Hauptrunde geht in die Vollen
Im Juni standen sich der TSV Bayer Dormagen und die JSG Melsungen/Körle/Guxhagen im kleinen Finale des B-Jugend-Final-Fours gegenüber. Am Wochenende gibt's in der Hauptrunde A eine Neuauflage. - Foto: René Weiss
29.10.2021 Jugendbundesliga männlich

Hauptrunde geht in die Vollen

Spieler und Trainer freuen sich auf viele Duelle auf Top-Niveau

Neue Kräfte sind getankt und die Vorfreunde ist groß: Die A-Jugend-Bundesliga männlich startet am Wochenende mit der Hauptrunde in die zweite Saisonphase. Von nun an sind noch viel mehr ausgeglichene Partien zu erwarten, nachdem die Top-Zwei der acht Vorrundengruppen in der Hauptrunde A unter sich sind und die dahinter folgenden Teams um 16 weitere Plätze für das 1/16-Finale kämpfen.

Hauptrunde A

Gruppe 1: Lemgo fühlt sich wohl seiner Rolle

SC Magdeburg - HSV Hamburg (Freitag, 19 Uhr)
Der SCM ließ in der Vorrunde nur gegen den amtierenden deutschen Meister aus Berlin Punkte liegen und erledigte die weiteren Aufgaben erfolgreich. „Jetzt freuen wir uns aus viele Spiele auf höchstem Niveau", fiebert Trainer Julian Bauer der Hauptrunde entgegen. Zum Auftakt erwartet Magdeburg mit dem HSV den Sieger der Vorrundengruppe 2, der in der Breite über eine hohe Qualität verfügt und genauso wie Magdeburg mit hohem Tempo daherkommt. „Wir haben uns ein paar Sachen zurechtgelegt, wie wir Hamburg das Tempo nehmen wollen. Im Angriff versuchen wir gegen die kompakte 6:0-Deckung unser Spiel in die Breite zu ziehen. Das entspricht ohnehin unserer Philosophie", gibt der Trainer Einblicke in seine taktischen Pläne. Nach dem Sieg gegen den HC Bremen zum Abschluss der Vorrunde stand bei der Hamburger A-Jugend die Regeneration im Vordergrund. „Durch den Einzug in die Hauptrunde A haben wir unser erstes Etappenziel erreicht. Da konnten wir den Jungs einige Tage Pause gönnen“, sagt Trainer Sven Rusbült. Die drei spielfreien Wochen wurden genutzt, um sich intensiv auf die schweren Aufgaben der Hauptrunde vorzubereiten.

TSV GWD Minden - 1. VfL Potsdam (Samstag, 16.30 Uhr)
Mit einer guten Deckung hat Potsdam in den ersten fünf Saisonspielen überzeugt. Weniger als die 118 kassierten Gegentore fingen sich ligaweit lediglich die Füchse Berlin und die SG Pforzheim/Eutingen ein. Dieses Bollwerk versucht Minden am Samstag zu knacken. „Unser Ziel ist es, dass sich die Mannschaft Spiel für Spiel weiterentwickelt in dieser Runde, in der jeder Gegner extrem stark ist. Wir schauen und konzentrieren uns nur auf uns", sagt GWD-Trainer Sebastian Bagats.

SG Flensburg-Handewitt - HSG Lemgo (Sonntag, 15 Uhr)
In einem dramatischen Vorrunden-Endspurt sicherte sich Lemgo den zweiten Platz, an dem der Auswärtssieg in Kiel erheblichen Anteil hatte. „Das war schon ein ganz schöner Coup, der uns da gelungen ist", erinnert sich Lemgos Trainer Maik Schulze mit Freude zurück an den 29:22-Erfolg. Voller Elan stellt sich Lemgo nun den nächsten schwierigen Aufgaben, wobei Schulze seine Sieben in jeder Partie als Außenseiter sieht. Gleichzeitig betont er auch: „In dieser Position fühlen wir uns wohl. Wir wollen weiterhin Spaß haben - und das gelingt am besten, wenn die Mannschaft erfolgreich ist." Flensburg bezeichnet Schulze direkt als „richtigen Brocken", den Lemgo versuchen will zu ärgern.

