„Das sind besondere Spiele“ – Vorfreude auf Spitzenspiel bei Verfolger Dansenberg
"Es ist wichtig, dass Tim nicht nur Ersatz, sondern eine Ergänzung zu Paul Kaletsch ist", sagt Daniel Eblen nach dessen straken Leistungen in den letzten Wochen über Tim Keupp. Diese wird auch in Dansenberg unbedingt nötig sein.“ – Foto: Peter Pisa
22.03.2019 Süd

„Das sind besondere Spiele“ – Vorfreude auf Spitzenspiel bei Verfolger Dansenberg

Der nach Minuspunkten Zweite empfängt den Tabellenführer, die beste trifft auf die zweitbeste Defensive der Liga und Spitzenreiter Konstanz kann sich den ersten Matchball für die Süddeutsche Meisterschaft sichern: es ist jede Menge drin im Duell des TuS Kaiserslautern-Dansenberg mit der HSG Konstanz. Zumal in der 500 Zuschauer fassenden Dansenberger Sporthalle mit ausverkauftem Haus und 70 HSG-Fans zu rechnen sein wird.

PM Verein/Andreas Joas

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So ist die Vorfreude in beiden Lagern riesengroß, Konstanz möchte sich die Chance auf die vorzeitige Meisterschaft am 30. März in eigener Halle sichern, Dansenberg den Tabellenführer gerne ärgern – oder sogar mehr. Alexander Schmitt, Teammanager der Rheinland-Pfälzer, jedenfalls zeigt sich angriffslustig: „Ich denke, wenn jeder im Team seine Leistung abrufen kann, werden wir absolute Möglichkeiten haben das Spiel am Wochenende zu gewinnen.“ Selbstvertrauen hat sich das Team aus einem Stadtteil der 100 000 Einwohner zählenden kreisfreien Industrie- und Universitätsstadt Kaiserslautern nach dem in der letzten Saison knapp gesicherten Klassenerhalt im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wie erwartet mit einer tollen Saison und 33:15 Punkten geholt. Mit dem Franzosen Loic Laurent – EHF-Cup-Teilnehmer mit Chambery Savoie –, dem langjährigen Bundesliga-Torwart Kevin Klier, dem ebenfalls aus der 1. Bundesliga verpflichteten Linkshänder Robin Egelhof und dem Ex-Konstanzer Sebastian Bösing kam in den letzten eineinhalb Jahren viel Qualität dazu.

Blickrichtung Liga zwei

Daniel Eblen hat großen Respekt vor der Entwicklung des kommenden Gegners. „Sie haben einiges an höherklassig erfahrenen Spielern im Kader, die die jungen Talente führen“, erklärt er. Dazu zählt auch Jan Claussen, der mit 125 Treffern aktuell zehntbester Werfer der Liga ist und dicht gefolgt wird vom ehemaligen Jugend-Nationalspieler Marc-Robin-Eisel. Dass der Schritt mit diesem Personal über kurz oder lang in Liga zwei führen soll, unterstreicht die Tatsache, dass der TuS Dansenberg bereits in dieser Saison die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt hat. „Wir würden den Aufstieg wahrnehmen“, bestätigte Teammanager Alexander Schmitt Anfang März. Bis Ende des Monats muss bei der Handball-Bundesliga ergänzend zum bloßen Antrag der mit einigen Kosten verbundene Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erbracht werden.

Meisterfeier noch kein Thema

Nach einer guten Trainingswoche und einer überzeugenden Vorstellung bei der zuvor siebenmal daheim ungeschlagenen TSG Haßloch „mit gutem Niveau in der Abwehr“ (Eblen) freut sich der HSG-Coach auf die nächste sehr schwere Auswärtsaufgabe. „Das sind“, unterstreicht er, „besondere Spiele. Es ist wichtig, dass man dies bewusst wahrnimmt und genießen kann.“ Dann ist er sich sicher: „Wenn wir so in das Spiel reingehen können, glaube ich, dass es ein gutes Spiel wird.“ Dass sich seine Mannschaft damit zugleich für das nächste Heimspiel möglicherweise eine große Meisterfeier vor eigenem Publikum sichern könnte spielt für ihn noch eine untergeordnete Rolle. Dies sei schließlich nur die Folge des vorrangigen Zieles, das da lautet: Ein gutes Spiel machen. „Das ist der auslösende erste Schritt“, lächelt der 44-Jährige. „Wir konzentrieren uns auf Dansenberg. Das wird eine echte Herausforderung.“

Heißer Schlagabtausch auf den Rängen

Obwohl beide Mannschaften Wert auf die Defensive legen, ist nicht unbedingt von einer Abwehrschlacht auszugehen. Vielmehr zeigte das hochklassige Hinspiel, dass sich zwischen zwei Topmannschaften ein mitreißendes Duell entwickeln kann. Konstanz behielt damals mit 32:29 die Oberhand. Vor 1250 Fans herrschte dabei in der „Schänzle-Hölle“ Gänsehautatmosphäre, dieses Mal wird dies in der kleinen, engen Halle der Pfälzer im heißen Schlagabtausch beider Fanlager nicht anders sein. „So macht es doch umso mehr Spaß“, blickt Eblen freudig voraus und sagt: „Wir müssen die Emotionen bei uns halten, auch wenn die Freude natürlich immer raus muss. Die gelben Shirts und die akustische Unterstützung unserer Fans ist unterbewusst jedoch eine extreme Hilfe.“

Keupps Entwicklung positiv

„Es ist wichtig, dass Tim nicht nur Ersatz, sondern eine Ergänzung zu Paul Kaletsch ist.“

Daniel Eblen (Trainer HSG Konstanz)

Neben den eigenen Anhängern hat in den letzten Wochen vor allem Tim Keupp gezeigt, dass er – neben den bekannten Leistungsträgern und dem großen Zusammenhalt – der entscheidende Faktor für die HSG Konstanz werden kann. Was sich bereits seit längerer Zeit im Training angedeutet hatte, wird nun auch auf dem Spielfeld immer deutlicher sichtbar. Eblen zeigt auf: „Es ist wichtig, dass Tim nicht nur Ersatz, sondern eine Ergänzung zu Paul Kaletsch ist.“ Mit anderen Bewegungen, Stärken und einem anderen Timing eröffnet er Kaletsch mehr Freiheiten und stellt den Gegner vor immer neue Aufgaben. Diese werden im Spitzenspiel beim bislang hartnäckigsten Verfolger unbedingt nötig sein.