Nieder-Roden ist die Mannschaft der Stunde
Klasse-Rückhalt beim nächsten Nieder-Rodener Sieg: Schlussmann Julian Ohm parierte gegen Balingen bravourös. - Foto: René Weiss
27.02.2022 Jugendbundesliga männlich

Nieder-Roden ist die Mannschaft der Stunde

Sommer-Team feiert fünf Siege aus den jüngsten sechs Begegnungen

Hauptrunde A

Staffel 1: Potsdam muss zwei Teams ersetzen

Füchse Berlin – HSV Hamburg 26:22 (15:10). Der Deutsche Meister hat mit seiner A-Jugend das 60. Bundesligaspiel in Folge gewonnen und wird die Staffel 1 der Hauptrunde A als alleiniger Spitzenreiter abschließen. Die Füchse trafen in eigener Halle auf einen Gast von der Elbe, der sich teuer verkaufte und die Partie lange Zeit offen hielt. In der 39. Minute führte Berlin nur knapp mit 17:15. Die Klasse und Routine der Mannschaft von Trainer Kenji Hövels machte sich über die Dauer des Spiels hinweg dann doch bemerkbar. Als die Gastgeber gefordert waren, lieferten sie. Mit vier Toren in Folge erhöhte der Tabellenführer seinen Vorsprung auf 21:15. Da kamen die Hanseaten nicht mehr heran.

SG Flensburg-Handewitt – GWD Minden 36:25 (19:12). Auch der dritte Vergleich in dieser Saison ging deutlich an die Flensburger. Nach der 26:36-Niederlage gegen Magdeburg vor einer Woche holten die Schleswig-Holsteiner mit dem fast identischen, nur umgekehrten Ergebnis diesmal die Punkte. Minden hatte Flensburgs Rückraum-Goalgetter Mikael Helmersson (vier Feldtore) verhältnismäßig gut im Griff, aber Michael Jacobsen kann mehr Torgefahr aufbieten als nur den Schweden. Fynn Jarik Hasenkamp zum Beispiel, der zehnmal einnetzte. Minden wurden in besonderem Maße die Minuten vor der Pause zum Verhängnis, als die Gastgeber aus dem 16:12 ein 19:12 machten und die Begegnung vorentschieden.

1. VfL Potsdam – SC DHfK Leipzig 17:31 (7:14). Potsdams deutliche Niederlage war schmerzhaft, aber dennoch ist sie zu erklären, fehlten den Jungadlern doch verletzungs- und coronabedingt gleich zwei komplette Handballteams. So kamen gleich sechs B-Jugendliche zu ihrem Bundesliga-Debüt. Der Tabellenzweite aus Sachsen zeigte sich davon unbeeindruckt, spulte sein Pensum ab und gewann hochverdient.

HSG Lemgo – SC Magdeburg 29:33 (15:15). „Wir hätten für diese gute Leistung ein Unentschieden verdient gehabt. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Es ist schade, dass wir uns nicht belohnt haben“, schilderte Lemgos Trainer Maik Schulze seine Eindrücke vom Heimspiel gegen Magdeburg. Er sah in der ersten Spielhälfte eine überragende Deckungsarbeit der HSG, die daraus Ballgewinne generierte und ins Gegenstoßspiel kam. Die Pause nahm den Ostwestfalen ihren guten Rhythmus, sodass sich Magdeburg nach Wiederbeginn mit 21:17 absetzte. Die Schulze-Sieben kam wieder auf, hätte aber wohl auch ein paar mehr Paraden ihrer Torhüter gebraucht, um die Punkte zu behalten. In der 58. Minute sah Leon Schulte (7 Tore) die Rote Karte, nach der für die HSG in Unterzahl nicht mehr an ein Comeback zu denken war. „Wir haben die nötige Intensität vermissen lassen. Damit bin ich nicht zufrieden. Man muss aber auch sagen, dass Lemgo ein gutes Spiel gemacht und sich weiterentwickelt hat", fand SCM-Trainer Julian Bauer.