Füchse Berlin - SC DHfK Leipzig (Sonntag, 16 Uhr)
Mit der Auftaktniederlage gegen Potsdam erlebte Leipzig wahrlich keinen Start nach Maß, aber danach fing sich die Mannschaft von Matthias Albrecht und blieb ungeschlagen. „Wir haben uns vorgenommen, von Anfang an gut gegenzuhalten und gut zu decken. Die Füchse haben ein paar sehr gute Schützen, auf die es aufzupassen gilt. Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen gestalten und fahren natürlich trotzdem hin, um zu gewinnen. Das ist immer unser Anspruch. Trotzdem wird es natürlich sehr schwer. Wenn alle ihr Potenzial ausschöpfen, dann sind wir dennoch alles andere als chancenlos", traut Albrecht seinen Mannen durchaus etwas zu.

Gruppe 2: Düsseldorfs Abenteuer geht weiter

TSV Bayer Dormagen - JSG Melsungen/Körle/Guxhagen (Samstag, 15 Uhr)
Für viele Melsunger Spieler ist die Dormagener Sporthalle bereits ein bekanntes Pflaster. Mitte Juni standen die Nordhessen hier im Final-Four um die deutsche B-Jugend-Meisterschaft und unterlagen Bayer im Spiel um Platz 3. Nach den Eindrücken aus der Vorrunde liegt die Favoritenrolle auf Seiten der Gastgeber. Man wird abwarten müssen, wie sich die vergangenen Wochen auf den Rhythmus auswirken, denn eine richtige Vorbereitung hatte die Mannschaft nicht. „Viele der Jungs waren in der Zweitliga-Mannschaft gefragt. Das ist natürlich eine gute Sache. Wir können die Partie mit halbwegs komplettem Kader angehen", sagt Bayer-Trainer David Röhrig.

TV Bittenfeld - HSG Rodgau Nieder-Roden (Samstag, 17 Uhr)
Mit drei Siegen und zwei Unentschieden zogen die „Baggerseepiraten" aus Nieder-Roden ungeschlagen als Tabellenerster in die Hauptrunde A ein. Das Trainer- und Betreuerteam um Coach Christian Sommer ist sich einig: „Wir sind unheimlich stolz auf dieses Team." Schließlich schafften die Südhessen erst als Qualifikant den Einzug in die Bundesliga. Bittenfelds Trainer Ulf Hummel hat eine hohe Meinung vom Gegner: „Körperlich sehe ich Vorteile bei Nieder-Roden. Wir werden versuchen, die 6:0-Deckung mit hohem Tempo auseinanderziehen. Insgesamt erwarte ich eine Partie auf Augenhöhe." Ohnehin hält er hinter seinen Gruppenfavoriten Rhein-Neckar Löwen und Dormagen vieles für möglich. „Viele Mannschaften liegen auf einem Level." Bittenfeld kann auf alle Spieler zurückgreifen, da auch der zuletzt fehlende Luca Mauch wird wieder einsatzbereit sein.

HC Düsseldorf - Rhein-Neckar Löwen (Sonntag, 13 Uhr)
Und gleich noch ein Qualifikant, der es mit den großen Namen aufnimmt: Der HC Düsseldorf gab dank eines Last-Minute-Tores dem VfL Gummersbach das Nachsehen und schwebt bereits jetzt auf Wolke sieben. Mit den Rhein-Neckar Löwen wartet auf das Team von Trainer Benjamin Daser zum Hauptrunden-Auftakt direkt das nächste große Bundesliga-Abenteuer.

SG Pforzheim/Eutingen - JSG Balingen-Weilstetten (Sonntag, 16 Uhr). Die Gäste haben sich in ihrer Vorrunde souverän mit 10:0 Punkten als Staffelsieger gegen den Bundesliga-Nachwuchs aus Göppingen, Erlangen und Bittenfeld sowie Coburg und Nieder-Olm durchgesetzt. „Für uns gibt es ein dickes Brett zu bohren“, blicken die Balinger Trainer Fabian Mayer und Jonas Baumeister voraus. Eine konkrete Platzierung wurde aufgrund der Ausgeglichenheit des Feldes von Mayer nicht als Ziel ausgerufen. Vielmehr gilt es, in diesen Spielen auf hohem A-Jugend-Niveau „viel Erfahrung zu sammeln, immer Vollgas zu geben und Selbstbewusstsein für die anstehenden K.o.-Spiele im 1/16-Finale zu sammeln". Die Gastgeber können mit Ausnahme von Torjäger Nico Schöttle alle Spieler aufbieten. Trainer Alexander Lipps sieht sein Team gut vorbereitet auf den Südklassiker.

