Der Traum von Olympia: Beachhandball wirbt um Talente des Jahrgangs 2004
Foto: Marcus Bottin
22.05.2019 Beach

Der Traum von Olympia: Beachhandball wirbt um Talente des Jahrgangs 2004

2022 werden die Olympischen Jugend-Spiele im Senegal ausgetragen - und der Beachhandball wird nach überragendem Erfolg in Buenos Aires 2018 erneut zum Programm gehören.

Auch der Terminkalender der EHF ist auf diesen Höhepunkt ausgerichtet, mit den Europameisterschaften der U16 im Jahr 2020 läutet der europäische Verband im kommenden Jahr den Förderzyklus des Jahrgangs 2004 ein. Der Deutsche Handballbund startet daher bereits im Sommer 2019 die Sichtungen für die Talente der Jahrgänge 2004 und 2005.

„Schon die Europameisterschaften sind prägende Erlebnisse für Spieler und Trainer, aber die Olympischen Jugend-Spiele sind im Jugendsport das größte Event, das es gibt, und eine tolle Chance, international einmalige Erfahrungen zu machen. Davon träumt jeder Sportler“, blickt DHB-Beachtrainer Konrad Bansa voraus. Auch Alexander Novakovic fiebert dem Großevent entgegen: „Die Olympischen Jugend-Spiele sind ein absolutes Highlight; wenn wir es schaffen, uns dafür zu qualifizieren, wäre das ein unglaublicher Erfolg.“

Der Jahrgang 2004 ist für den Verband entsprechend „von großer Bedeutung“, wie auch Jens Pfänder, Beachhandball-Koordinator des Deutschen Handballbundes, betont. Im Spätsommer 2019 will der Deutsche Handballbund daher die Förderung mit zwei offenen Sichtungsmaßnahmen für die Jahrgänge 2004/2005 starten - eine in Norddeutschland, eine in Süddeutschland. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.

„Es ist natürlich sehr hilfreich, dass wir die Arbeit mit den talentierten Spielerinnen und Spielern bereits deutlich früher starten können als es 2016 mit dem letzten „Olympia-Jahrgang“ der Fall war“, freut sich Pfänder. „Das ist eine tolle Grundlage, um an die Erfolge der vergangenen Jahre im Jugendbereich auch in Zukunft anknüpfen zu können.“ Die Mädchen der Jahrgänge 2000/2001 holten auf europäischer Ebene zweimal Bronze (2017, 2018), die Jungen gewannen EM-Bronze (2017) und EM-Gold (2018). Die Qualifikation für die Olympischen Jugend-Spiele 2018 verpasste man jedoch knapp.

Mit den Spielerinnen und Spieler der Jahrgänge 2004 und 2005 will der Verband diesen Traum nun verwirklichen - und plant dafür eine intensive Förderung. Die DHB-Nationaltrainer werden daher zunächst auf verschiedenen Wegen nach den künftigen Jugend-Nationalspielern suchen: Neben der Sichtung auf den Jugendturnieren der German Beach Open (GBO Juniors) wird das Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft (10./11. August) ein wichtiges Schaufenster darstellen. Auch Empfehlungen aus den Landesverbänden, die deutschlandweit Stützpunkte ins Leben rufen, sind eine Option. Zudem ist ein Video-Scouting über die Sozialen Netzwerke geplant; Informationen dazu folgen.

Die beiden geplanten Sichtungsmaßnahmen im Norden und Süden sollen jeweils mit 25 bis 30 Talenten bei den Jungen und Mädchen bestritten werden. „Dass wir erstmals so umfangreiche Sichtungsmaßnahmen durchführen können und werden, ist ein wichtiger Schritt für den Beachhandball“, freut sich Pfänder. „Unsere DHB-Beachtrainer haben so die Chance, deutlich mehr Spielerinnen und Spieler zu sehen und so vielleicht das ein oder andere Talent zu entdecken, das ansonsten durch das Raster gerutscht wäre.“

Die Qualität in den Kadern, so Pfänder weiter, werde „durch die vielfältige Sichtung noch einmal erhöht und wir hoffen, dass wir so bereits bei der Bildung der Auswahlmannschaften ein gewisses Leistungsniveau im Sand haben werden und nicht bei Null anfangen müssen.“ Die beiden neuen Jugend-Nationalmannschaften sollen sich jeweils noch Ende des Jahres zu einem ersten Lehrgang versammeln.

Die DHB-Beachtrainer wünschen sich eine große Beteiligung an den Sichtungsmaßnahmen. „Wir hoffen, dass wir viele Talente für unsere Pläne begeistern könnten“, blickt Novakovic voraus und stimmt zudem Pfänder zu: „Es wäre natürlich großartig, wenn wir bei den Sichtungen nicht wie vor drei Jahren bei Null anfangen müssten, sondern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon Beachhandball-Erfahrung mitbringen.“

Um diese zu sammeln, wäre unter anderem eine Teilnahme an den GBO Juniors möglich; mehrere Verbände haben zudem ein Stützpunkttraining ins Leben gerufen. „Neben einer ordentlichen Technik sind vor allem Spielverständnis und - je nach Position - entsprechende körperliche Voraussetzungen wichtig“, fasst Bansa die Sichtungskriterien zusammen. Novakovic ergänzt: „Außerdem dürfen der Spaß am Beachhandball und die Lust auf Leistungssport natürlich nicht fehlen. Wer Lust darauf hat, sich auf die Sichtungen vorzubereiten, sollte sich am besten an ein benachbartes Beachhandballteam oder an seinen Landesverband wenden.“

Quelle: JUN