Zahlenspiel #1
Fabian Lieb ist einer der Hauptprotagonisten des ersten Drittliga-Spieltag der Spielzeit 2020/21. - Foto: Simon Hoffmann
06.10.2020 Männer

Zahlenspiel #1

Manchmal ist die Handball-Welt verrückt. 2019 stieg der MTV Braunschweig mit einer Niederlage bei Anhalt Bernburg in die Oberliga ab. Und wo führte der Spielplan die Schützlinge von Trainer Volker Mudrow am ersten Spieltag nach dem Wiederaufstieg hin?

Nach Bernburg. Und die Niedersachsen kehrten nicht nur mit zwei Punkten im Gepäck zurück, sondern holten sich gleich auch den Titel „Spieler des Spieltages“. Der wird nach dem ersten Spieltag übrigens gleich an zwei Akteure verliehen. Ein Merkmal der besonderen Umstände in dieser Spielzeit sind die Zuschauerzahlen. Obwohl diese Wertung aufgrund der unterschiedlichen Corona-Schutzbestimmungen in den Bundesländern und in den Kommunen keine belastbare Größe ist, wird sie trotzdem weiterhin beim #Zahlenspiel mit aufgeführt.

Spiele: 34.

Ausgefallene/Verschobene Spiele: 2 // ASV Hamm-Westfalen II – TV Cloppenburg (Nord-West), Longericher SC – TuS Opladen

Meiste Zuschauer: 612 bei der Partie 1. VfL Potsdam gegen Füchse Berlin III (Staffel Nord-Ost)

Heimsiege: 18.

Remis: 2

Auswärtssiege: 14.

Tore insgesamt: 1.791.

Tore, Schnitt: 52,67.

Torreichste Staffel: Mitte (53,13 Tore/Schnitt)

Torärmste Staffel: (Nord-West (52 Tore/Schnitt))

Torreichste Partie: Stralsunder HV – Eintracht Hildesheim (71 Tore).

Torärmste Partie: SV Anhalt Bernburg – MTV Braunschweig (40 Tore).

Höchster Sieg: GWD Minden II – HSV Hannover (35:21, +14).

Erfolgreichster Torschütze: Jakub Tonar (12/Eintracht Hildesheim) beim 38:33 von Hildesheim beim Stralsunder HV.

Spieler des Spieltags

Bela Pieles vom MTV Braunschweig steuerte zum Auswärtserfolg des MTV Braunschweig Anhalt Bernburg bei. An sich nichts Ungewöhnliches für einen Linksaußen, den die Brauschweiger Zeitung einmal als den „Mann für die Gegenstöße“ bezeichnete. Auch, dass ein Linksaußen über die schnellen Konter das Gros seiner Treffer markiert, ist ebenfalls recht alltäglich. Aber wenn es die entscheidenden Tore zum 19:18, 20:18,21:18 und zu 22:18-Endstand sind, macht es die Leistung des Braunschweigers besonders. Für die vier Treffer „auf Reihe“ benötigte Pieles gerade einmal 3:05 Minuten und war einer der Braunschweiger Matchwinner. Auch Torwart Ariel Panzer zeigte sich in der Schlussphase hellwach und hielt drei ganz wichtige Bälle.

Der zweite Spieler des Spieltages ist einer von Panzers Positionskollegen: Fabian Lieb vom TV Germania Großsachsen. Die „Saasemer“ empfingen zum Auftakt den Aufsteiger SG Pforzheim/Eutingen. Nach 60 spannungsgeladenen Spielminuten trennten sich beide Mannschaften mit 22:22. Die Rheinpfalz betitelte das Drittliga-Spiel der Staffel Süd als einen Thriller, der auch den ARD-Tatort in den Schatten stellt. Und einer der Protagonisten, die in diesem Krimi die Nerven behielt, war Fabian Lieb.

Der Torhüter wechselte vor der Saison von der SG Nußloch zu den Germanen und unterstrich in seinem ersten Pflichtspiel seinen Wert für die Mannschaft. Zu den vielen Glanzparaden zählten auch vier gegen die Pforzheimer Strafwurfschützen. Und das vor den Augen der slowenischen Torwart-Legende Gorazd Škof, der aktuell beim Bundesligisten Die Eulen Ludwigshafen unter Vertrag steht.

Zwischenzeitlich verlor Lieb jedoch den Durchblick, litt unter Sehstörungen, um dann seiner Mannschaft nach einer kurzen Pause wieder den Rücken freizuhalten. Kein Wunder, dass der „Mann mit den zerzausten Haaren“ auf Seiten der Gastgeber zum „Spieler des Tages“ bestimmt wurde.  Dazu gesellt sich nun doch die DHB-Auszeichnung.

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