Hauptrunde B

Gruppe 1: THW muss Enttäuschung abschütteln

MTV Lübeck - JSG HLZ Ahlen (Samstag, 16 Uhr)
In Lübeck zu spielen, ist nicht nur für die Heimmannschaft etwas Besonderes. In drei Vorrundenpartien fanden insgesamt 1370 Zuschauer (!) den Weg in die Halle - das ist der unangefochtene Spitzenplatz in der A-Jugend-Bundesliga. „Dort ist immer eine tolle Stimmung, und die Kulisse ist wirklich stark. Das ist für die Spieler ein großer Unterschied, ob da so viel los ist wie in Lübeck oder ob nur ein paar Leute in der Halle sitzen", ist Ahlens Trainer Christopher Prehl gespannt, wie seine Mannschaft mit diesem Faktor umgeht. Personell hatten die Gäste in der Vorbereitung ein paar Probleme auf der Torhüterposition, inzwischen steht ein Schlussmann aber wieder zur Verfügung. „Wir brauchen eine Top-Leistung, um in Lübeck bestehen zu können. Insgesamt glaube ich, dass für uns Platz drei bis sechs in dieser Gruppe möglich ist." MTV-Coach Mirko Spiekermann ist zuversichtlich, was die erste Hauptrunden-Begegnung angeht: „Ahlen hat sicher eine eingespielte Truppe, auch mit guten Einzelspielern. Wir konnten die Pause jedoch gut nutzen und sind nun wieder sowohl im Kader als auch im Trainer-Team wieder vollständig. Also können wir uns voll auf unser Spiel konzentrieren. Wir werden aus einer starken Abwehr heraus unser Tempospiel nach vorne aufziehen. Mit einer hoffentlich wieder vollen Hansehalle im Rücken wollen wir beide Punkt zu Hause behalten."

VfL Horneburg - HSG Verden-Aller (Samstag, 19.30 Uhr)
Auf den ersten Sieg wartet die HSG Verden-Aller noch, trotzdem bewertet Trainer Fabian Kunze die Vorrunde im Rückblick als toll. Bremen, Kiel und Auftaktgegner Horneburg macht er als Anwärter auf die Top-Plätze aus. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, nicht Letzter zu werden. Gegen Ahlen haben wir in der Vorrunde gesehen, dass wir auf Augenhöhe agieren können. Wir wollen Gegner wie Lübeck, Rostock, Ahlen oder Altenhagen-Heepen so lange wie möglich ärgern", sagt Kunze, der sich in der kleinen Horneburger Halle auf eine knifflige Aufgabe gegen die spielstarken Gastgeber um Ole Hagedorn freut.

HC Bremen - HC Empor Rostock (Sonntag, 15 Uhr)
Für Rostocks Trainer Tobias Seering ist Gastgeber Bremen einer der Favoriten in der Staffel. Rechtzeitig zum Hauptrunden-Start fit geworden sind die Rostocker langzeitverletzten Victor Malchow und Alexander Schütze, außerdem wird der HCE auf einige B-Jugendliche zurückgreifen, die gemeinsam mit den Arrivierten eine schlagkräftige Mannschaft bilden sollen. Trainer Seering selbst weilt am Wochenende bei der DHB-Vorsichtung in Frankfurt/Oder und wird auf der Bank durch Tristan Staat und Jens Parduhn vertreten. „Ich habe volles Vertrauen in die beiden und die Truppe", sagt Seering.

TSG Altenhagen-Heepen - THW Kiel (Sonntag, 17 Uhr)
André Lohrbach macht keinen Hehl aus der Enttäuschung über das Verpassen der Hauptrunde A. „Das müssen wir erst einmal aus den Klamotten und den Köpfen bekommen", sagt der Trainer des THW Kiel, nachdem sein Team im knappen Dreiervergleich mit Hamburg und Lemgo das Nachsehen hatte. Jetzt gehe es darum, eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Spiele zu erreichen, die sich der THW fest auf die Fahnen geschrieben hat. In der Vorbereitung konnte das Team nur zwei Einheiten in kompletter Stärke bestreiten, weil einige Spieler in Reihen der zweiten Mannschaft Praxis erhielten und zudem einige Akteure mit der U18-Nationalmannschaft unterwegs waren. Für die TSG ist die Partie am frühen Sonntagabend ein Vergleich wie David gegen Goliath. „In der Hauptrunde treffen wir sicherlich auf ein paar Gegner, gegen die wir das Spiel ausgeglichen gestalten können. Kiel gehört mit seinen vielen guten Spielern sicherlich nicht dazu. Trotzdem wollen wir in eigener Halle ein gutes Spiel abliefern", so Trainer Rafael Jacobsmeier.

