. Da vergeht kein Tag, an dem wir nicht Ideen austauschen und neue Wege besprechen.“

Wie viele Vereine ist auch Empor Rostock von der Corona-Krise hart getroffen und ergriff nun die Kurzarbeit als eine Maßnahme. Trainer, Spieler, Mitarbeiter und auch der Vorstand werden auf Gehalt verzichten. Das beschloss der Vorstand in einer außerordentlichen Sitzung. Kündigung sollen vermieden werden. Die Regelung gilt erst einmal bis zum 30. Juni.

„Mais dois anos! – auch „Lothar“ verlängert“, schrieb der TuS Vinnhorst auf seiner Homepage. Hinter „Lothar“ verbirgt sich der brasilianische Rechtsaußen Matheus Costa Dias, der seinen Vertrag beim TuS um zwei weitere Jahre verlängert hat. Der Brasilianer zählt zu den Lieblingen der Fans am Mittelandkanal. Dem Aufsteiger aus Hannover wird zudem Hendrik Pollex erhalten bleiben. Der Linkshänder wird ab der kommenden Spielzeit gemeinsam mit Neuzugang Maurice Lungela die rechte Rückraumseite beackern.

3. Liga Nord-West: Wilhelmshaven holt nächsten Hochkaräter

Der Wilhelmshavener HV nimmt weiter Kurs auf die 2. Bundesliga. Obwohl noch offen ist wie und ob die Saison fortgeführt wird, angelten sich die Norddeutschen nach Nils Torbrügge (HSG Wetzlar) und Jens Vortmann (SC DHfK Leipzig) nun den Rückraumspieler Juan de la Pena. Der spanische Rückraumspieler kommt wie die beiden anderen Neuzugänge aus der 1. Bundesliga vom HBW Balingen/Weilstetten. Wie bei Torbrügge und Vortmann besitzt de lan Penas Vertrag auch Gültigkeit für die 3. Liga. Zudem verlängerte der lettische Linkshänder Tim Rozman seinen Vertrag.

Bei Eintracht Hagen ruht wie allen anderen der Trainingsbetrieb der Mannschaft. Die Spieler halten sich selbstständig fit. „Aus der Sicht eines Sportlers wünscht man sich natürlich, dass die Saison fortgesetzt wird. Doch das ist erst einmal nebensächlich“, sagt Regisseur Valentin Schmidt in einem Doppel-Interview mit Kim Voss-Fels. Übrigens treibt man in Hagen wie andernortens auch die Personalplanungen voran. Jugend-Nationalspieler Tim Bergener verlässt den Verein in Richtung Erstligist Bergischer HC. Dafür konnte mit Andreas Becker vom Zweitligisten VfL Gummersbach hochwertiger Ersatz gefunden werden.

Der TuS Volmetal verstärkt sich zur kommenden Spielzeit auf der Kreisläuferposition mit Cedric Geitmann von der SG Schalksmühle-Halver. Durch den Wechsel innerhalb der Staffel Nord-West verspricht sich der beim Ligakonkurrenten und Nachbarverein mehr Spielanteile. Den umgekehrten Weg geht Torjäger Jan König. Der künftige SGSH-Trainer Mark Schmetz freut sich schon auf die Zusammenarbeit: „Ich habe Jan schon mehrfach live gesehen und bin von seiner Schnelligkeit und seiner Torgefahr sehr beeindruckt. Im persönlichen Gespräch hatte ich das Gefühl, dass unsere Ziele übereinstimmen und Jan sehr gut zu uns passen wird." Der Leichlinger TV nahm kürzlich Dorian Wöstmann (HSG Krefeld) unter Vertrag.

