Neue Namen – traditionsreiche Derbies
22.08.2019 Männer

Neue Namen – traditionsreiche Derbies

Die 3. Liga Männer startet am Wochenende / es wartet eine spannende Spielzeit

Die Spielkommission tagte und beschloss einstimmig die Staffeleinteilung der 3. Ligen der Männer für die an diesem Wochenende startende Saison. Neu ist, dass drei von vier Staffeln den tatsächlichen regionalen Unterteilungen entsprechende Namen tragen. Lediglich die Staffel Süd behält ihre traditionelle Bezeichnung.

Nach Saisonende spielen die vier Staffelmeister zwei direkte Aufsteiger aus. Eine weitere Mannschaft bekommt dann noch die Chance, über die Relegation mit dem 16. Der 2. Bundesliga aufzusteigen. Die drei Letztplatzierten jeder Staffel steigen in die Oberligen ab.

Im vergangenen Januar übernahm Andreas Tiemann (Hille) den Vorsitz der Spielkommission der vier Männer-Staffeln und regelte nun erstmalig deren Zuschnitt. „Im Westen kenne ich mich durch meine Arbeit im Handballverband Westfalen ja sehr gut aus. Mit den anderen Regionen musste ich mich doch tiefgründiger beschäftigen“, sagt Tiemann dhb.de und ergänzt: „Es ist wichtig, dass wir den Vereinen lukrative und traditionell gewachsene Derbys nicht durch die Einteilung nehmen.“ Außerdem gelang es, die Verteilung der Zweitvertretungen der Bundesligisten auf drei Teams pro Staffel zu begrenzen.

In der neuen Staffel Nord-Ost dürfte Tiemanns und dessen Handeln insbesondere rund um Hannover sehr wohlwollend aufgenommen worden sein. Mit dem HSV Hannover, TSV Burgdorf II, Handball Hannover Burgwedel und dem Aufsteiger TuS Vinnhorst tummeln sich gleich vier Teams aus der Region auf engem Raum. Außerdem wird es weiterhin das stets volle Hallen versprechende Derby zwischen den Mecklenburger Stieren und Empor Rostock, das in der vergangenen Spielzeit insgesamt rund 8.200 Zuschauer anzog, geben. Auch das Brandenburg-Duell zwischen dem 1. VfL Potsdam und dem Oranienburger HC verspricht eine gewisse Würze. In Sachsen-Anhalt dürfte das Duell zwischen Anhalt Bernburg und dem Zweitligaabsteiger Dessau-Roßlauer HV für erhöhten Pulsschlag unter den Fans sorgen. Im „westlichen“ Bereich der Nord-Ost-Staffel tummeln sich der TSV Altenholz, die HSG Ostsee N/G sowie die HG Hamburg-Barmbeck.

Dieses Quartett hätte sich sicherlich Zweitliga-Absteiger Wilhemshavener HV und den Aufsteiger OHV Aurich anstatt des Dessau-Roßlauer HV und Anhalt Bernburg in der Staffel gewünscht. Doch anstatt in den Nord-Osten wurden die beiden Nordklubs im Nord-Westen eingruppiert. „Das waren sicherlich Härtefälle“, gibt auch Tiemann zu. In Westfalen hingegen darf man zufrieden sein. In Ostwestfalen duellieren sich der TuS Spenge, Team HandbALL Lippe II, LIT TRIBE GERMANIA und GWD Minden II um die Krone der handballverrückten Region. In Hagen steigt das Stadtduell zwischen Zweitliga-Absteiger Eintracht und dem TuS Volmetal, im Sauerland der Schlager zwischen der SG Menden und der SG Schalksmühle-Halver. Zudem verspricht das Kreisderby zwischen den Bergischen Panthern und dem Leichlinger TV Spannung. „Natürlich ist diese neue 3. Liga viel stärker als die im letzten Jahr. Wir haben alleine drei Absteiger aus der 2. Bundesliga dabei, dazu mit LIT TRIBE GERMANIA einen Aufsteiger, den ich ähnlich stark einschätze wie zuletzt Spenge“, sagt SGSH-Coach Stefan Neff gegenüber der Meinerzhagener Zeitung.

Der Northeimer HC zieht nach einem einjährigen Gastspiel im „Westen“ wieder in den früheren Osten, der jetzt „Mitte“ heißt, um. Geändert hat sich wenig. So freuen sich die Süd-Niedersachsen vor allem auf die Duelle gegen den aus der 2. Bundesliga abgestiegenen TV Großwallstadt und die SG 1887 Nußloch mit 2007er-Weltmeister Christian Zeitz. „Mit den Derbies gegen die SG Leutershausen, den TV Großsachsen sowie der HG Oftersheim-Schwetzingen dürften wir alle wieder mit ausverkauften Hallen rechnen können“, äußerte Nußlochs Abteilungsleiter Manfred Gschwandl in einer Vereinsmitteilung. Auch beim TVG blickt man nach dem ersten Schock wieder nach vorne. Denn mit den Derbys gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden, der HSG Hanau und vor allem dem früheren Kooperationspartner TV Kirchzell warten packende Duelle. Das Derby mit der kürzesten Entfernung zwischen den beiden Kontrahenten ist der Hirschberger Klassiker zwischen der SG Leutershausen und dem TV Germania Großsachsen. Lediglich zwei Kilometer trennen die beiden Teams.

Eine nur unwesentlich größere Entfernung liegt zwischen den Süd-Vereinen TV Hochdorf und der TSG Haßloch. Lediglich zehn Kilometer trennen den Wiederaufsteiger aus Hochdorf und den ewigen Lokalrivalen. In westlicher Richtung befindet sich für das Duo zudem der TuS KL-Dansenberg in Schlagdistanz. Aus rein sportlicher Sicht ergibt sich aber in einer Liga doch eher großen Entfernungen ein interessantes Bild. „Durch den Aufstieg von Konstanz ist zwar das absolute Überteam der Staffel Süd nicht mehr dabei. Aber durch Erlangen und die drei Aufsteiger ist die Leistungsdichte nochmals gestiegen“, sagte zum Beispiel Mirko Henel, Sporlicher Leiter des SV Salamander Kornwestheim.

(CB)