Gruppe 2: LIT will zur Heimmacht werden

TSV Burgdorf - Mecklenburger Stiere Schwerin (Samstag, 15 Uhr)
In der Vorbereitung standen sich beide Mannschaften in einem Testspiel gegenüber, das Burgdorf für sich entschied, den Stieren aber auch ein gutes Gefühl mitgab, weil der Bundesliga-Neuling damals eine ordentliche Figur abgab. Daran versuchen die Gäste am Samstagnachmittag anzuknüpfen. Auch wenn ein paar Spieler angeschlagen sind, verlief die Vorbereitung der Schweriner sehr gut. Sie sind bereit, jeder Chance auf einen Sieg nachzujagen. Wenngleich das im ersten Hauptrundenspiel nicht einfach werden dürfte.

LHC Cottbus - NSG EHV/Nickelhütte Aue (Sonntag, 16 Uhr)
Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 5:5 Zählern schloss Aue die Vorrunde ab. Erst am letzten Spieltag stand nach der Niederlage gegen Leipzig fest, dass die Mannschaft aus dem Erzgebirge die Hauptrunde A verpasst. Aber mit den gezeigten Leistungen darf sich die NSG gute Chancen auf einen Platz unter den ersten vier ausrechnen. Cottbus hingegen war in seinen bisherigen Partien deutlich unterlegen. In der Hauptrunde sehnt sich der LHC nach seinen ersten Punkten der Saison.

JSG LIT - HC Elbflorenz (Sonntag, 17 Uhr)
„Gerade zu Hause wollen wir alle unsere Spiele gewinnen", macht Niels Pfannenschmidt deutlich. Das wäre eine sehr gute Grundlage, um den anvisierten Einzug ins 1/16-Finale zu realisieren. Dem JSG-Trainer ist jedoch auch bewusst, dass dies bei weitem kein Selbstläufer wird. Die körperlich starken Gäste aus Dresden haben allemal das Zeug dazu, die JSG LIT zu ärgern. Der HC stellt sich auf einen wurfstarken Gegner ein, muss am Wochenende aber krankheits- und verletzungsbedingt auf zwei, drei Spieler verzichten. „Wir werden alles investieren, um aus Nettelstedt etwas mitzunehmen", sagt Elbflorenz' Trainer Henning Cal.

Eintracht Hildesheim - HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (Sonntag, 17 Uhr)
Eintracht-Trainer Henrik Hamann hat sein Team intensiv auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. „Unser Ziel ist es, die Runde der besten 32 Mannschaften zu erreichen. Je besser die Platzierung in dieser Hauptrunde ist, desto größer ist die Chance, eventuell einen etwas leichteren Gegner in den K.o.-Spielen zu erhalten. Die Hauptrunde ist sehr schwer, da alle Mannschaften Jugend-Leistungszentren haben. Wenn wir die Leistungen aus den letzten Spielen konservieren können, haben wir eine gute Chance.“

Gruppe 3: Saarlouis freut sich Highlight in Gummersbach

TSG Münster - Bergischer HC (Samstag, 15 Uhr)
Immer besser in Fahrt kam im Laufe der Vorrunde die TSG Münster, die unter anderem mit dem Sieg gegen Melsungen ihr Potenzial aufzeigte. „Jetzt wollen wir unsere positive Tendenz weiter stärken. In der dreiwöchigen Vorbereitung haben wir die Zeit genutzt, um Verletzungen auszukurieren, unsere Abwehr zu festigen und weiter am Angriffsspiel zu feilen. Unser Trend macht mir Mut, dass wir vielleicht um Platz vier mitspielen können", sagt TSG-Trainer Tim Dautermann vor dem Heimspiel gegen die agilen, quirligen BHCler. Gästetrainer Jens Sieberger muss weiterhin einige Ausfälle kompensieren. Gegenüber der Vorrunde hat sich die Liste der Verletzten noch einmal verlängert. Die Löwen versuchen das durch ihre starke B-Jugend zu kompensieren. „Wir wollen in jeder Partie Punkte mitnehmen, aber das wird natürlich schwierig, weil das Niveau inzwischen verdammt hoch ist", betont Sieberger.

