Füchse machen ihr Meisterstück
Nicht zu bezwingen: Die Füchse waren auch in Dormagen eine Klasse für sich. - Foto: René Weiss
13.06.2021 Jugendbundesliga männlich

Füchse machen ihr Meisterstück

Der Deutsche Meister der männlichen A-Jugend steht fest: Die Füchse Berlin schließen die Saison ungeschlagen ab.

Die Füchse Berlin wurden in dieser A-Jugend-Bundesliga-Saison genau einmal nass gemacht - und das durch sich selbst im Anschluss an den 33:27-Erfolg im Final-Rückspiel über den TSV Bayer Dormagen. Ausgelassen entleerten sie eine Flasche nach der nächsten übereinander. Zunächst über den Spielern, und schließlich gemeinsam auch über ihrem Coach Bob Hanning, den sie als Meistertrainer im Mannschaftskreis feierten.

Nach dem 38:25-Sieg im Hinspiel am vergangenen Montag war es keine Risiko-Investition, die schwarzen Meister-T-Shirts mit der Aufschrift „Gemeinsam sind wir stärker als jeder Gegner" auf der Vorderseite und „simply the be(a)st" auf dem Rücken vorproduzieren zu lassen. „Mit dieser Mannschaft waren wir nicht zu schlagen", brachte es Hanning auf den Punkt. Auch im letzten Spiel vor der Sommerpause nicht.

Bis auf sechs Tore, so wie die Dormagener es schafften, kam in dieser Saison kein Gegner an die Füchse heran. „Sobald wir Dormagen die Möglichkeit gegen haben, sich etwas zu entfalten, waren sie da. Das ist eine starke Mannschaft, aus der es einige nach oben schaffen werden", zückte Hanning den Hut vor dem Gastgeber.

Der ließ in seinem Wohnzimmer nicht locker und tat gegen den Favoriten sein Möglichstes, doch die Hauptstädter tankten sich entweder mit ihrem enormen Durchsetzungsvermögen durch oder fanden im letzten Moment dann doch noch den lösenden Pass. „Von so einem starken Gegner und aus solchen Situationen kann unsere junge Mannschaft für die nächste Saison lernen", sagte TSV-Trainer David Röhrig über sein Team, das sich teuer verkaufte und auch nach dem 10:15-Rückstand (24.) die Flinte noch nicht ins Korn warf. Röhrig: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so clever gespielt wie in der zweiten, auch wenn das Ergebnis nach 30 Minuten trotzdem eng war. Wir mussten den Mittelweg finden, vor den Zuschauern kühlen Kopf zu bewahren und die Motivation aufzusaugen. Das ist uns in der zweiten Hälfte besser gelungen."

Vor allem in der Phase nach Wiederanpfiff. Aron Sessing glich in der 40. Minute zum 21:21 aus. Sollte Berlin zum Abschluss doch noch ein Spiel verlieren? Nein. „Als es eng wurde, haben die Füchse noch einmal einen Boost bekommen", beobachtete der Bayer-Coach. Ein Doppelschlag durch Nils Lichtlein, ein Siebenmeter von Tim Freihöfer und ein Rückraumtreffer von Robin Heinis - fünf Minuten nach dem 21:21 stand es 26:21 für die Füchse. „Insgesamt war Berlin für uns einfach zu stark", gratulierte Röhrig dem frischgebackenen Meister.

Bob Hanning hatte in den zurückliegenden Jahren schon einige Meister-Teams unter seinen Fittichen, die diesjährige A-Jugend ragte jedoch heraus. „Eine Mannschaft mit einer so großen Motivation, wünscht sich ein Trainer. Dass heute die letzte Fokussierung nicht da war, ist den Jungs zu entschuldigen."

Bei der Siegerehrung, an der auch U18/U19-Bundestrainer Erik Wudtke und U20/U21-Bundestrainer Martin Heuberger teilnahmen, lobten der DHB-Vizepräsident Jugend und Vorsitzende des Jugendspielausschusses Carsten Korte sowie Chef-Bundestrainer Nachwuchs Jochen Beppler das Niveau beider Finalisten. Korte: „Von diesen Spielern werden wir in Zukunft einige auf der großen Bühne in der Bundesliga sehen. Die beiden besten A-Jugend-Mannschaften dieser Saison in Deutschland standen im Finale." Jochen Beppler betonte: „Heute hat man gesehen, warum das A-Jugend-Finale als Höhepunkt im deutschen Jugendhandball gilt. Die Leistung beider Mannschaften und der Umgang unter den Spielern verdienen größten Respekt." (RW)

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