Leipzig fordert die Füchse heraus
Felix Backhaus war gegen Magdeburg der große Rückhalt der SG Flensburg-Handewitt. Am Donnerstag stellt er sich den Dormagener Angreifern in den Weg. Foto: René Weiss
11.05.2021 Jugendbundesliga männlich

Leipzig fordert die Füchse heraus

Für welche Mannschaft ist der Donnerstag auch sportlich gesehen ein Feiertag? In den Viertelfinal-Hinspielen der A-Jugend-Bundesliga männlich werden wichtige Grundsteine für das Wiedersehen am Wochenende gelegt.

Füchse Berlin - SC DHfK Leipzig (Mittwoch, 18 Uhr)
Am 26. September eröffneten die Füchse Berlin und der SC DHfK Leipzig die Saison in der Vorrundenstaffel Ost, und die Füchse setzten direkt ein Ausrufezeichen. Mit 30:20 besiegten die Reinickendorfer ihren Gast aus Sachsen. Achteinhalb Monate später gibt’s im Viertelfinale ein Wiedersehen der Internate. Was seitdem passiert ist? Leipzig verlor kein weiteres Spiel mehr, Berlin fertigte die sechs nächsten Gegner immer mit mindestens 14 Treffern Differenz ab und knackte fünfmal die 40-Tore-Marke. „Wir haben den absoluten Top-Favoriten auf die deutsche Meisterschaft bekommen. Berlin ist in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt. Aber wir wollen uns nicht verstecken. Die Jungs haben in den letzten Wochen gut gearbeitet und werden in den beiden Spielen alles reinhauen, was sie haben“, verspricht Leipzigs Trainer Matthias Albrecht. In den beiden zurückliegenden Gruppenpartien gegen Potsdam und Aue erfüllte sein Team die Favoritenrolle, die sich diesmal auf der anderen Seite befindet. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir das Viertelfinale erreicht haben. Man hat den Jungs angemerkt, dass sie einfach wieder Spaß haben, Handball spielen zu können. Es ist nach der langen Pause noch Luft nach oben, aber insgesamt sind wir mit der Entwicklung zufrieden“, so Albrecht. „Wir haben uns gut auf den Gegner vorbereitet und großen Respekt davor, wie in Leipzig gearbeitet wird. Wir haben im Gruppenspiel gesehen, zu was sie in der Lage sind. Wir müssen versuchen, das besser zu machen als in den ersten 20 Minuten, als wir mit zwei Toren zurückgelegen haben. Das wird die Zielsetzung sein", kündigt Füchse-Coach Bob Hanning an.

JSG Balingen-Weilstetten – JSG Melsungen/Körle/Guxhagen (Mittwoch, 19 Uhr)
Julian Thomann musste kurz überlegen, um sich an die letzte Heimniederlage seiner Balinger zurückzuerinnern. „Es war gegen Bremen. In der Meisterrunde 2019/20. Das ist über ein Jahr her“, sagt der Trainer der Baden-Württemberger zurecht mit einer Portion Stolz. In dieser Runde konnte noch niemand den Erstliga-Nachwuchs in dessen Heimat bezwingen, auch der VfL Gummersbach war dazu auf der Zielgeraden der Vorsaison nicht in der Lage. Gegen die starken Melsunger gerät Balingens Heimstärke jetzt auf den Prüfstand. „Für uns ist das Erreichen des Viertelfinales schon eine Zugabe. Aber wir haben mit dem Unentschieden gegen Pforzheim sowie dem hohen Sieg gegen Göppingen gezeigt, dass die Jungs gut drauf sind und momentan viel Spaß haben“, lässt Thomann die vergangenen Wochen Revue passieren. Jetzt werde man sich auch gegen die Nordhessen nicht verstecken. Ziel sei es, ein gutes Ergebnis zu erreichen, dass einem Möglichkeiten für das Rückspiel am Wochenende offen hält.
Den Livestream zur Begegnung finden Sie hier.

SG Flensburg-Handewitt – TSV Bayer Dormagen (Donnerstag, 14 Uhr)
Von der kostbaren Trainingszeit vergeuden die Dormagener in der Vorbereitung auf das Viertelfinal-Hinspiel im hohen Norden keine Minute. „Die Zeit ist kurz, zumal drei unserer Spieler am Mittwoch für die Zweitliga-Mannschaft auflaufen, aber wir sind guter Dinge, dass wir bestmöglich vorbereitet sind“, sagt TSV-Trainer David Röhrig, der Quarantäne-bedingt derzeit durch den etatmäßigen B-Jugend-Trainer Peer Pütz vertreten wird. Unter Pütz‘ Regie entschieden die Nordrhein-Westfalen das abschließende Gruppenspiel gegen TuSEM Essen bereits für sich, mit Flensburg wartet nun eine noch größere Nummer. Mit seinem dominanten Rückraum und flexiblen Konzepten eliminierte Flensburg den SC Magdeburg in einer Nervenschlacht. „Wir müssen in der Abwehr variabel reagieren“, weiß Röhrig, worauf es ankommt. SG-Coach Michael Jacobsen hat sich die Aufzeichnungen der eigenen und der Dormagener Partie noch einmal angeschaut. Auf beiden Videos sah der Däne Mannschaften, die völlig zurecht im Viertelfinale stehen. „Wir haben gegen Magdeburg eine gute Figur abgegeben und wollen daran anknüpfen. Dormagen spielte gegen Essen aus einer stabilen 6:0-Deckung heraus mit starken Gegenstoßwellen nach vorne. Diese müssen wir brechen. Dafür, dass sie ein paar Verletzte haben, wirkten sie sehr eingespielt.“

Rhein-Neckar-Löwen – TSV Allach (Donnerstag, 16 Uhr)
Mit dem Einzug in die Runde der letzten acht verzeichnet der TSV Allach schon jetzt den größten Erfolg seiner Bundesliga-Nachwuchshandballer. Dort wartet aber nun einer der schwersten Gegner, mit dem man es zu tun bekommen kann. Gegen die Rhein-Neckar-Löwen arbeiten die Münchener an der Fortsetzung ihrer Erfolgsgeschichte. In den Gruppenspielen gegen den TuS Helmlingen und den HC Erlangen machte sich bei den Allachern die lange Pause trotz der beiden Siege noch bemerkbar. Trainer Andreas Krauß hofft, dass sein Team jetzt mit dazugewonnener Praxis einen Schritt weiter ist und die Formkurve aufwärts zeigt. Beide Teams trafen in der Vorrunden-Gruppe Süd schon einmal aufeinander. Die Löwen behielten im Oktober deutlich mit 42:28 die Oberhand. Was dem TSV Mut macht: Es gab auch Phasen, die ausgeglichen verliefen. (RW)
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