VfL Gummersbach - HG Saarlouis (Sonntag, 15 Uhr)
Der VfL ist einer der ganz großen Namen in der Hauptrunde B. In letzter Sekunde verpassten die Oberbergischen den Sprung unter die Top-16. „Jetzt wollen wir von Anfang an da sein, den Spielen unseren Stempel aufdrücken und uns in einigen Bereichen spielerisch natürlich auch noch steigern", sagt Trainer Fabian Mielke. „Wir haben einige Sachen analysiert und möchten den nächsten Schritt gehen. Uns erwartet eine spannende Gruppe. Gegen Saarlouis erwarte ich ein ausgeglichenes erstes Spiel." Die Saarländer haben mehr drauf als es die bisherigen Ergebnisse vielleicht vermuten lassen könnten. „In voller Besetzung sind wir absolut konkurrenzfähig. An unserem Abschneiden in der Vorrundentabelle kann man das nicht unbedingt festmachen. Mit Gummersbach erwartet uns direkt ein Highlight. Es ist eine Ehre, dort spielen zu dürfen", sagt HG-Trainer Tom Paetow.

HSG Hanau - VfL Eintracht Hagen (Sonntag, 15 Uhr)
Die Hanauer versuchen am Sonntag ihre weiße Weste vor eigenem Publikum zu wahren. Dort sind sie in dieser Saison noch verlustpunktfrei. „Wir haben auch in der Hauptrunde den Anspruch, unsere Heimspiele zu gewinnen“, stellt Trainer Adrian Schild klar und gibt damit das Ziel für die Partie am Sonntagnachmittag vor. In der Vorrunde sind die Hanauer diesem Anspruch vorbildlich gerecht geworden und konnten alle ihre drei Spiele vor eigenem Publikum gewinnen. Der VfL wartet in dieser Saison noch auf sein erstes Erfolgserlebnis. „Sie haben sich ein bisschen unter Wert verkauft“, will der HSG-Coach den Gegner aber keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. „Unsere Partien haben gezeigt, dass wir mehr Stabilität brauchen. 40, 45 gute Minuten reichen gegen starke Gegner in der A-Jugend-Bundesliga nicht aus. Das versuchen wir zu verbessern. Punkte wären natürlich auch für die Psyche der Spieler wichtig", hofft VfL-Jugendkoordinator Axel Meyrich auf Zählbares. „Gegen Hanau", ergänzt er, „wird das schwierig." Hagen fährt nur mit einem kleinen Kader nach Hessen. Krankheiten und Verletzungen machen den Gästen zu schaffen, außerdem sind die A2- und die B-Jugend parallel in der Oberliga gefordert. Die HSG wird derweil wohl auf Alen Durmic und Leon Gutknecht verzichten müssen.

TuSEM Essen - TV Gelnhausen (Sonntag, 17 Uhr)
In der verdammt stark besetzten Vorrundengruppe 5 kam TuSEM zu vier Punkten. Mit Ausnahme der Zehn-Tore-Niederlage gegen Gummersbach war Essen auch bei den Niederlagen gegen Dormagen und Düsseldorf absolut konkurrenzfähig, auch wenn die Siege am Ende knapp an die Gegner gingen. Zu den Top-Vier-Kandidaten zählt die Mannschaft von Lukas Ellwanger auf jeden Fall. Die Gäste aus Gelnhausen haben in der Vorrunde mit dem Sieg gegen Saarlouis aufhorchen lassen und wollen sich diese Begegnung als Vorbild für die zweite Saisonphase nehmen.

