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Zwei Ergebnisse des vergangenen Spieltags ließen aufhorchen: Die HSG Ostsee verschaffte sich im Abstiegskampf weitere Luft durch den 24:27-Auswärtssieg beim TSV Altenholz. Bisweilen führten die Gäste im Verlauf der zweiten Halbzeit mit sieben Treffern Unterschied. Ebenfalls eine Überraschung ist der 28:23-Heimsieg für die HG Hamburg-Barmbek über den Tabellenzweiten TuS Vinnhorst. Die Gastgeber hatten nach einem guten Saisonstart den Faden verloren und feierten nach drei Niederlagen in Serie wieder einen doppelten Punktgewinn. Michael Kintrup führte mit zehn Treffern seine Farben zum Sieg. Die zehn Treffer von TuS-Rückraumspieler Tim Otto reichten nicht aus. HGHB-Trainer Tobias Skerka nach dem überraschenden Sieg: „Vielen Dank erst einmal an die Zuschauer für die super Unterstützung heute. Wir haben vor dem Spiel einen klaren Plan gehabt und haben diesen sehr gut umgesetzt. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute und bin mir sicher das dieser überraschende Sieg der Mannschaft sehr gut tun wird.“
Nutznießer der Vinnhorster Niederlage sind zum einen der spielfreie Spitzenreiter Dessau-Roßlauer HV, der nun vier Zähler Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten Empor Rostock hat. Die Rostocker zogen am ambitionierten Aufsteiger aus Hannover aufgrund des souveränen 30:21-Heimserfolg über den Oranienburger HC vorbei.
Die Schlagzeilen im Hannoveraner Handball bestimmte aber das Derby zwischen der TSV Burgdorf II und dem HSV Hannover. In der umkämpften Schlussphase schnappte sich HSV-Kapitän Hendrik Benckendorf sich nach dem 26:27-Anschlusstreffer der Hausherren die Kugel, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und traf 17 Sekunden vor der Sirene zum 28:26. „Augen zu und durch habe ich mir gesagt“, beschrieb er die Szene. Wenig später war Schluss und Mannschaft und Schlachtenbummler feierten. „Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Es war unser Plan, viel Tempo zu machen. Wir machen dabei in der ersten Halbzeit aber zu viele Fehler. Nach der Pause müssen wir den Vorsprung cleverer transportieren. Es ist schade, dass wir dann soviel von außen verschießen.“
Einen ordentlichen Satz nach vorne machte der 1. VfL Potsdam mit dem 31:26-Heimsieg über die Füchse Berlin II. Mit nunmehr acht Zählern auf der Habenseite vergrößerte man den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, auf dem die Füchse-Reserve steht, dank des Sieges im Vier-Punkte-Spiel auf drei Zähler.
Auch Anhalt Bernburg setzt sich immer weiter von der bedrohten Zone ab. Mit dem dritten Sieg in Folge weist man nun acht Zähler auf. Gegen das Schlusslicht Handball Burgwedel (33:31) fuhr man die nächsten Big Points ein.
Gemischt fällt die Bilanz des Wochenendes bei den Mecklenburger Stieren aus. Die hatten zwei Heimspiele an zwei tagen zu absolvieren. Gegen Eintracht Hildesheim verlor die Mannschaft von Trainer Mannhard Bech mit 24:28, am Sonntag reichte es gegen die Bundesligareserve des SC Magdeburg lediglich zu einem 32:32-Remis. Zur Pause lagen die Stiere bereits mit 13:21 im Hintertreffen und krönten eine wahnsinnige Aufholjagd noch mit einem Punkt. Wenige Minute vor Schluss ah es so aus, als würden die Punkte sogar komplett in Schwerin bleiben. Doch die Gäste konterten die 30:28-Stiere-Führung zum 31:30 aus ihrer Sicht. Magnus Aust besorgte dann für die Hausherren acht Sekunden per Strafwurf noch den Ausgleich nach 60 irren Spielminuten. Die Erkenntnis ist, dass ein ungeheurer Druck auf der Mannschaft lastet. Es ist doch überhaupt nicht unser Anspruch, einen Punkt aus zwei Spielen mitzunehmen und dafür auch noch Glückwünsche entgegenzunehmen“, sagte Trainer Bech der Schweriner Volkszeitung. Für den Druck hatte vor der Spielzeit die Vereinsführung mit dem Ziel Aufstieg gesorgt. Bei der Pressekonferenz nach dem Magdeburg-Spiel setzte die Mannschaft übrigens ein starkes Zeichen und stellte sich demonstrativ zu ihrem Trainer.