Die Aufsteiger der 3. Liga Mitte
Fabrice Vogt (links) und Mentalcoach Dave Breuer. - Foto: Thomas Ellmann
27.09.2020 Männer

Die Aufsteiger der 3. Liga Mitte

Lediglich zwei neue Teamstummeln sich in der 18er Staffel Mitte. Ein waschechter Neuling ist der TuS 82 Opladen. Der hatte zwar zwei Jahre lang in der Regionalliga gespielt, die Qualifikation für die 2011 eingeführte 3. Liga gelang hingegen noch nicht. Für den SV 64 Zweibrücken ist der Aufstieg eine Wiederkehr und der vor einigen Wochen von Trainer Stefan Bullacher geäußerte Wunsch, viele Derbies spielen zu können, erfüllte sich mit der Eingruppierung in die Staffel Mitte.

TuS 1882 Opladen: Otter siegen im Kopf

Der Meister der Regionalliga Nordrhein, einem Zusammenschluss der Handballverbände Nieder- und Mittelrhein scheint für die erste Spielzeit in der 3. Liga gut gerüstet zu sein. Zumindest schlug die Mannschaft von Trainer Fabrice Vogt den ambitionierten Nord-West-Drittligisten SG Schalksmühle-Halver mit 24:17. Vielleicht auch eine Folge des seit dem vergangenen Jahr eingeführten Mentaltraining mit Dave Breuer. Im Coaching wurden die Aspekte des letztjährigen Vortrags, welche scheinbar eine große Hilfe in der erfolgreichen Saison waren, wieder aufgefrischt. Zusätzlich wurden neue Inhalte vermittelt. Darunter allgemeine Tipps und Hilfen für ein positives „Mindset und mentale Stärke“, aber auch für unterschiedlichste handballspezifische Situationen, sowohl für den Einzelnen, als auch für die ganze Mannschaft.

Den Aufstiegskader verstärken Philipp Krefting (Kreis, TuS Derschlag), Leonard Bachler (Rückraum, Birkesdorfer TV 1864), Max Adams (Rechtsaußen, Bergische Panther), Nils Thorben Schmidt (Torwart, SG Ratingen 2011), Fynn Johannmeyer (Rückraum, TSV Bayer Dormagen), Oliver Dasburg (Rücraum, TV Rheinbach) und Tim Schröder (Rückraum, Rhein Vikings). Beide verletzten sich unlängst schwer an der Schulter und werden eventuell für einige Monate ausfallen. „Beide Jungs haben sich super in der Mannschaft integriert, immer alles gegeben und bereits gezeigt, wie wichtig sie für uns sein können. Umso mehr tut es mir und uns allen unendlich leid, dass wir zunächst einmal auf beide verzichten müssen“, so Trainer Fabrice Vogt. Nicht der einzige personelle Rückschlag in der Vorbereitung: Torwart Eric Prützel und der Verein trennten sich einvernehmlich. Prützel erhielt eine berufliche Beförderung und kann den hohen Aufwand in Liga drei dementsprechend schwer leisten. Somit war der Aufsteiger noch auf der Suche nach einem weiteren Keeper, der gemeinsam mit Torsten Schmidt ein Gespann bilden wird. Und wurde in den eigenen Reihen fündig. Michael Strock, der eigentlich kürzer treten wollte fährt sein Pensum wieder hoch.

In die Spielzeit starten die selbsternannten „Otter“ gleich mit einem Kracher. Sie gastieren beim Longericher SC. Ein echtes rheinisches Derby zwischen dem Aufsteiger aus Leverkusen und dem etablierten LSC aus Köln.

SV 64 Zweibrücken: Die magischen Momente

SV 64 Zweibrücken: Die magischen Momente
Stefan Bullacher. - Foto: Verein

Sie sind wieder da. Der SV 64 Zweibrücken gehört wieder dem Kreis der Drittligisten an. Bekannt ist der Verein vor allem für seine starke Jugendarbeit, der zum Beispiel Jerome Müller (TVB Stuttgart) entstammt. Mit Torwart Alexander Dörr (VT Zweibrücken-Saarpfalz) und Tim Götz (TV Hochdorf) verpflichtete der Aufsteiger lediglich zwei Spieler für die kommende Runde. Über Torjäger Götz sagt Trainer Stefan Bullacher: „Er hat schon mehrere Jahre in der 3. Liga auf sehr gutem Niveau gespielt.“ Mit den beiden Neuzugängen ist es aber vielleicht noch nicht getan. Die Löwen halten die Augen noch offen. „Wir suchen noch einen starken Spieler, der sportlich und menschlich passt. Da spielt für uns auch die Zeit in die Karten, weil nicht alle Vereine mit der Corona-Zeit gut umgehen konnten“, erzählte Bullacher in einem Videointerview mit dem vereinseigenen Pressedienst.

In diesem ließ er auch die jüngere Vergangenheit noch einmal Revue passieren. Vor zwei Jahren stiegen die Löwen sang- und klanglos ab. Die Stimmung rund um den Verein war nicht die beste, auch die Zuschauerzahlen verringerten sich aufgrund der schwachen Auftritte beträchtlich. Zudem hatte schon der halbe Kader seinen Abschied angekündigt.

In der schweren Zeit ließ sich Bullacher, der den Verein schon einmal sehr erfolgreich trainiert hatte, vom Vorstand zu einem Comeback bewegen. Er selbsthatte gerade die Station beim TV Hochdorf hinter sich. Der Trainer und der Vorstand einigte sich auf einen konsequenten Weg. Die Abgänge wurden ausschließlich mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgefangen. Auf Anhieb landete die junge Mannschaft auf Platz drei der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Hochdorf war in diesem Jahr einfach zu stark und stieg souverän auf.

Trotzdem war der SV 64 wieder zu einer attraktiven Adresse geworden. Die Akteure, die Zweibrücken den Rücken gekehrt hatten, kamen wieder zurück und die neue schlagkräftige Truppe schaffte mit lediglich einer Saisonniederlage den Wiederaufstieg. Vor der Saison setzte sich die Mannschaft laut Bullacher das Ziel „die magischen Momente wieder zurückzuholen“. Einer dieser magischen Momente war das Derby gegen HF Illtal vor 800 Fans.

Und sollten die Corona-Beschränkungen vielleicht in dieser Spielzeit fallen, dann sind solche Zuschauerzahlen auch nicht auszuschließen, denn schließlich erfüllte sich der Zweibrücker Wunsch nach den Derbies gegen Hochdorf, den TuS 04KL-Dansenberg, die TSG Haßloch und die HG Saarlouis.

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