Gruppe 4: Konstanz startet mit neuem Trainer-Duo

HG Oftersheim/Schwetzingen - HSC Coburg (Samstag, 15 Uhr)
Natürlich hat sich Christoph Lahme die Vorrundenbegegnungen der Coburger in Videoaufzeichnungen angeschaut. „Sie haben richtig gute Ansätze", konnte der Trainer der HG Oftersheim/Schwetzingen dabei beobachten. Allerdings richten die Gastgeber ihren Fokus in erster Linie auf sich selbst. In der Vorrunde verhinderten technische Fehler, Unkonzentriertheiten und Abweichen von den taktischen Plänen das eine oder andere bessere Ergebnis. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht", resümiert Lahme und hofft auf eine Steigerung.

TSV Allach - Frischauf Göppingen (Samstag, 15 Uhr)
„Man muss sich kontinuierlich steigern, um unter die Top-Vier zu kommen", betont Frischauf-Trainer Gerd Römer. Sein Team, das mit Julian Buchele den U18-Nationaltorhüter in seinen Reihen hat, der beim Vier-Länder-Turnier in Berlin und Potsdam so großartig parierte, zählt genauso wie der TSV Allach zu den Anwärtern auf den Einzug ins 1/16-Finale. Andreas Krauß und Sandor Virag machten nach der Hauptrunde einige Baustellen im Spiel ihres TSV aus, an denen sie in den zurückliegenden spielfreien Wochen intensiv arbeiteten.

TV Nieder-Olm - HSG Konstanz (Samstag, 17 Uhr)
In der Vorrunde mussten die Gelb-Blauen vom Bodensee einige Male mit einem extremen Rumpfkader auflaufen und konnten damit nicht ihr Potenzial ausschöpfen. Nun stehen mit dem 33-jährigen B-Lizenzinhaber Daniel Behrendt sowie A-Lizenzinhaber Daniel Eblen zwei neue Trainer an der Seitenlinie. Christian Korb war nach der Vorrunde zurückgetreten. Der Zeitpunkt war zwar schwierig für die HSG, doch Matthias Stocker, Leiter des Nachwuchsbereiches, hat auch viel Verständnis dafür: „Man kann es als nicht groß genug einschätzen, mit welchem Aufwand und Herzblut Christian über Jahrzehnte junge Spieler entwickelt hat. Dass dies viel Energie und Ressourcen gekostet hat und er nun eine Pause benötigt, können wir nachvollziehen.“ Eblen war 18 Jahre lang für die 1. Mannschaft der HSG zuständig, Behrendt soll das Bindeglied zum Männer-Landesliga-Team sein. Ihre erste Aufgabe absolvieren sie am Samstag in Rheinhessen. Der TV Nieder-Olm zeigte, dass er sich zurecht für die A-Jugend-Bundesliga qualifizierte und schlug in der Vorrunde alle Teams, die mit ihm in die Hauptrunde B gingen. „Wir glauben, dass wir um Platz vier mitspielen können. An einem guten Tag sind alle Gegner für uns schlagbar. An einem schlechten, können wir aber auch eine richtige Ratsche bekommen", rechnet Trainer Jan Ludwig mit vielen ausgeglichenen Begegnungen.

HC Erlangen - Salamander Kornwestheim (Sonntag, 15.30 Uhr)
Vor allem die letzten beiden Vorrunden-Partien gaben den Gästen aus Kornwestheim ein gutes Gefühl und Zuversicht für die nächsten Aufgaben. Bei der knappen Niederlage gegen Oftersheim und dem Sieg über Konstanz spürte der Qualifikant, dass er sich auf Augenhöhe befindet. „Wenn wir von Spiel zu Spiel unser Ding machen, gibt es auf jeden Fall viel, was wir lernen und wovon die Spieler in Zukunft profitieren können. Dann können wir in der Hauptrunde jede Menge Spaß haben", sagt Kornwestheims Trainer Marc Pflugfelder. Hinter Erlangen liegen zwei sehr unterschiedliche Vorbereitungswochen - eine sehr gute und eine mit vielen Krankheitsfällen und Verletzungen. So werden die Gastgeber in eigener Halle viele B-Jugendliche einsetzen. „Nichtsdestotrotz blicken wir optimistisch auf die Hauptrunde. Die Vorrunde hat uns gezeigt, dass wir trotz mangelnder Erfahrung schon sehr nah dran waren. Die gesammelte Erfahrung hilft uns weiter. Das möchten wir in Ergebnisse umsetzen - schon am Sonntag gegen Kornwestheim", gibt HC-Trainer Johannes Heufelder zu Protokoll. (RW)

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