Halten die Nerven?
Burgdorfs Kapitän Koray Ayar (links) und seine Mannschaftskameraden träumen weiter vom Finale. - Foto: Bendig
18.05.2019 A-Jugend männlich

Halten die Nerven?

Heute Abend werden die beiden Finalisten um die Deutsche Meisterschaft der A-Jungen feststehen. Behaupten die beiden nach den Halbfinal-Hinspielen als Favoriten in die Duelle gehenden SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen ihren Vorsprung, oder landen die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen und die TSV Burgdorf doch noch Außenseitersiege?

SG Flensburg-Handewitt – mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen (Samstag, 18. Mai um 17.30 Uhr, Hinspiel 35:32).

„Drei Tore zur Pause sin gewiss eine gute Ausgangsposition, aber kein sanftes Ruhekissen“, verriet SG-Trainer Michael Jacobsen dem Flensburger Tageblatt vor dem entscheidenden Rückspiel gegen die Nordhessen. Sollte die SG den Vorsprung behaupten, stünde die erste Finalteilnahme in dieser Altersklasse fest und der Traum von der Doppelmeisterschaft der Profis und der A-Jugend würde weiter leben. Der Fokus solle nun komplett auf dem Spiel liegen. Für jenes prognostiziert der Flensburger Coach vor allem eines: Tempo: Denn die Gäste bevorzugten ebenfalls das schnelle Spiel. Und in Spielen mit hoher Frequenz kippt ein Drei-Tore-Vorsprung naturgemäß schneller. Lehren aus dem Hinspiel seinen auch gezogen worden. Das Verteidigen gegen die 4:2-Offensiv-Variante soll besser werden. Für die eigene Offensive wünscht sich der Trainer, dass diese ebenso gut funktioniert wie vor einer Woche: Gegen die ständig wechselnden Abwehrvarianten des Kontrahenten hatten die Nordlichter stets die passenden Antworten.

Auf Melsunger Seite zieht man die Kraft für das Rückspiel aus der tollen Aufholjagd vor einer Woche. Zwischenzeitlich waren die Flensburger mit acht Toren Differenz enteilt. Doch die 800 zumeist Melsunger Fans peitschten ihtr Team nach vorne. „Wir hätten hier schon alles klar machen können“, war SG-Trainer Jacobsen dementsprechend ein wenig angesäuert. Vor allem die Eiinwechslung von  Jan Dobriczikowski und die überragende Schlussphase des mJSG-Regisseur Jona Gruber waren die beiden entscheidenden Faktoren dafür, dass die Rot-Weißen mit einer guten Portion Hoffnung nach Flensburg reisen. „Ich musste was tun“, sagte de Gruber nach dem Spiel der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen und ergänzte: „Drei Tore sind nicht allzu viel.“ Und, dass die Nordhessen auswärts Rückstände umbiegen können, bewiesen sie bereits gegen Bayer Dormagen im Viertelfinale. Zudem möchte man die drei Flensburger Schlüsselspieler nicht zu sehr zur Entfaltung kommen lassen. Linkshänder Niels Versteijnen hatte man gut im Griff, dafür auf der anderen Rückraumseite Jörn Persson nicht. Dieses soll der eine Sonderbewachung erhalten. Insgesamt, so befindet der Melsunger Trainer Björn Brede, hätten aus seinem Team Linkshänder Thomas Piroch und Ole Pregler noch Luft nach oben.

Rhein-Neckar Löwen – TSV Burgdorf (Samstag, 18. Mai 19 Uhr, Hinspiel 29:22).

„Wir trauen Philipp zu, in den kommenden Jahren den Sprung in den Bundesligakader zu schaffen“, sagte unlängst Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Der Rückraumspieler der Junglöwen erhielt dementsprechend einen Profi-Vertrag bei dem Spitzenklub und durfte für das Rückspiel gegen die TSV Burgdorf ganz besonders motiviert sein. Gemeinsam mit seinem Team um Trainer Daniel Haase will das Talent den Sprung ins Finale um die Deutsche Meisterschaft schaffen. Nach dem deutlichen Hinspiel-.Sieg stehen die Chancen auch mehr als gut.

Doch statistische Wahrscheinlichkeitsrechnungen lässt Daniel Haase völlig außen vor. „Es geht darum, dass wir am Samstag um 19 Uhr da sind und Vollgas geben“, untermauert der Trainer der Rhein-Neckar Löwen vor dem Halbfinal-Rückspiel seiner A-Jugend in der Stadthalle Östringen gegen die TSV Burgdorf. Der Hinspielsieg von 29:22 Toren sorgt für ein Polster, Haase aber betont: „Ich habe die gesamte Trainingswoche gepredigt, dass es 0:0 steht und wir die Partie mit allerhöchster Konzentration angehen müssen.“ Reserviert haben die Junglöwen ihr Ticket schon, am Samstagabend wollen sie es fest buchen. Der Siebentore-Vorsprung soll deshalb beflügeln, auch das zweite Treffen mit den Niedersachsen erfolgreich zu gestalten.

„Wir denken noch nicht ans Finale, sondern schauen absolut auf uns und haben den Fokus auf dieses Rückspiel gelegt. Wenn wir dieses erfolgreich bestreiten, können wir gern weiterreden“, kündigt Daniel Haase an und belegt seine Zurückhaltung mit den 60 Minuten aus Burgdorf: „Denn da haben wir gesehen und gespürt, wie schnell eine Siebentore-Führung dahinschmelzen kann. Wir wollen das Rückspiel als zweite Halbzeit dieser Halbfinalserie annehmen. Und bei Halbzeit ist eine Partie eben noch nicht gewonnen.“  Die Grundlagen wurden in dieser Woche gelegt. „Wir wollen uns in der Deckung erneut wie ein Bollwerk präsentieren. Dafür benötigen wir wieder eine konsequente Einstellung, damit von Beginn an nichts anbrennt“, sagt der Junglöwen-Coach, dem alle Akteure zur Verfügung stehen. „Es sind alle Spieler an Bord, so dass es zum Hinspiel keine Veränderungen im Kader geben wird.“

Bei der TSV Burgdorf wirft man die Flinte nach der bitteren Niederlage vor einer Woche aber gewiss nicht ins Korn. „Wir werden auf jeden Fall alles versuchen“, ist das Motto unserer A-Jugend für das Halbfinalrückspiel bei den Rhein-Neckar Löwen. Nach dem 22:29 vor eigenem Publikum vor einer Woche, ist die Aufgabe sicherlich nicht einfacher geworden, aber aufgegeben wird nicht. „Wir haben Halbzeit“, sagt Trainer Iker Romero, „wir wollen das Rückspiel genießen und werden dann sehen, was möglich ist.“ Im Hinspiel hatte die sonst so angriffsstarke TSV ihre Probleme, kam nicht wie gewohnt zur Geltung. So wenig Tore wie gegen die Junglöwen waren Veit Mävers & Co in dieser Saison noch nie geglückt. „Da haben wir Verbesserungspotenzial“, gab auch Romero zu. „Natürlich wird es schwer“, sagte auch Kapitän Koray Ayar. „Aber noch sind wir im Wettbewerb, haben noch immer die Möglichkeit unseren Traum vom Finale Wirklichkeit werden zu lassen.“

Halbfinals im Livestream

Beide Halbfinals werden in Livestreams von SPORTDEUTSCHLAND.TV übertragen und sind über folgenden Link erreichbar: dhb.de/DM_Jugend_live

Text: cb/PM Vereine