Füchse und Löwen im Finale
Die Füchse Berlin stehen im Finale um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft. - Foto: René Weiss
12.06.2021 B-Jugend männlich

Füchse und Löwen im Finale

So liefen die Halbfinals in Dormagen

Füchse Berlin - TSV Bayer Dormagen 33:26 (16:14)

Füchse Berlin - TSV Bayer Dormagen 33:26 (16:14)
Dormagens Angriff tat sich im zweiten Abschnitt schwer, Lücken in der Füchse-Deckung zu finden. - Foto: René Weiss

Der Traum vom Endspiel in eigener Halle platzte für den TSV Bayer Dormagen endgültig in den letzten sieben Halbfinal-Minuten. Nach dem Anschlusstreffer durch Felix Böckenholt zum 26:29 (44.) hofften die Wiesel, durch einen Endspurt das Blatt noch zu wenden, doch weil es ihr letzter Treffer des Nachmittags blieb, während die Hauptstädter einen 4:0-Lauf folgen ließen, stand am Ende ein Ergebnis auf der Anzeigetafel, das deutlicher ausfiel, als die Partie über weite Phasen verlaufen war. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit ein paar technische Fehler zu viel erlaubt und waren hier und da nicht clever genug. Berlin nutzte hingegen seine physische Überlegenheit aus", analysierte Dormagens Trainer Peer Pütz die Begegnung.

Die Gastgeber versuchten es von Anfang an mit einer offensiven Deckung und hielten die Begegnung lange Zeit offen. So wechselte die Führung im ersten Abschnitt viermal von der einen auf die andere Seite. „14 Gegentore in den ersten 25 Minuten waren zu viel", merkte Berlins Trainer Fabian Lüdke kritisch an, obwohl sein Team zum Kabinengang mit 16:14 vorn lag.

Auch nach Wiederbeginn setzte sich das Kräftemessen auf Augenhöhe zunächst fort. Die vorentscheidende Phase begann nach 32 Minuten. Beim TSV schlichen sich im Angriff mehr Fehler ein, während die Füchse konsequent ihre Möglichkeiten nutzten. „Wir haben in der Abwehr das Abzählen besser hinbekommen und im Vergleich zur ersten Hälfte den Schritt mehr und die Räume kleiner gemacht", machte Lüdke eine Leistungssteigerung in der Defensive aus, die seiner Meinung nach die Entscheidung herbeiführte. Berlin zog von 20:18 auf 24:19 (36.) davon und ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. In Überzahl verkürzte Dormagen zwar noch einmal (25:27, 42.), aber mit gleichem Kräfteverhältnis auf der Platte hatten die Reinickendorfer insgesamt mehr zuzusetzen.

Rhein-Neckar Löwen - JSG Melsungen/K./G. 30:29 (12:12)

Rhein-Neckar Löwen - JSG Melsungen/K./G. 30:29 (12:12)
Philipp Alt (blaues Trikot) und die Löwen steckten den Fehlstart weg und erreichten das Endspiel. - Foto: René Weiss

In einem Krimi sorgten die Rhein-Neckar Löwen dafür, dass der Titelverteidiger von 2019 haarscharf das Endspiel verpasste. „Generell bin ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Die Zuschauer haben ein temporeiches Spiel gesehen, das am Ende in beide Richtungen hätte ausgehen können. Ein, zwei Situation haben diese knappe Partie entschieden", rekapitulierte Melsungens Trainer Georgi Sviridenko.

Seine Mannschaft kam viel besser aus der Kabine und lag nach zehn Minuten schon mit 7:3 in Führung. Löwen-Coach Tobias Scholtes hatte fürs Erste genug gesehen und nahm prompt die Auszeit. „Wir hatten am Anfang zu viel Respekt. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie mit Mut und Spaß spielen soll", erklärte er später. Beides fand nun Einzug. Der eingewechselte Schlussmann Philipp Wenning legte direkt mit zwei, drei Parade los und Magnus Grupe brachte die Gelb-Blauen wieder auf Tuchfühlung (9:10, 16.). Die Badener schwammen sich allmählich frei und stellten die Begegnung kurz vor der Pause wieder auf null, als sie den 9:12-Rückstand egalisierten.

Dieser Trend setzte sich zu Beginn der zweiten Hälfte fort. Philipp Alt sorgte beim 15:12 für die erstmalige Drei-Tore-Führung. Aber genauso wie die Löwen zeigten auch die Nordhessen Nehmerqualitäten. Sie glichen in den Minuten danach viermal aus, aber die Führung war trotz lautstarker Unterstützung ihrer Fans nicht mehr drin. „Am Ende haben wir in der Abwehr besser gestanden. Trotzdem haben wir für das Endspiel noch viel Luft nach oben", erkannte Tobias Scholtes. Durch zwei späte Zeitstrafen gerieten die Löwen noch einmal in Bedrängnis - das Spiel hing am seidenen Faden, bis David Móré auch seinen fünften Siebenmeter in die Maschen setzte und die Entscheidung herbeiführte. Manuel Hörrs Treffer zum 29:30-Endstand aus Melsunger Sicht acht Sekunden vor Schluss kam zu spät.  (RW)

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