190219_Bruck verliert in Eisenach
Physische Überlegenheit
Die Taktiktafel der Brucker war an diesem Tag noch nie so voll gemalt gewesen, da man beim Gegner auf zahlreiche Faktoren achten und eingehen musste. Das Trainergespann Ben Ljevar/Roland Nixdorf entschied sich für eine offensive Abwehrvariante, um das Eisenacher Angriffsspiel zu stören, da relativ klar war, dass man körperlich und wohl auch spielerisch im direkten Duell klar unterlegen war. In der Theorie gut, aber in der Praxis fraglich, trug diese Maßnahme dem TV 1861 Erlangen-Bruck lediglich in den ersten paar Minuten Früchte. Die physische Überlegenheit der Heimtruppe war überwältigend und man hatte ein ums andere Mal das Nachsehen.
In der ersten Halbzeit musste sich Brooklyn United jedes Tor hart erarbeiten, während die andere Seite wenig Mühe hatte zum Torerfolg zu kommen. Das spiegelte sich auch im Ergebnis wieder: von 6:2 über 12:6 auf 19:10 zur Halbzeit. Ja… die waren halt einfach eine Nummer zu krass. Allerdings wollte man sich hier und heute nicht kampflos abfrühstücken und wie Schießbudenfiguren abknallen lassen. Die Motivation und der Kampfgeist der Franken waren noch lange nicht erloschen und man warf alles an Einsatz und Wille in die Partie, was man finden konnte.
Hier und da ein Bein Stellen
Und siehe da, man hatte doch seine Chancen und konnte dem übermächtigen Gegner hier und da ein Bein stellen. Zu Fall kam der Riese natürlich nicht ganz, aber er strauchelte gelegentlich. Was den Unterschied in der zweiten Halbzeit auf beiden Seiten ausmachte war die mannschaftliche Geschlossenheit. Brooklyn United fungierte als Team. Freute sich gemeinsam über jeden Treffer und spornte sich gegenseitig an. Während auf der anderen Seite große Unstimmigkeit herrschte und auch mal böse Worte den Weg an den Kopf des Mitspielers fanden.
Apropos Kopf… Jung-Keeper Valentin Naglik hielt für sein Team wortwörtlich den Kopf bei einem Strafwurf hin und durfte mit einem Veilchen als Belohnung weitermachen. Das schürte den Durchhaltewillen der Gäste nur umso mehr und so ließ man sich auch nicht vom enthusiastischen Hallensprecher aus dem Konzept bringen, der die Tore der Brucker mit den Worten „langweilig“ oder „glücklich“ kommentierte. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal dafür. Vor allem ab der 45. Minute war man den Eisenachern mindestens ebenbürtig. Diese setzten alle Spieler ein und gaben somit auch den Akteuren, die nicht so oft zum Zug kommen ihre Chance sich zu beweisen. Was jetzt aber nicht bedeutet, dass da eine Gurkentruppe auf dem Feld stand. Die körperliche Dominanz der Thüringer war weiterhin überdeutlich.