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190219_HG OS siegt Baggerseepiraten

19.02.2019

Doch nach einem kurzem Moment des Jubels dann schlagartige Stille, nur die Schreie von Jungmann, der am Boden liegen geblieben war, waren zu hören. „Scheiße“ entfuhr es seinem Trainer Holger Löhr an der Bank, später bezeichnete er den Ausfall als „bitter für uns“. Denn noch einen verletzten Spieler braucht keiner und schon gar nicht die ohnehin schon ziemlich dezimierte HG O/S. Bereits unter der Woche hatte sich Kreisläufer Alexander Kubitschek mit einer im Training erlittenen Knöchelblessur aus der Aufstellung verabschiedet und zu den Langzeitverletzten gesellt. Nun hat es Jungmann nach einem Stoß in der Luft beim Wurf am Knie wohl schwerer erwischt, auch wenn er nach Abpfiff meinte, es ginge schon wieder, „es ist nicht so schlimm“. Eine MRT-Untersuchung sollte genaueren Aufschluss geben.

Löhr und der HG-Anhang gingen aber nicht nur in dieser Szene durch ein permanentes Wechselbad der Gefühle: „Wir wollen uns ständig weiterentwickeln, den nächsten Schritt gehen, die schlechten Dinge weglassen, die uns in den letzten guten Spielen den Sieg kosteten, weglassen.“ Doch der Coach musste feststellen: „Das ist uns am Anfang nicht gelungen.“ Nicht nur er zählte elf Fehlwürfe (darunter zwei Siebenmeter) und vier technische Patzer. Dem standen fünf Treffer gegenüber, der Gast hatte bei keinesfalls überragendem Spiel bereits die doppelte Anzahl markiert (22.). „Da waren wir in einem kleinen Loch“, meinte auch Lukas Sauer, der andere HG-Mittelmann. Aber es war trotz aller Misslichkeiten eine rasant vorgetragene Partie, kein verschlepptes Spiel.

Doch nach dem 7:12 (27.) schien ein Ruck durch die gesamte Mannschaft zu gehen und sie holte auf (10:12). Nach heimischer Ansicht „unnötig“, als ein schlecht platzierter, abprallender HSG-Wurf Torhüter Maximilian Herb am Kopf traf, und noch für den Pausenstand sorgte. Doch nach dem Seitenwechsel wurde die Aufholjagd nicht nur fortgesetzt. Lino Messerschmidt und Jungmann sorgten für den Anschluss, Daniel Hideg zweifach für den Ausgleich, bevor Tom Jansen und Niklas Krämer mit den Treffern zum 16:14 andeuteten, in welche Richtung sich die Begegnung entwickeln sollte.

„Wir haben unsere Defizite kämpferisch wettgemacht, waren kompakt gestanden und hatten einen super Max Herb im Kasten“, lobte Löhr. „Auch im Angriff hatten wir dann die Lösungen parat gehabt.“ Ebenso sah sein Opponent auf der HSG-Bank, Jan Redmann, den Gastgeber als „verdienten Sieger“ an. „Wir haben es verpasst, nach unserem 10:5 weiterzumachen. Unsere Spieler meinten wohl, sie könnten den Sieg mit ein bisschen weniger Aufwand einfahren, versuchten 15 Prozent weniger zu geben. Das funktioniert in dieser Liga nicht.“ Der hadernde Trainer attestierte seinen Leuten auch noch fehlende Geduld im Angriff und ein schwaches Rückzugsverhalten.

 

HG: Gabel, Herb; Barthelmeß (1), Messerschmidt (4), Jansen (5), Zipf, L. Sauer (2), Krämer (3), Jungmann (4), Suschlik (2), Hideg (5/2).