Thüringer HC gewinnt Spitzenspiel
Der Fokus richtete sich auf das Spitzenspiel zwischen dem Thüringer HC und der SG BBM Bietigheim. "Es war kein technisch hochwertiges Spiel, aber es war bis zum Schluss spannend und ein toller Kampf. Nun ist die Meisterschaft wieder offen und wir sind bereit für die letzten sechs schweren Ligaspiele", erklärte THC-Trainer Herbert Müller nach dem 24:23-Heimerfolg und Bietigheim Coach Martin Albertsen erklärte: "Das war ein kampfbetontes Spitzenspiel und wurde in der Defensive entschieden. Der THC hat letztendlich verdient gewonnen. Nun wird in den letzten sechs Spielen die Deutsche Meisterschaft entschieden, mit großer Wahrscheinlichkeit über die Tordifferenz." Die beiden Topteams sind nach Bietigheims erster Saisonniederlage mit 38:2 Punkten gleichauf, die Enztälerinnen haben aber derzeit noch elf Tore Vorsprung in der Tordifferenz und somit zunächst noch alle Trümpfe für die Deutsche Meisterschaft in der Hand. Zumal der Deutsche Meister abgesehen von den letzten beiden Spieltagen immer vorlegen muss.
Sechs Punkte dahinter liegt die TuS Metzingen relativ sicher auf Rang 3. Die Ermstälerinnen konnten beim Lieblingsgegner VfL Oldenburg einen 38:19-(17:11)-Kantersieg feiern. "Wir haben unsere Chancen gesucht und gefunden", sagte TuS-Trainer André Fuhr am Hallenmikro und ergänzte: "Wir haben gut verteidigt, die Tor-Effektivität hat gestimmt. Die Bewegungen gegen die Kreisläuferin haben wir als Schwachpunkt im Oldenburger Spiel ausgemacht und es dann sehr gut umgesetzt." Verärgert war hingegen VfL-Coach Niels Bötel nach der höchsten Saisonniederlage: "Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, das Spiel eng zu halten. Mit unseren vielen Fehlern im Angriff haben wir den Gegner schließlich starkgemacht", so Bötel.
Gleich drei Teams folgen derzeit mit sieben Punkten Rückstand auf Metzingen auf den Plätzen 4 bis 6. "Letzten Endes gewinnt dann die Mannschaft, die heute ein Tor mehr geworfen hat, auch verdient", gratulierte Borussia Dortmunds Trainer Gino Smits dem Buxtehuder SV und fügte an: "Wir hätten natürlich heute gerne einen Punkt mitgenommen. Ich kann meiner Mannschaft für diese Leistung keinen großen Vorwurf machen, sie haben sich super zurückgekämpft." Auch wenn es in der Tabelle aufgrund der schlechten Tordifferenz keine Position nach oben ging, war BSV-Coach Dirk Leun sichtlich zufrieden: "Angesichts unserer aktuellen personellen Probleme bin ich froh, dass wir die zwei Punkte gewonnen haben. Wir sind der glücklichere Sieger. Wir machen kleine Schritte, aber der Sieg tut der Mannschaft gut."
Zwischen Dortmund und Buxtehude steht weiterhin Bayer Leverkusen. Die Werkselfen verpassten am Sonntag mit einer 20:22-Heimniederlage gegen die HSG Bad Wildungen Vipers den Sprung auf Rang 4. "Die Enttäuschung ist natürlich groß. Es war ein insgesamt ganz schlechtes Spiel, und unsere Leistung war dabei schlimmer als die bei der Niederlage gegen Halle, als etliche Spielerinnen fehlten. Diesmal fehlte uns der so wichtige Wille und der Biss. Dabei hätte man eigentlich nach dem Metzingen-Spiel mit viel Selbstvertrauen und großer Freude auflaufen müssen. Das war leider nicht der Fall", resümierte Leverkusens Trainer Robert Nijdam und Bad Wildungens Cheftrainerin Tessa Bremmer, deren Team dem Klassenerhalt immer näher kommt, betont: "Nach unserer Aufholjagd in der ersten Hälfte haben wir die Führung nicht mehr aus der Hand gegeben, daher war es ein verdienter Sieg für uns. Entscheidend war, dass wir bis zum Ende einen kühlen Kopf bewahrt haben."
Nur noch drei Punkte hinter Platz 4 zurück ist jetzt Frisch Auf Göppingen, das sich im Derby gegen Schlusslicht TV Nellingen am Ende klar mit 34:27 (17:15) durchsetzte. "Unser Ziel war, den siebten Platz zu verteidigen, das ist uns mit diesem Sieg gelungen. Wir hatten in den letzten Wochen und Monaten viele angeschlagene Spielerinnen, und da ist es klar, dass die Kraft fehlt. Im Angriff waren wir stark und haben zweimal 17 Tore erzielt, mit der Abwehr bin ich dagegen vor allem in der ersten Hälfte nicht zufrieden", bilanzierte Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic, während Nellings Coach Ralf Rascher erklärte: "Das Fazit fällt genauso aus, wie die letzten Spiele. In der ersten Hälfte machen wir viel richtig, sind die bessere Mannschaft und müssen führen, weil wir überragend angegriffen haben, vergeben aber weit über zehn freie Würfe, denn dann wird es auswärts natürlich schwer. In der Abwehr waren wir zu schwach, vor allem die Kreisanspiele bekommen wir nicht unterbunden und das ärgert mich sehr."
Einen Punkt hinter Göppingen, dafür nun schon vier Punkte vor Oldenburg und fünf Punkte vor Bad Wildungen liegt die HSG Blomberg-Lippe, die im Heimspiel gegen die Neckarsulmer Sport-Union deutlich mit 33:20 (16:8) triumphierte. "Im Endeffekt ist das Spiel relativ einfach und schnell erklärt. Wir verpassen den Start komplett und werden von Blomberg ausgekontert. Allein in der ersten Hälfte bekommen wir neun Gegenstöße und drei Siebenmeter. Danach rennen wir nur noch hinterher und zeigen einfach viel zu wenig", sagte NSU-Trainer Pascal Morgant nach Spielende und Blombergs Toptorschützin Kira Schnack betonte: "Es war eine Mannschaftsleistung und mit 33 Toren kann man auch zufrieden sein."
Neckarsulm blieb nach der Niederlage Zwölfte, der im Kellerduell die HSG Bensheim/Auerbach Flames ihr Heimspiel gegen den SV Union Halle-Neustadt mit 31:18 (17:9) die Oberhand behielt. "Wir haben diese Woche sehr fokussiert trainiert, wir haben funktioniert, wir haben Dinge angesprochen und ich muss sagen, wir haben heute eine megageile Abwehr gespielt, wir haben es Halle schwer gemacht, wir haben sie nicht zur Entfaltung kommen lassen", freute sich Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm und Wildcats-Trainerin Tanja Logvin, deren Team zwar weiterhin einen Punkt hinter Neckarsulm aber nun eben drei Punkte hinter den Flames liegt, betont: "Noch ist nichts verloren aber wir haben eine gute Chance fahrlässig liegen lassen."
Quelle: HBF