Staffel 2: Wingers Buzzer-Beater

HSG Rodgau Nieder-Roden – JSG Balingen/Weilstetten 27:19 (15:9). Die Rodgauer sind die Entdeckung der vergangenen Wochen in Staffel 2. Gegen die JSG Balingen/Weilstetten gewann die Mannschaft von Christian Sommer ihr drittes Spiel in Folge. Die HSG gab von Anfang an die Richtung vor, was sich nach 14 Minuten beim Stand von 7:2 auch auf der Anzeigetafel ausdrückte. Die Junggallier rappelten sich auf und zeigten nach einer Viertelstunde ihre beste Phase in dieser Partie. Das Team von Fabian Mayer kam auf 8:10 heran, um dann aber erneut den Anschluss zu verlieren und mit einem 9:15-Rückstand in die Kabine zu gehen. Die ersten beiden Treffer des zweiten Abschnitts gingen aufs Konto der Gäste. Der anschließende 4:0-Lauf der Sommer-Sieben schaffte klare Verhältnisse für die Restspielzeit. Balingen traten stark ersatzgeschwächt, was seinen Teil zur Niederlage beitrug. „Mit unserer Aufstellung hatten wir zu wenig Durchschlagskraft im Angriff“, erklärte Fabian Mayer nach einer Partie mit starken Torhüterleistungen auf beiden Seiten. Nicolas Hajdu (Balingen) und Julian Ohm (Nieder-Roden) machten den Schützen ganz schön zu schaffen. HSG-Coach Christian Sommer lobte neben seinem Torhüter generell die Deckung und sah den Plan, übers Tempo- und Kleingruppenspiel zu kommen, aufgehen. „Dieser Sieg ist für uns ein weiterer Meilenstein. Wir kommen immer besser in Schwung und haben richtig Spaß.“

TSV Bayer Dormagen – TV Bittenfeld 31:32 (17:14). Enge Partien bleiben die Spezialdisziplin der Bittenfelder. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison hat der TVB eine Begegnung mit einem Tor Unterschied für sich entschieden. Genau umgekehrt ist die Bilanz der Vergleiche auf Augenhöhe bei TSV, der zum vierten Mal mit einem Tor Differenz das Feld als Verlierer verließ. „Das ist ein sehr bitteres Ergebnis. Wir sind unglaublich enttäuscht“, sagte Florian Buddenborg, der David Röhrig auf der Dormagener Bank vertrat. Die Gastgeber lagen bis zur 54. Minute mit Ausnahme des 0:1 und des 1:2 nie zurück. Großen Anteil daran hatte Moritz Kasper (sieben Tore), der gegen die TVB-Abwehr viele gute Lösungen in petto hatte. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut in den Zweikämpfen agiert und sind im Angriff gut ins Eins-gegen-eins sowie über den Kreis gekommen“, kommentierte Buddenborg. Im zweiten Durchgang verlor Bayer die Stabilität in der Hintermannschaft. Davon profitierte Bittenfelds Linkshänder Luca Mauch mit zwölf Toren. In der dramatischen Endphase traf Joe Traub zum 26:27. Gute eine Minute vor Schluss sahen die Schwaben wie der Sieger aus (29:31), doch der Spannungsbogen spitzte sich noch einmal zu. Finn Wolfram glich fünf Sekunden vor der Schlusssirene zum 31:31 aus. Das Remis? Nein. Mit einer schnellen Mitte leitete Bittenfeld den Buzzer-Beater durch Sören Winger zum Auswärtssieg ein. „Diese Partie war eines Spitzenspiels würdig. Beide Mannschaften agierten auf einem taktisch hohen Niveau. Das Ergebnis zeigt, dass die Abwehrreihen und Torhüter keine prägenden Bestandteile des Spiels waren“, sagte Gästetrainer Ulf Hummel.

