Zurück zu den Beach-Wurzeln
Europameisterinnen 2006 in Cuxhaven. - Foto: imago images/Michael Heuberger
03.08.2022 Beach

Zurück zu den Beach-Wurzeln

Ein Standort mit Tradition: Deutsche Meisterschaften im Beachhandball kehren nach Cuxhaven zurück

Nach elf Jahren kehrt der deutsche Beachhandball am kommenden Wochenende (5. bis 7. August) in sein Wohnzimmer zurück: Erstmals seit 2011 werden die Deutschen Meisterschaften im Sand wieder im „Stadion am Meer“ in Cuxhaven ausgetragen. Nach Wildeshausen, Kassel und Berlin ist das Finalturnier damit daheim am Traditionsstandort.

„Wir freuen uns riesig, die Deutschen Meisterschaften im Beachhandball ans Meer und für uns wieder nach Hause geholt zu haben“, betonte Olaf Raffel, Kurdirektor des Nordseeheilbades Cuxhaven, bei der Bekanntgabe.

Auch in der Beachhandball-Szene ist die Freude groß. „Für uns war Cuxhaven das Mekka des Beachhandballs“, erinnert sich Alex Gehrer. „Die Stadt stand die ganze Saison über allem und war das große Ziel - so, wie es Berlin für die Fußballer im DFB-Pokal ist.“

Der ehemalige Nationaltrainer Gehrer wird in Cuxhaven als National Delegate im Einsatz sein und befürwortet den Schritt an die Nordsee. „Beachhandball gehört an den Strand“, unterstreicht der Beachhandball-Experte. „Mit dem Meer im Hintergrund bekommt der Sport eine ganz andere Dimension.“

Die Geschichte der Deutschen Meisterschaften im Beachhandball ist eng mit Cuxhaven verbunden: Was 1997 als Masters begann, wuchs im neuen Jahrtausend schnell zu Deutschen Meisterschaften heran; das Interesse an der neuen Trendsportart wuchs rasant. Das „Stadion am Meer“ bot eine würdige Kulisse.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor mehr als tausend Zuschauern an der Promenade zu spielen“, erinnert sich Gehrer begeistert. „Ich freue mich mega, dass alle Teams das in diesem Jahr endlich wieder erleben dürfen.“

Dass die Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr kleiner ausfallen, als es zu früheren Hochzeiten der Fall war, wo über 20 Teams pro Geschlecht nach Cuxhaven reisten, tut seiner Begeisterung keinen Abbruch. „Das Spiel hat sich rasant entwickelt, wir haben eine Breite an der Spitze“, lobt Gehrer, der auf mehreren Qualifikationsturnieren der German Beach Open vor Ort war. „Ich bin überzeugt, dass alle, die damals dabei waren, nicht enttäuscht sein werden, sondern die Weiterentwicklung positiv sehen - zumal sich die Rahmenbedingungen professionalisiert haben.“

Neben den Deutschen Meisterschaften machte sich Cuxhaven jedoch auch international einen Namen: 2006 wurden in der Stadt an der Nordsee die Europameisterschaften ausgetragen - und diejenigen, die damals als Spieler oder Zuschauer dabei waren, schwärmen noch heute von der Atmosphäre.

Auch sportlich war es für den Deutschen Handballbund ein erfolgreiches Heim-Turnier: Die deutschen Beachhandballerinnen holten zum ersten Mal den EM-Titel. Einige Namen der damaligen Sand-Europameisterinnen sind auch den Anhängern des Hallenhandballs gut bekannt: So wurde Franziska Heinz 1993 bereits Weltmeisterin in der Halle, während Stefanie Melbeck und Isabell Klein (geb. Nagel) nicht nur das Spiel vom Bundesligist Buxtehuder SV prägten, sondern auch 223 (Melbeck) bzw. 91 (Klein) Länderspiele in der Halle absolvierten.

Die Männer verpassten mit dem vierten Platz eine Medaille knapp. „Das war ein mega erfolgreiches Event“, schwärmt Gehrer rückblickend. „Es schloss nahtlos an die Fußball-WM 2006 an, die Tribünen waren voller Fahnen, ein unbeschreibliches Bild. Die anderen Nationen haben uns beneidet.“ Mit den Deutschen Meisterschaft 2022 soll das Kapitel Cuxhaven um eine weitere Erfolgsgeschichte reicher werden.

(jun)

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