Erster Spieltag: Vier Aufsteiger lassen aufhorchen
LiT-Kreisläufer Lucas Rüter und sein Team feierten einen gelungenen Einstand. - Foto: Bendig
26.08.2019 Männer

Erster Spieltag: Vier Aufsteiger lassen aufhorchen

„Die Euphorie mitnehmen“, heißt es oft vor der Saison bei den Aufsteigern. Und am ersten Spieltag der vier Staffeln schafften das mit LiT Tribe Germania, dem OHV Aurich, dem TuS Vinnhorst und dem TV Plochingen auch vier von insgesamt zehn Liga-Neulingen.

Staffel Nord-West

Allgemein wird im Nord-Westen den beiden Aufsteigern LiT Tribe Germania, einer Spielgemeinschaft aus der ostwestfälischen Gemeinde Hille, sowie dem Ostfriesischen Handballverein Aurich zugetraut, sich zügig in der 3. Liga zu akklimatisieren. Diesen Eindruck bestätigten die beiden Teams gleich am ersten Spieltag. Die Ostwestfalen siegten, angeführt durch die starke rechte Angriffsseite mit Jannik Oevermann (10/6) und Jannik Gartmann (8), sicher gegen den TuS Volmetal mit 35:30 (18:11). Der hatte vor der Saison mit zehn Abgängen und neun Zugängen einen veritablen Umbruch zu verzeichnen. LiT hingegen musste mit Moritz Rodenkirchen (GWD Minden II) lediglich einen Zugang integrieren. Die Gastgeber spielten vor allem vor der Pause wie aus einem Guss und schafften zur Pause eine 18:11-Führung. Nach der Pause hielt man den Gast sicher auf Distanz. „In der ersten Halbzeit haben wir super verteidigt und vorne richtig flüssig gespielt“, sagte LiT-Trainer Daniel Gerling zufrieden.

Dass in Aurich eine große Begeisterung rund um das heimische Team herrscht, ist bekannt. Oft pilgern mehr als 1.000 Zuschauer in die Halle. So auch zum Auftakt gegen die Ahlener SG. Die 1.100 Fans sahen nach Aussage von OHV-Trainer Arek Blacha, der die Mannschaft nach dem Abstieg vor einem Jahr auf Anhieb wieder in die 3. Liga führte, „50 Minuten lang guten Handball“ und einen 27:23-Sieg. Aktivposten der Auricher waren Keeper Frederick Lüpke und der achtfache Torschütze Christoph Groß. „Er hat sensationell gehalten“, bescheinigte Blacha seinem Keeper. „Manchmal hat man solche Tage, an denen alles klappt“, sagte Groß dem Jeverschen Wochenblatt.     

Staffel Nord-Ost

In der Staffel Nord-Ost startete der TuS Vinnhorst beim Oranienburger HC blendend in die Saison. 32:27 hieß es am Ende für die Gäste aus Hannover. Die schafften in den vergangenen vier Jahren satte drei Aufstiege. Dabei soll es mittelfristig nicht bleiben. Gegenüber dem Portal „Sportbuzzer“ betonte Trainer Rui Cruz: „Wenn unsere neue Halle da ist, werden wir versuchen, uns nach und nach so zu verstärken, dass wir um den Aufstieg mitspielen können." Wie Aufstiege funktionieren, weiß der 57-jährige Brasilianer. Er führte 2005 die TSV Hannover-Burgdorf in die 2. Bundesliga. Beim OHC ließ das TuS-Team, in dem mit Florian Freitag (GWD Minden) und Hendrik Pollex (Hannover-Burgdorf) zwei ehemalige Erstliga-Spieler stehen, nichts anbrennen. Zwar geriet man nach der 19:13-Führung (33. Minute) beim 22:20 (41.) noch einmal in kurzzeitig in Bedrängnis, fuhr den Sieg schließlich aber sicher ein.

Staffel Mitte

In der „Mitte“ der 3. Liga waren die beiden Aufsteiger HSC Bad Neustadt und HC Elbflorenz II chancenlos. Der HSC Bad Neustadt schaffte nach einem Jahr Abstinenz den direkten Wiederaufstieg unter Trainer Chrischa Hannawald. Gegen die starke HSG Rodgau Nieder-Roden waren die Franken nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung und trotz der kurzfristigen Nachverpflichtung des Kroaten Jure Fistonic in eigener Halle beim 26:33 chancenlos.  

Der HC Elbflorenz II ging zum Saisonstart ebenfalls leer aus. Beim TV Germania Großsachsen unterlag man 20:26. Bereits zur Pause führten die Gastgeber sicher mit 14:8. „Wir waren auf den Punkt topfit und haben vieles richtig gemacht. Besonders die Neuzugänge haben gezeigt, dass sie echte Alternativen sind“, sagte TVG-Trainer Fabian Pohl dem „Mannheimer Morgen“.

Beim TV Kirchzell gab es nach dem 27:27 gegen den  Northeimer HC trotz des Punktgewinns lange Gesichter. „Wir hätten gewinnen müssen“, lautete der einhellige Tenor beim Aufsteiger, der 36 Sekunden vor Schluss durch Brian Heinrich noch zum Ausgleich kam.  

Derweil kam es beim Spiel zwischen dem SC DHfK Leipzig II und dem Titelanwärter SG Nußloch zum Duell zweier Ex-Kieler. Christian Zeitz entschied mit seiner SG das Duell mit 31:25 bei der mit Raul Santos angetretenen DHfK-Reserve für sich.

Staffel Süd

Das saß: Der TuS Fürstenfeldbruck setzte mit dem 37:22-Erfolg beim TV Willstätt ein dickes Ausrufezeichen. Für die Überraschung des Spieltages sorgte aber der TV Plochingen. Der Aufsteiger gewann das Derby gegen den VfL Pfullingen mit 31:30 für sich. Nach wenigen Minuten führte Plochingen gegen die von Ex-Trainer Daniel Brack trainierten Gäste bereits 8:2. „Wir hatten uns vorgenommen, gleich die ersten 15 Minuten voll da zu sein. Das hat geklappt und es herrschte eine unfassbar geile Stimmung in der Halle, die die Mannschaft am Ende auch getragen hat“, sagte TV-Trainer Michael Schwöbel der Esslinger Zeitung. Beim Spielstand von 26:27 musste der Neuling  um den perfekten Saisonstart bangen, behielt aber die Nerven.

Für den TV Hochdorf waren beim HC Erlangen II die Punkte bereits beim 9:15 zur Pause in weite Ferne gerückt. Trotzdem schlug man sich am Ende bei der Erstliga-Reserve achtbar (24:27). Der TV Blaustein hatte beim HC Oppenweiler/Backnang mit 24:31 deutlich das Nachsehen.

Text: cb

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