SG Pforzheim/Eutingen – JSG Melsungen/Körle/Guxhagen 27:29 (15:19). Nach 20 Minuten bereits mit acht Treffern in Führung liegend, büßten die Melsunger ihre Dominanz bis Mitte der zweiten Hälfte zwar fast komplett ein, doch sie behielten im Schlussspurt die Nerven und kamen zu zwei wichtigen Zählern. Das beruhigende Polster (15:8, 15.) hielt erst einmal. Auch wenn Pforzheim mit Spielmacher Philipp Wanner und Jugendnationalspieler Nico Schöttler versuchte, die Lücke wieder zu reduzieren. Das gelang bis zur Pause (15:19).  Melsungen blieb Halbzeit-übergreifend elf Minuten ohne Torerfolg, sodass die Gastgeber wieder ins Geschäft kamen. Josias Boschmann besorgte den Anschluss zum 20:21 (42.). Fünfmal sollten die Nordbadener im weiteren Spielverlauf aufschließen. Der Gleichstand gelang aber nicht mehr. Melsungen hatte seine zwischenzeitliche Durststrecke in den wichtigen Minuten genau rechtzeitig beendet. „Nach unserem unkonzentrierten Start entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein enges Spiel, das noch etwas hektisch wurde. Leider ergaben sich für uns nicht die Situationen, mit denen wir das Spiel hätten drehen können“, resümierte Pforzheims Trainer Alexander Lipps.

HSG Rodgau Nieder-Roden – TV Bittenfeld 31:25 (17:11). Beide Mannschaften traten nach nur einmal schlafen das zweite Mal an diesem Wochenende an. Die Gastgeber steckten die Doppelbelastung besser weg und blieben in der Erfolgsspur. „Wir haben verdient verloren. Unsere Mannschaft konnte Rodgaus Offensive 60 Minuten lang nicht genug entgegensetzen“, nannte TVB-Trainer Ulf Hummel einen wesentlichen Grund für das Ergebnis. Auch das Rückzugsverhalten der Gäste ließ zu wünschen übrig. Die Hessen nutzten dies konsequent aus. Auf beiden Seiten wurden aufgrund der hohen Belastung wichtige Leistungsträger geschont: unter anderem Luca Mauch beim TVB und Ben Seidel bei den Gastgebern. „Für uns ist jetzt sogar noch der vierte Platz drin. Das war ganz bestimmt nicht zu erwarten“, will HSG-Trainer Christian Sommer auch am kommenden Wochenende gegen Düsseldorf noch einmal Vollgas sehen.

Hauptrunde B

Staffel 1: Bremen verschafft sich ein Endspiel

THW Kiel – HC Empor Rostock 36:33 (19:15). Kaum eine Mannschaft in dieser Hauptrunde macht dem THW Kiel so sehr zu schaffen wie der HC Empor Rostock. Nach der 32:33-Niederlage im Hinspiel bot der HCE den Zebras auch auswärts die Stirn. „Es war ein offenes Spiel, in dem ein Unentschieden verdient gewesen wäre. Aber das kann man sich im Sport nicht aussuchen“, sagte Gästetrainer Tobias Seering. Mit dem letzten Wurf im ersten Abschnitt stellte Connar Battermann die erstmalige Drei-Tore-Führung des THW her. Rostock behielt seinen Kampfgeist und glaubte an seine Chance. Kay Funke traf zum 24:25 aus Sicht der Gäste (40.) und Simon Fröhlich brachte das Team von der Ostsee in der vorletzten Minute ein weiteres Mal in die Nähe eines Unentschiedens (33:34). Kiel zog danach den Kopf aus der Schlinge und bleibt in der Hauptrunde ungeschlagen. Tobias Seering nannte die Gründe, die in seinen Augen zur Niederlage führten: „Unsere Torhüter fanden heute leider nicht ins Spiel, wir haben unter anderem zwei Siebenmeter und in den entscheidenden Momenten drei hundertprozentige Chancen liegen lassen.“ Kiels Coach André Lohrbach war in erster Linie mit dem Ergebnis zufrieden, mit der Leistung seines Teams nicht: „Die Leistung war sehr unkonzentriert. Abwehr und Torhüter haben bei uns im Verbund nur selten funktioniert. Die Angriffsleistung hingegen war über große Teile in Ordnung. Die Zahl der technischen Fehler gegen Ende war zu hoch."

