SG Pforzheim jubelt im Stadtderby - Aurich und Rodgau auf Kurs
Jubel beim TSV Blaustein nach dem ersten Sieg im Ligapokal. - Foto: TSV Blaustein
02.05.2021 Männer

SG Pforzheim jubelt im Stadtderby - Aurich und Rodgau auf Kurs

Ligapokal: Remiskönige, Serientäter und souveräne Spitzenreiter

Langsam, aber sicher geht es ans Eingemachte: Der vierte Spieltag im Ligapokal brachte so manche Überraschung und Bestätigung jüngster Leistungen. Wie etwa den Derbysieg der SG Pforzheim/Eutingen, die als einziger Teilnehmer noch ohne Verlustpunkt und damit auf gutem Kurs Richtung DHB-Pokal ist.

Gruppe Nord

OHV Aurich – TV Cloppenburg 33:26 (20:13) – Satzball verwandelt! So würde es wohl OHV-Teammanager Ewald Meyer ausdrücken, denn die Auricher stehen mit nun 7:1 Punkten an der Tabellenspitze und benötigen laut Meyer „wohl noch einen Punkt aus den übrigen beiden Spielen“, um weiter vom DHB-Pokal träumen zu dürfen. Selbiger ist für die Cloppenburger indes schon beendet. Im dritten Spiel kassierten die Gäste die dritte Niederlage, die ersten beiden Ränge sind nicht mehr realistisch. Dabei mischte der TVC anfangs gut mit, führte gar mit 9:8. Die zweite Viertelstunde der ersten Hälfte gehörte dann aber dem OHV, der eine 12:5-Serie hinlegte und schon zur Pause komfortabel führte. Nach dem Seitenwechsel blieb der TV ohne jede Chance zu verkürzen.

Oranienburger HC – TSV Altenholz 28:28 (14:11) – Der OHC bleibt das teilfreudige Team der Gruppe: drittes Spiel, drittes Unentschieden. So richtig weiter hilft das Resultat beiden Teams aber nicht. Nach dem Altenholzer Auftaktsieg sind die Gäste nun schon das dritte Spiel in Serie ohne Erfolg (3:5 Punkt). Die Oranienburger liegen mit ausgeglichenem Punktekonto immerhin direkt hinter den begehrten Rängen. Doch dürfte sich das Ergebnis für die Hausherren eher wie ein Punktverlust anfühlen, denn zum Anbruch der Schlussviertelstunde lag der OHC noch mit 24:18 in Führung. Zwei Minuten vor dem Ende war es immerhin noch ein 28:26, welches der TSV durch Tommy Fängler aber mit der Schlusssirene ausgleichen konnte.

ATSV Habenhausen – SC Magdeburg II 33:29 (14:14) – Aus der Reihe gefallen: Anders als die übrigen Remiskönige unter den teilnehmenden Mannschaften hat sich der ATSV an diesem Wochenende für den doppelten Punktgewinn entschieden. Gegen die Magdeburger Zweitvertretung fanden die Habenhausener erst nicht vernünftig in die Partie, über 5:10 mühten sich die Hausherren, bis zur Pause zumindest den Ausgleich herzustellen. Anschließend blieb es eine offene Partie bis zum 21:21 – dann legte der ATSV mit drei Treffern auf 24:21 vor und behauptete den Vorsprung über 29:24 uns 32:27 bis zum Abpfiff. Durch bislang nur zwei Verlustpunkte in drei Spielen liegt Habenhausen damit aktuell auf gutem Kurs, hinter Aurich den zweiten Platz zur Zwischenrunde einzunehmen, da die verlustpunktfreien Füchse Berlin II außer Konkurrenz antreten.

 

Gruppe Mitte

HSG Bieberau-Modau – TV Kirchzell 27:28 (8:16) – Der erste Kirchzeller Erfolg hält die Gäste im Rennen um den DHB-Pokal. Für die HSG ist es indes die zweite Niederlage im zweiten Spiel. Dabei musste die Mannschaft von Trainer Heiko Karrer am Ende ganz schön zittern, ehe der Sieg in trockenen Tüchern war. Zwischenzeitlich führten die Gäste bereits mit 22:11, auch bei 25:18 wenige Minuten vor dem Ende schien keine Gefahr aufzukommen. Doch innerhalb von 80 Sekunden machten die Falken aus einem 23:27 ein 26:27 – die Schlussminute bot unfassbare Spannung. Erst der Treffer von Maximilian Gläser zum 28:26 acht Sekunden vor dem Ende sorgte für die Entscheidung.

ESG Gensungen/Felsberg – SV Zweibrücken 24:24 (13:11) – In der Gruppe Mitte bleibt die ESG das Expertenteam für Remis. Die Gensunger tun es dem OHC aus Gruppe Nord gleich und spielen in den ersten drei Partien allesamt unentschieden. Für die Zweibrücker ist es im zweiten Auftritt der erste Punktverlust, dabei ist es aus Sicht der Gäste am Ende ein Punktgewinn. Nach der 9:8-Führung im ersten Durchgang kam der SVZ erst kurz vor dem Abpfiff beim 20:20 wieder zum Ausgleich. Und fünf Minuten vor dem Ende schien die ESG mit 24:21 scheinbar sicher auf der Siegerstraße zu liegen. Nach dem 24:24-Ausgleich durch Marko Ivankovic blieb beiden Mannschaften noch anderthalb Minuten, für den Sieg konnte die aber keines der Teams nutzen.

