Spieltag #8: Raubkatzen-Duell im Süden
Sebastian Trost und die Junglöwen empfangen die Panther. - Foto: Verein
11.10.2019 Männer

Spieltag #8: Raubkatzen-Duell im Süden

Zwei Kracher stehen am achten Spieltag in den vier Staffeln der 3. Liga der Männer auf dem Programm. Im Nord-Osten treffen mit dem Dessau Roßlauer HV und dem TuS Vinnhorst die beiden derzeit punktbesten Teams aufeinander. Im Süden steigt das Raubkatzen-Duell zwischen den Rhein-Neckar Löwen II und dem Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck.

Staffel Nord-West

In dieser Staffel stehen insbesondere zwei Kellerduelle im Blickpunkt. Der am vergangenen Spieltag sensationell gegen den Wilhelmshavener HV siegreiche TuS Volmetal gastiert bei GWD Minden II. Beide Teams feierten vor einer Woche ihren ersten Saisonsieg. Die Dankerser siegten bei der Ahlener SG und dürften im Ausweichquartier Kampa-Halle ebenfalls selbstbewusst an das Spiel heran gehen.

Heute Abend bereits empfangen die SG Menden Sauerland Wölfe die Ahlener SG. Beide stehen unter enormen Zugzwang. Die Gastgeber sind dadurch, dass Leichlingen, Minden II und Volmetal die ersten Siege einfuhren, an das Tabellenende gerutscht. „Wir müssen schleunigst wieder aufstehen. Denn Ahlen hat ja bislang noch nicht so viel bewegt“, forderte Mendens Trainer Micky Reimers.

Leichlingen kann bei der nach der Niederlage in Longerich unter Zugzwang stehenden Hagener Eintracht heute Abend befreit aufspielen. Unter Zugzwang steht auch der VfL Gummersbach II. Die Heimaufgabe gegen den bisher stark aufspielenden Longericher SC ist alles andere als eine leichte.

Mit einer Serie von 5:1 Punkten haben sich die Rhein Vikings nach schleppendem Start in der Saison angemeldet. Am achten Spieltag gastiert die SG Schalksmühle-Halver im Neusser Hammfeld – ein echter Gradmesser für die vor der Spielzeit personell fast komplett umgekrempelte Wikinger. Mit drei Siegen in Serie haben sich die Bergischen Panther dorthin gespielt, wo sie viele Experten vor der Spielzeit eingestuft hatten – ins Verfolgerfeld hinter den Spitzenteams. Ein Sieg beim starken Aufsteiger LiT Tribe Germania könnte bei einer SGSH-Niederlage in Neuss sogar den Sprung auf Rang vier für Jens Peter Reinarz und Co. Bedeuten.

Andererseits könnten sowohl die SGSH als auch Eintracht Hagen den Sprung auf Platz eins schaffen. Voraussetzungen sind zum einen eigene Sieg der beiden Verfolger und zum anderen auch eine Heimniederlage des Wilhelmshavener HV gegen das Team HandbALL Lippe II. „Leider ist uns das nicht gelungen. In der Abwehr hat 40 Minuten lang jegliche Aggressivität gefehlt, im Angriff haben wir erneut zu viele Fehler gemacht. Das ist sicherlich auch eine Frage der Einstellung – und die hat heute einfach nicht gestimmt“, grantelte WHV-Trainer Christian Köhrmann nach der Niederlage in Volmetal. Zeit für Wiedergutmachung für seine Mannschaft, die in Volmetal von 70 Fans begleitet worden war.

Staffel Mitte

Bereits am Freitagabend empfängt Spitzenreiter HSG Bieberau/Modau den TV Gelnhausen zum Derby und trifft dabei nach der eigenen Niederlage gegen die SG Leutershausen auf eine wahre Wundertüte. Vier Niederlagen stehen drei Siege gegenüber, unter anderem gegen den Zweitliga-Absteiger TV Großwallstadt.   

Ein Verfolger, die HSG Rodgau Nieder-Roden bekommt es auswärts mit dem SC DHfK Leipzig zu tun, die SG Leutershausen ist beim Schlusslicht HSC Bad Neustadt zwar klar favorisiert, aber auch auf der Hut. Offen ist das Duell zwischen der HG Oftersheim/Schwetzingen und der HSG Hanau. Denn die Gastgeber befreiten sich nach einer Niederlagenserie mit zwei Siegen am Stück aus ihrer prekären Lage.  

Zum tabellarischen Nachbarschaftsduell kommt es zwischen dem TV Germania Großsachsen und Eintracht Baunatal. Deutlich favorisiert ist in ihrem Heimspielen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II gegen den HC Elbflorenz, der sich aber zuletzt gegen den TV Großwallstadt mehr als achtbar aus der Affäre zog. Die SG Nußloch gastiert beim TV Kirchzell, der zuletzt bei Eintracht Baunatal seinen ersten Saisonsieg feierte. Der TV Großwallstadt ist gegen den Northeimer HC klarer Favorit.

Staffel Nord-Ost

Heute Abend wartet auf den amtierenden Norddeutschen meister mit der Auswärtspartie beim TSV Altenholz ein echter Prüfstein. In der vergangenen Saison behielten die Gastgeber mit 27:20 die Oberhand. Rostock dürfte also vor den „Wölfen“ mehr als nur gewarnt sein. Bei einer Niederlage droht den Rostockern der Verlust des Anschlusses an die Tabellenspitze.