JSG HLZ Ahlen – TSG Altenhagen-Heepen 35:35 (20:18). 57 Minuten lang jagte Altenhagen-Heepen dem Ahlener Vorsprung hinterher und witterte beim 33:34 durch den überragenden elffachen Torschützen Mathis Borgmann den möglichen Coup. Erst recht, als Lennart Greimann das 33:35 nachlegte. Auf Borgmanns Pendant auf Seiten der JSG war ebenfalls Verlass, als es galt. Mit seinem elften Treffer stellte Jan Holtmann vier Sekunden vor Schluss den Gleichstand zum finalen Unentschieden her. Bitter für die Gäste: In der Schlussminute vergaben sie einen Siebenmeter und einen Tempogegenstoß. Ein Tor hier, und es hätte wohl zum Sieg gereicht. „Wir sind in beiden Halbzeiten gut gestartet. Nach rund 40 Minuten verlor meine Mannschaft dann den Faden“, erklärte JSG-Trainer Christopher Brehl. Altenhagens Rafael Jacobsmeier lobte die Moral seines Teams: „Wir haben in der ersten Halbzeit etwas zu viel zugelassen, stellten uns später aber immer besser auf die Halbpositionen ein. Dass es am Ende nicht zum Sieg reichte, ist schade. Die Chance dazu war da.“

HSG Verden-Aller – HC Bremen 21:30 (11:14). Für ihr letztes Bundesliga-Heimspiel in dieser Saison hatte sich die HSG Verden-Aller noch einmal viel vorgenommen. Das machten die Gastgeber in der ersten Halbzeit deutlich, als sie eine ihrer besten Leistungen in dieser Spielzeit zeigten und eine Deckung stellten, die Bremen Probleme bereitete. „Wenn wir vor der Pause etwas cleverer agiert hätten, wäre nach 30 Minuten ein Unentschieden möglich gewesen“, sagte Trainer Sascha Kunze, der die Leistung deshalb jedoch nicht schmälern wollte. In seinen Augen fiel das Ergebnis für Bremen um „drei, vier Tore zu hoch“ aus.

VfL Horneburg – MTV Lübeck 39:25 (22:6). Das Horneburger Team hat den Gast aus Lübeck vor 195 Zuschauern in der ersten Halbzeit in allen Belangen dominiert und eine 22:6-Halbzeitführung herausgespielt. Basierend auf zwei gut umgesetzte Abwehrformationen konnte auch die Lübecker Manndeckung gegen Ole Hagedorn die Horneburger nicht aufhalten. Jonas Gerkens übernahm die Wurfverantwortung und war mit neun Toren bester Schütze des VfL. Die durch die Manndeckung frei gewordenen Räume am Kreis nutzen Niklas Kortstegge (5) und Boye Witschel (5) gut aus.Leider konnte das Niveau, auch bedingt durch zahlreiche Wechsel, nicht gehalten werden“, sagte Horneburgs Trainer Stefan Hagedorn. Die Fehlerquote erhöhte sich in der zweiten Halbzeit und Lübeck konnte die Niederlage am Ende eingrenzen.

TSG Altenhagen-Heepen – HC Bremen 26:40 (11:20). Der HC Bremen hält Tuchfühlung zu den Top-Vier-Plätzen und hat am letzten Spieltag gegen Ahlen die Möglichkeit, den Einzug ins 1/16-Finale perfekt zu machen. In Bielefeld ließ man nichts anbrennen. Bereits zur Pause war die Begegnung beim Stand von 11:20 vorentschieden. „Unsere vielen freien Fehlwürfe haben uns das Genick gebrochen“, erklärte TSG-Trainer Rafael Jacobsmeier. Er kam auf neun ungenutzte Torchancen. Altenhagen blieb kämpferisch, musste Bremens Überlegenheit aber anerkennen. „So schlecht wie es das Ergebnis darstellt, war unsere Leistung nicht“, fand Jacobsmeier.

Staffel 2: Burgdorf dominiert mit Debütanten

JSG LIT – Eintracht Hildesheim 18:16 (8:6). Die Gastgeber feierten in Nordhemmern einen Start-Ziel-Sieg. Die JSG legte los wie die Feuerwehr, aber es deutete sich schnell an, dass diese Partie alles andere als ein Schützenfest werden sollte. Geschlagene 13 Minuten brauchte Hildesheim für seinen ersten Treffer, LIT blieb gegen Mitte der ersten Halbzeit genauso lange torlos. Im weiteren Verlauf schloss die Eintracht dreimal auf, konnte den Bock aber nie umstoßen. Offensiv nahm die Partie in den letzten fünf Minuten an Fahrt auf, in denen 6 Treffer fielen. Diesen Output waren beide Seiten zuvor bei ihren Abschlüssen schuldig geblieben.

