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Weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze der Handball Bundesliga Frauen marschiert die SG BBM Bietigheim, die bei den Vipers der HSG Bad Wildungen allerdings insbesondere im ersten Abschnitt große Probleme hatte - mit einem 12:11 wurden die Seiten gewechselt. Nach Wiederbeginn setzte sich der Favorit mit einer Sechser-Serie vorentscheidend dann aber auf 18:11 ab und steuerte in der Folge zu einem glanzlosen 23:18-Erfolg. "Es war am Anfang schwierig für meine Mannschaft, in Gang zu kommen. Danach standen wir besser in der Abwehr und dadurch haben wir das Spiel letztendlich gewonnen", so BBM-Coach Martin Albertsen, der sich zudem über das Comeback von Kim Naidzinavicius freuen durfte. "Ich denke es gibt nur wenige Mannschaften, die Bietigheim unter 25 Toren halten können. Darauf können wir stolz sein", war Vipers-Coach Tessa Bremmer trotz der Niederlage nicht unzufrieden.
Verfolger Thüringer HC hatte in der Liga bereits am Mittwoch beim 33:27 ge Buxtehude zwei Punkte eingesammelt, am Sonntag stand der letzte Heim-Auftritt in der Gruppenphase der Champions League auf dem Programm. Der deutsche Meister kassierte vor 1.400 Zuschauern ein 21:29 gegen den norwegischen Meister Kristiansand. Nationalspielerin Emily Bölk war mit sechs Toren beste Werferin bei den Thüringerinnen, die ihr letztes Gruppenspiel am kommenden Freitag in Bukarest bestreiten. "Ich bin mit der ersten Halbzeit wieder nicht zufrieden", so Coach Herbert Müller dessen Team erst nach einem 4:13 ins Spiel fand und nach einem 9:17 zur Pause am Ende mit 21:29 verlor. "Mit einer durchgängig konstanten Leistung könnten wir mit solchen Mannschaften wie den Vipers Kristiansand mithalten", so Müller mit Blick auf die nach dem Fehlstart ausgeglichene Partie.
Auf den Fersen des Spitzenduos bleibt die TuS Metzingen, die sich mit einem deutlichen Erfolg gegen den Tabellenvierten Borussia Dortmund weiter vom Mittelfeld absetzte. Die Borussinnen waren mit personellen Problemen angereist und taten sich insbesondere in der Offensive schwer. "Heute war nicht mehr drin, Metzingen war eine Nummer zu groß", konstatierte BVB-Coach Gino Smits nach dem 18:33 (9:15). Sein Gegenüber André Fuhr hingegen zeigte sich zufrieden, insbesondere aus dem Umschaltspiel agierte seine Mannschaft mit sehr viel Druck und übernahm nach einer Viertelstunde endgültig das Kommando. "Wir haben von der ersten Minute an unser Spiel gespielt, aufmerksam und mit viel Geschwindigkeit", freute sich Fuhr nach dem Kantersieg, mit dem Metzingen Kurs auf die erneute Teilnahme am internationalen Wettbewerb hält.
Die Chance an Punkten mit den Dortmunderinnen gleichzuziehen nutzte Frisch Auf Göppingen: In einem packenden Schlagabtausch behielten die Gäste beim VfL Oldenburg mit 27:26 (13:13) die Oberhand. "Wir haben es nicht geschafft, sechzig Minuten lang konzentriert durchzuspielen und so etwas wird von einem Gegner wie Göppingen gnadenlos bestraft", konstatierte VfL-Coach Niels Bötel nach der knappen Niederlage, die die Oldenburgerinnen im engen Mittelfeld auf den neunten Platz abrutschen lässt - allerdings mit nur drei Punkten hinter dem Tabellenvierten. Nach einer abwechslungsreichen Partie setzte Michaela Hrbkova von der Siebenmeterlinie den Siegtreffer zum 27:26 (13:13). "Es begeistert mich total, was die Mädels hier heute gezeigt haben", freute sich Göppingens Coach Aleksandar Knezevic über den Auswärtscoup.
Bayer 04 Leverkusen verpasste unterdessen den Sprung auf den vierten Platz aufgrund einer unerwarteten 25:32 (10:13) Niederlage gegen Schlusslicht SV Union Halle-Neustadt, das nach zwei Unentschieden den ersten Sieg der Saison feierte und neue Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib schöpft. Leverkusen scheint dabei zum Lieblingsgegner der Wildcats zu werden, bereits im Pokal war Halle eine Überraschung gelungen. Bei Leverkusen waren kurzfristig mit Kurzke, Jurgutyte und Berger drei weitere Stammkräfte ausgefallen. "Halle war heiß und hat die Gunst der Stande genutzt", resümierte Bayers Trainer Robert Nijdam, der anfügte: "Wir haben wirklich nicht gut gespielt und vor allem zu viele Chancen vergeben." Die Gäste hingegen ergriffen die sich bietende Möglichkeit beherzt, setzten sich dank einiger Gegenstöße beim 21:16 endgültig ab und steuerten zu einem verdienten Start-Ziel-Sieg.
Halle rückt damit auf zwei Punkte an die HSG Bensheim-Auerbach heran, die nach dem 25:30 (11:14) gegen die HSG Blomberg-Lippe auf den vorletzten Platz der Tabelle rutschte. "Wir haben einfache Fehler gemacht, drei Siebenmeter verworfen und das rächt sich halt. So kann man kein Spiel gewinnen. Dementsprechend sitzt die Enttäuschung heute natürlich relativ tief", analysierte Bensheims Trainerin Heike Ahlgrimm nach der Partie. Dabei hatten sich die Flames im Spielverlauf immer wieder zurück in Schlagdistanz gebracht, waren dann aber wieder aus dem Tritt gekommen. "Wir haben immer, wenn wir wieder dran waren, verworfen", so Ahlgrimm. "Ich bin froh, dass wir hier zwei Punkte geholt haben und dass wir mit 15 Punkten den Anschluss ans Mittelfeld gehalten haben", freute sich unterdessen ihr Gegenüber Steffen Birkner.
An Bensheim vorbei zogen die Schwaben Hornets des TV Nellingen, die sich nach einem 13:21 zur Pause zurück in das Derby gegen die Neckarsulmer Sport-Union kämpften. "Wir starten die erste Halbzeit gegen eine nervöse Nellinger Mannschaft sehr gut. Es wurden viele Fehler gemacht, die wir durch Tempogegenstöße nutzen konnten und uns somit die deutliche Pausenführung holen. Die erste Halbzeit war richtig gut", blickte Neckarsulms-Coach Pascal Morgant auf den ersten Abschnitt. Doch eine Fünfer-Serie zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte den TVN zurück in die Partie, am Ende ließ Szimonetta Gera mit ihrem Treffer zum 35:35 die heimischen Fans über einen Punkt jubeln, der in der Endabrechnung noch von entscheidender Bedeutung werden könnte. "Verärgert", zeigte sich Morgant über den Ausgang, "auch wenn es am Ende wahrscheinlich ein gerechtes Unentschieden ist."
Quelle: HBF