HSG Rodgau Nieder-Roden – HG Saarlouis – Die HSG grüßt von der Tabellenspitze, die HGS ziert nach zwei Niederlagen das Tabellenende. Gegensätzlicher hätte die Lage nach dem Spiel am Sonntagnachmittag nicht aussehen können. Doch der Spielverlauf fiel ebenso deutlich aus, wie die tabellarische Konstellation hinterher. Angetrieben vom stark aufspielenden US-Nationalspieler Sam Hoddersen (elf Treffer), zogen die Hausherren über 6:2 und 11:4 schon zur Pause auf neun Treffer davon. Über 24:11 schraubte die Mannschaft von Jan Redmann das Ergebnis deutlich nach oben.

 

Gruppe Süd

TV Plochingen – HC Erlangen II 24:37 (15:19) – Die Erlanger Zweitvertretung erwischte einen guten Tag und fügte dem TVP dabei die erste Niederlage im laufenden Wettbewerb zu. Bereits in den ersten 30 Minuten legte der HCE immer ein gutes Stück vor, letztlich ist der deutliche Sieg aber auch der starken Defensivarbeit nach dem Seitenwechsel zu verdanken: neun Treffer ließ die Mannschaft von Trainer Tobias Wannenmacher nur noch zu, erzielte selbst aber starke 18. Mit ausgeglichenen Punktekonten liegen Plochingen (3:3) und Erlangen (4:4) im direkten Verfolgerfeld des Pforzheimer Duos an der Spitze.

HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Blaustein 33:34 (17:16) – Bittere Schlussphase für die Schwetzinger, die weiterhin ohne Sieg bleiben. Blaustein indes feierte den ersten Erfolg und behält damit zumindest ein wenig die Hoffnung, eines der beiden Pforzheimer Teams in der Gruppe bei noch vier ausstehenden Spielen abfangen zu können. Das hätte auch die HG gerne, und immerhin schien nach der Pause vieles richtig zu laufen: aus einem 18:20 machten die Hausherren eine 24:21-Führung. Doch bei 31:31 glichen die Gäste wieder aus. Besonders stark in der Schlussphase: Christoph Spiß, der drei der letzten vier Blausteiner Tore erzielt. Und bitter aus Sicht der Hausherren: Max Barthelmeß vergab die Chance zum Ausgleich per Siebenmeter mit der Schlusssirene. „Wir sind alle froh, dass wir unseren ersten Sieg im Jahr 2021 einfahren konnten“, sagte Blausteins Spielertrainer Jan Behr. „In den vergangenen zwei Wochen nach dem Pforzheim-Spiel haben wir sehr intensiv und konzentriert trainiert. Endlich konnten wir uns für diese Mühen belohnen.“

SG Pforzheim/Eutingen – TGS Pforzheim 27:20 (16:8) – Was für ein Statement der SG im Stadtderby der verlustpunktfreien Topteams! Nun besitzt die Mannschaft von Alexander Lipps nach vier Siegen in vier Spielen beste Karten, die Gruppe Süd als bestes Team zu beenden. „Das Umfeld bei uns hat nach einem Derbysieg gelechzt, wir waren über 60 Minuten dominant“, erklärte der SG-Coach. Auch TGS-Trainer Tobias Müller erklärte: „Der Sieg ist auch in der Höhe verdient.“ Dabei wurde das Derby schnell zur einseitigen Geschichte. Denn die SG hatte sich bereits in der ersten Halbzeit mit acht Toren abgesetzt und konnte sich nach dem Seitenwechsel darauf konzentrieren, den Vorsprung zu halten. Überragender Mann am Samstagabend war SG-Torhüter Bastian Rutschmann, der seine Mannschaft mit etlichen Paraden den Vorsprung ausbauen ließ.

HBW Balingen-Weilstetten II – SG Leutershausen 30:21 (14:11) – Ärgerlicher Rückschlag für die SGL nach dem jüngsten Sieg über Oftersheim. Ein Erfolg bei den Jung-Galliern in Balingen hätte die Gäste auf direkte Schlagdistanz zu den begehrten ersten beiden Plätzen gebracht. Nun aber hat Leutershausen 3:5 Punkte und muss um den Anschluss kämpfen. Ausschlaggebend dafür waren „gebrauchte 40 Minuten“, wie es Coach Marc Nagel hinterher formulierte. Denn in den ersten 20 Minuten fanden die Gäste gut ins Spiel, das Duell bewegte sich mit 8:8 auf absolut ausgeglichenem Niveau. Doch nach einer Auszeit der Hausherren ging der SG plötzlich jede Körperlichkeit ab, was der HBW schon zur Pause zur 14:11-Führung nutzte, die er im Anschluss über 20:13 schnell noch deutlicher ausbaute. „Im Endeffekt war es nicht die Leistung, die wir von uns erwarten und auch abrufen können“, erklärte Nagel.

(ENI)

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