HC Elbflorenz – TSV Burgdorf 33:44 (14:21). Mit ein paar Sorgenfalten reisten die Jungrecken nach Dresden, weil sie sich im Hinspiel gegen den HC Elbflorenz sehr schwer getan hatten und jetzt für das vorletzte Hauptrundenspiel nicht weniger als sieben Spieler ausfielen. Der nachgerückte B-Nachwuchs (Levi Ripperger und Ole Kurok feierten ihre Bundesliga-Debüts) machte seine Sache gut und trug zur Kompensation der Fehlenden bei. „Wir hatten das Spiel von Anfang an im Griff und haben unsere Torchancen sehr gut genutzt“, sagte TSV-Trainer Vincent Marohn. Im zweiten Durchgang gab’s beiderseits „run and gun“ und folglich massig Tore. „Das Ergebnis sagt schon viel über das Spiel aus", kommentierte HCE-Trainer Henning Cal. „Dafür, dass wir einige Chancen haben liegen lassen, war unsere Angriffsausbeute in Ordnung. In der Abwehr müssen wir über individuelles Zweikampfverhalten reden. Wir haben zu viele Duelle klar verloren und kamen gegen die Werfer nicht in den Kontakt."

NSG EHV/Nickelhütte Aue – Mecklenburger Stiere Schwerin 28:30 (18:14). Die Jungstiere aus Schwerin waren wildentschlossen, den „Matchball“ im Kampf um den zweiten Tabellenplatz zu nutzen. Sie verwandelten ihn mit nur elf Spielern, die die Auswärtsfahrt ins Erzgebirge mit antraten und trotz eines Vier-Tore-Rückstandes zur Pause. „Wir standen nach zehn Minuten auf Augenhöhe in der Abwehr nicht gut“, erklärte Pressesprecherin Barbara Arndt den Rückstand. Deutlich verbessert kehrten die Gäste auf die Platte zurück. Die Hintermannschaft stand sortierter und ließ nur noch zehn Gegentore zu. Das Spiel kippte zu Gunsten Schwerins in den letzten zehn Minuten. Niklas Gautzsch traf zum 25:26. Es war die erste Führung für das Team von Teo Evangelidis und Michael Gutsche überhaupt. Es gab den Vorsprung nicht mehr ab, Aue konnte dreimal nur noch den Anschluss besorgen.

Staffel 3: Essens Abwehr ist zu lethargisch

Staffel 3: Essens Abwehr ist zu lethargisch
Malte Wolfram tankt sich durch die Hanauer Abwehr. Er und sein Bergischer HC holten am Samstag den dritten Sieg in der Hauptrunde. - Foto: René Weiss

TV Gelnhausen – VfL Eintracht Hagen 33:25 (15:10). Auch wenn es für Gelnhausen nur noch um die Aufbesserung der Statistik ging, zeigten die Gastgeber eine kämpferisch beeindruckende Leistung. „Sie hatten richtig Bock: Bock auf Tempohandball und Bock aufs Verteidigen“, zollte Hagens Jugendkoordinator Axel Meyrich dem Gegner Respekt. Der westfälische Zweitliga-Nachwuchs ließ sich den Schneid abkaufen, weil die Gäste von der Emotionalität, die sie schon gezeigt haben, weit entfernt blieben. „Von dem, was wir können, haben wir wenig umgesetzt“, vermisste Meyrich den Einsatzwillen. Lediglich Maximilian Drees, Fynn Stratmann und Keno Spelsberg klammerte er aus, die im übertragenen Sinne die Trikotärmel hochkrempelten.

