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28.03.2019

Und dabei, wie Trainer Daniel Eblen sagte, aus solchen Niederlagen lernen und mit sehr jungem Team „erwachsen werden“?

Genau. Wir wollen aus der Niederlage Positives für das nächste schwere Spiel mitnehmen. Wir spüren, dass wir stets der Gejagte sind und der Gegner, top motiviert, gegen uns immer sein bestes Spiel macht. Dagegen müssen wir uns gegen viele gute Mannschaften wehren. Wir wollen alle Spiele gewinnen. Es sind doch die schönsten Duelle, wenn alle ans Limit gehen. Wenn einem alles abverlangt wird, macht es am meisten Spaß – vor allem, wenn man am Ende als Sieger vom Feld geht.

Jetzt kommt der Tabellendritte, die Toptalente der Rhein-Neckar Löwen, zum nächsten Spitzenspiel in die „Schänzle-Hölle“. Ein komplett anderes Spiel?

Wir haben richtig Bock darauf. Ein bisschen ist der Gedanke der Wiedergutmachung schon dabei. Wir wollen zeigen, dass wir gut und positiv aus der Dansenberg-Partie herauskommen und ein gutes Spiel machen. Ein Topspiel in eigener, voller Halle – ein toller Rahmen. Dem wollen wir eine würdige Leistung beisteuern.

Jedes Jahr aus Neue mischen die Löwen mit einem ganz jungen, neuen Team vorne mit. Was kommt mit der Reserve des deutschen Pokalsiegers auf Euch zu?

Man weiß bei den Talenttrams nie, wer spielt. Damit erwartet uns eine kleine Wundertüte, mit teilweise sehr offensiver Deckung und technisch sehr guten Spielern, die gut ausgebildet und offensivstark sind. Wir wollen dem Spiel wieder unseren Stempel aufdrücken und nicht wie in Dansenberg einfach das des Gegners mitmachen. Mit einer guten Abwehr und viel Tempo wollen wir das Spiel in die Hand nehmen, unser Spiel durchziehen.

Dabei lockt mit Schützenhilfe aus Saarlouis bei einem Sieg die vorzeitige Meisterschaft…

Wir hatten schon eine riesige Möglichkeit in Dansenberg. Wir sehen vor allem auf uns. Das heißt nicht, dass man am Freitag nicht mal auf das Ergebnis sieht, wichtiger ist aber, am Samstag ein gutes Spiel zu machen, fokussiert zu sein, viel Ehrgeiz zu zeigen und zu gewinnen. Was dann damit daraus wird, werden wir sehen.

Du bist seit einem Dreivierteljahr zusammen mit Tim Jud Kapitän. Bist Du an der neuen Aufgabe gewachsen und zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Wir können zufrieden sein. Gerade wie wir nach Rückschlägen umgehen oder Spiele am Ende für uns entscheiden, zeichnet uns aus. Dass wir nach dem missglückten Saisonstart und nach Pforzheim nicht zerbrechen, zusammenstehen, sagt viel über den Charakter und die gute Stimmung in der Mannschaft. Tim und ich machen uns viele Gedanken, pflegen eine intensiven Austausch mit den Trainern und dem Verein. Zusammen wollen wir den Weg der eingeschlagenen Professionalisierung weitergehen. Wir wollen den nächsten Schritt machen und alle zusammen weiterkommen.

Helfen Dir bei der verantwortungsvollen Aufgabe bereits Inhalte aus Deinem Psychologie-Studium?

Ich sehe viel über den Tellerrand hinaus und danach, was andere bedrückt. Wir führen viele Gespräche. Dabei wächst man in diese Rolle hinein. Ich möchte meinen kleinen Teil als Kapitän beitragen. Wenn dies Früchte trägt, ist das super. Bewusst lasse ich Inhalte des Studiums nicht einfließen. Unterbewusst, gerade in Phasen, in denen man viel lernt, kann das Wissen aber vielleicht eine Rolle spielen.