3. Liga Mitte: Stephan „Apollo“ Just neuer YoungsterS-Coach

Während der Torwart des TV Großwallstadt mit Seilchenspringen scheinbar der fiktiven Boxlegende Rocky Balboa nachzueifern schein, veröffentlichte der TVG vor einigen Tagen seine Chronik. Anlass ist das Jahr 1980, in dem der TVG mit einem 21:12-Sieg in München über Valur Reykjavik zum zweiten Mal den Europapokal der Landesmeister sicherte. In diesem Jahr gewann der TVG alles, was es zu gewinnen gab. Die ganze Geschichte des Vereins, seit seiner Gründung im Jahr 1888, begleitet die Chronik „TVG - eine Handball-Geschichte“ – unter anderem mit einem Gasteitrag von Rolf Brack und dem Philosophen Gunter Gebauer.

Der ehemalige Handballprofi Stephan Just wird zur kommenden Saison Trainer bei der zweiten Mannschaft des SC Magdeburg und löst Vanja Radic ab, der sich fortan um die B-Jungen des Vereins kümmern wird. Für Just ist es einer Rückkehr an eine frühere Wirkungsstätte. Zwischen 2003 und 2005 lief Just für den SCM in der 1. Bundesliga auf. Nach weiteren Stationen in Schwerin, bei GWD Minden, dem TuS N-Lübbecke, der TSG Friesenheim und dem ASV Hamm-Westfalen wechselte Just nach einem Kreuzbandriss auf die Seitenlinie und 2017 interimsweise den ASV Hamm-Westfalen. Zuletzt war Just  Daran schloss sich die Trainerstation beim Oberligisten TSG AH Bielefeld an. Der A-Lizenzinhaber und 14-fache Nationalspieler erhält bei den Magdeburg YoungsterS einen Vertrag bis 2022.  „Es ist für mich eine große Ehre, diese Aufgabe beim SC Magdeburg übernehmen zu dürfen. Für mich war auch schon als Spieler der SCM die Marke im ostdeutschen Handball und gehört auch national und international zu den großen Namen“, sagte Just bei seiner Vorstellung. Zuletzt hospitierte der 40-jährige bei GWD Minden und begleitete den Handball-Bundesligisten durch die Saison.

Die SG Leutershausen engagiert sich in der schweren Zeit für Menschen die Hilfe benötigen. Zum Beispiel gehen die Spieler für andere einkaufen. Die Aktion erklärt Uli Roth, Gesellschafter der Roten Teufel und 151-fache DHB-Nationalspieler diese Aktion.

Staffel Süd: Starkes Zeichen der TGS Pforzheim

„Wir gehen davon aus, dass uns durch Zuschauereinnahmen, Bewirtung und Nichtnutzung der Vermietung unseres Vereinsheims etwas 15.000 bis 20.000 Euro entgehen“, rechnet Wolfgang Taafel, Vorstand der TGS Pforzheim vor und verdeutlicht die für die TGS herrschenden Dimensionen: „Das ist schon ein richtiger Batzen Geld.“

Zwar sei der Etat laut Pressemitteilung bis zum Ende der üblichen Vertragslaufzeiten am 30. Juni gedeckelt, doch die Mannschaft habe von sich aus diesen Vorschlag unterbreitet. Andernfalls wären die Entgelte für die Spieler, Trainer und Physiotherapeuten gesichert gewesen. Die Höhe des Verzichts wird in der Vereinsmitteilung nicht explizit genannt, der stellt für den Verein aber einen „nicht unerheblichen Teil der Gehälter“ dar. Somit ist der Verein sogar in der Lage, für den Etat für die kommende Spielzeit, Rücklagen zu bilden.

Initiiert wurde die Solidaritätsaktion vom Spielerrat. Diesem gehört neben Torwart Sebastian Binder und Jonathan Binder auch Kapitän Florian Taafel, dem Sohn von Vorstand Wolfgang Taafel, an.

In den vergangenen Jahren hat die HG Saarlouis gut gewirtschaftet. Deswegen können Trainer Philipp Kessler und Noch-Manager Manager Richard Jungmann einigermaßen entspannt in die Zukunft blicken. Aber „was bedeutet die Spielunterbrechung für die HG Saarlouis“, diese Frage stellte der Saarländischen Rundfunk.