HSG Hanau – Bergischer HC 30:33 (11:17). Der BHC brachte aus Hessen verdientermaßen seinen dritten Hauptrundensieg mit. Hanau legte zwar das 1:0 vor, aber das war es schon mit den HSG-Führungsqualitäten. Das fehlerbehaftete Spiel der Grimmstädter ermöglichte es den Löwen in den Minuten vor der Pause reihenweise in den Gegenstoß zu kommen, sodass sich Trainer Jens Sieberger nach 30 Minuten über eine deutliche und leistungsgerechte 17:11-Führung freute. Nachdem Cornelius Mucha in der 32. Minute die Rote Karte gesehen hatte, mussten sich die Gäste kurz schütteln und neu sortieren. Hanau kam auf 15:17 heran, aber auch in dieser Phase nicht so in Schwung, als dass der BHC um seinen Vorsprung hätte fürchten müssen. HSG-Trainer Adrian Schild stellte in der Endphase die Deckung auf eine offensive Formation um, gegen die die Blauhemden die Ruhe bewahrten und mit konsequenten Abschlüssen über die Außen das richtige Mittel fand.

VfL Gummersbach – TuSEM Essen 43:39 (22:19). Lukas Ellwanger hatte in der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Gummersbach ausdrücklich vor Finn Schroven gewarnt. Essens Trainer wusste genauestens um die Qualitäten des VfL-Torjägers. Seine Spieler auf dem Feld konnten ihn aber überhaupt nicht kontrollieren. Und nicht nur gegen ihn hatte TuSEM alle Hände voll zu tun. Auch Kieran Unbehaun (14 Tore) und Felix Maier (9) traten häufiger in Erscheinung als es den Gästen lieb war. „Unsere Angriffsleistung war in Ordnung. Eine Abwehr haben wir heute aber überhaupt nicht gestellt. Wir fanden keinen Zugriff, haben keine Zweikämpfe gewonnen“, sprach Gästetrainer Ellwanger von gerechten Gummersbacher Erfolg.

HG Saarlouis – TSG Münster 25:34 (12:21). Die Gäste aus Kelkheim haben einen weiteren großen Schritt in Richtung Gruppensieg gemacht. Im Saarland dominierten sie die erste Hälfte, in der sie ein beträchtliches Polster zwischen sich und die HG brachten. Dabei verteilte das Team von Tim Dautermann die Tore gleichmäßig auf viele Spieler. Großen Respekt zollte Saarlouis‘ Trainer Tom Paetow seiner Mannschaft für die Leistung in der zweiten Halbzeit: „Wir sind aus unterschiedlichen Gründen erneut nur mit einer Rumpftruppe angetreten. Ich bin zufrieden, wie die Jungs die Aufgabe bewältigt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir gut dagegengehalten und gekämpft. Münster war heute für uns eine Nummer zu groß. Sie sind nicht umsonst Erster“, so Paetow.

Staffel 4: Erlangen zeigt eine prima Reaktion

HG Oftersheim/Schwetzingen – Frischauf Göppingen 27:34 (11:16). Oftersheim begann sehr engagiert und hielt die Begegnung mit wuchtigen Aktionen offen, lag in der zehnten Minute sogar mit 5:2 in Front. Göppingen behielt die Übersicht und nahm immer mehr das Heft in die Hand. „Wir haben die Partie gut kontrolliert“, kommentierte Gästetrainer Gerd Römer den 16:11-Pausenstand für sein Team. Krischa Leis und Danil Dyatlov taten sich besonders hervor und erhielten dabei von den Kreisläufern Bauch und Schröder aufopferungsvolle Unterstützung. Wenn die Oftersheimer sich zu stark auf die Linkshänder-Achse konzentrierten, schlugen Ruben Yerlikaya sowie die Außen Ivo Dragicevic und Felix Eisele eiskalt zu. Mit ihren Paraden hielten die Göppinger Torhüter Julian Buchele und Joel Klimas die Kurpfälzer jederzeit auf Distanz.

TV Nieder-Olm – HC Erlangen 27:33 (9:18), HC Erlangen – TV Nieder-Olm 33:24 (19:14). Innerhalb von 24 Stunden holte Erlangen souverän vier Punkte gegen den TV Nieder-Olm. „Das war die richtige Reaktion auf den schlechten Tag im Kollektiv vor einer Woche gegen Göppingen“, sagte HCE-Trainer Johannes Heufelder. Die Franken warfen viel Leidenschaft in die Waagschale, mit der sie ihre Ausfälle als Kollektiv kompensierten und dem TV zweimal das Nachsehen gaben.  (RW)

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