An der thront der Dessau Rosslauer HV 06. Und für den kommt es am Sonntag zur großen Prüfung gegen den TuS Vinnhorst. „Es ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die sehr gut besetzt ist. Sie spielen gut, gerade mit viel Druck aus dem Rückraum und einem starken Kreisspieler.“, schätzt DRHV-Trainer Uwe Jungandreas den kommenden Gegner ein. Beim Aufsteiger, der schon bei Empor Rostock die Prüfung (28:28) bestand, stellt sich auf einen Hexenkessel in der Anhalt-Arena ein.

Das Spitzentrio spürt inzwischen auch den heißen Atem von Eintracht Hildesheim. Die gastiert beim bisher unglücklich agierenden SV Anhalt Bernburg. Unglücklich insofern, dass die Bernburger auch gegen die Spitzenteams über lange Zeiträume mithalten konnten, aber stets leer ausgingen. Bisher sprang lediglich am zweiten Spieltag gegen die HSG Ostsee ein knapper 26:26-Erfolg für Bernburg heraus.    

Nur einen Punkt mehr als Bernburg weist de Vorletzte 1. VfL Potsdam auf. Und der gastiert am Freitagabend bei der TSV Burgdorf II. Die ließ am siebten Spieltag mit dem 29:29 gegen Empor Rostock nachhaltig aufhorchen und steht an der Schwelle zwischen Mittelfeld und Abstiegszone. Wohin es vorerst gehen wird, entscheidet sich am achten Spieltag.

Ebenfalls richtungweisend ist das Duell zwischen dem Oranienburger HC und der HSG Ostsee. Die HSG schlug zuletzt Handball Burgwedel mit 29:27. Der OHC verpasste im vergangenen Heimspiel gegen Aufsteiger HG Hamburg-Barmbek Big Points, nachdem im Auftakt des Heimspiel-Hattricks die Füchse-Reserve besiegt worden war. Für beide Mannschaften also ein Vier-Punkte-Spiel.

Unter erheblichem Druck steht Burgwedel vor dem Heimspiel gegen die Mecklenburger Stiere.  Der derzeitige 13. Platz entspricht nicht den vor der Spielzeit gehegten Erwartungen der Niedersachsen. Auch bei den Stieren dürfte man sich vor der Saison mehr erwartet haben als den bisherigen achten Tabellenrang.    

Auch die Füchse Berlin II sinnen gegen die HSV Hannover auf Punkte. Doch die Truppe von Trainer Stefan Lux holte ihre bisherigen drei Siege allesamt in fremden Hallen.

Staffel Süd

Ein Spitzenspiel und ein knackiges Derby stehen im Süden im Blickpunkt. Wenn der TuS 04 KL-Dansenberg und die HG Saarlouis wird es brisant. Im vergangenen Jahr schenkten die Gastgeber beim 21:21 in letzter Sekunde noch den Sieg her. Das soll sich nicht wiederholen und in der gemeinsamen Drittliga-Historie endlich der erste Sieg für die Gastgeber herausspringen. Ein Hemmschuh könnte die „Heimschwäche“ sein. In eigener Halle sammelte man aus vier Spielen lediglich 3:5 Punkte. „Uns erwartet ein ganz heißes Derby, ein maximaler Fight, wir kennen es aus dem letzten Jahr. Dansenberg ist Favorit in eigener Halle, aber wir wissen wie es funktioniert, dort Punkte mitzuholen“, sagte Gäste-Trainer Philipp Kesser dem Saarländischen Rundfunk. Wenn die HGS am Limit spiele, gehöre sie zu den absoluten Spitzenzteams der Liga, hießt es aus Dansenberger Kreisen.

Zwei Teams, die derzeit in dieser Kategorie passen, sind der Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck und die Rhein-Neckar Löwen. Die Gäste verloren erst einmal in Laufe der Saison und strotzen vor Selbstvertrauen. Doch auch die Junglöwen müssen sich nicht verstecken und tummeln sich wie in den Vorjahren in den oberen Tabellengefilden. Gegen das aktuelle Topteam der Liga ergibt sich also im Raubkatzen-Duell zwischen den Löwen und den Panthern die Gelegenheit, diesen Status zu untermauern - für beide Mannschaften. Vielleicht kommen bei den Junglöwen auch erstmals zwei japanische Spieler zum Einsatz. Im Rahmen einer Sponsorenvereinbarung und eines Kooperationsvertrages erhielten die beiden Juniorennationalspieler Satoru Guto und Naoyuki Shoji Einjahresverträge beim Löwen-Drittligateam.  

Zur Riege der Spitzenteams zählt ebenfalls der VfL Pfullingen. Und der gastiert beim HC Oppenweiler-Backnang. Eine mehr als anspruchsvolle Aufgabe. Schließlich ist der HCOB extrem heimstark. Vor dem Duell Verfolger gegen Spitzenteam sagt HCOB-Trainer Matthias Heinecke: „Natürlich wird jedes Team sich etwas Spezielles für das Spiel einfallen lassen, aber über 60 Minuten gibt das vermutlich nicht den Ausschlag.“ Denn beide Mannschaften treffen im siebten Jahr hintereinander in der 3. Liga aufeinander und kennen sich in- und auswendig. Bisher gab es in der 3. Liga acht Duelle. Dreimal gewann der HCOB, nur einmal die Pfullinger. Viermal gab es ein Remis. Alleine diese Tatsache lässt darauf schließen, dass es in diesem Highlight-Spiel ganz eng zugehen wird.

Neben diesen drei Höhepunkt-Spielen steht noch das interessante Aufsteiger-Duell zwischen dem TV Plochingen und dem TV Hochdorf auf dem Programm. Zudem empfängt die TGS Pforzheim den TSV Blaustein, die TSG Haßloch die TSB Heilbronn-Horkheim. Weitere Begegnungen sind TV Willstätt gegen den HBW balingen-Weilstetten II sowie HC Erlangen II gegen Salamander Kornwestheim.

cb

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