Die Favoriten legen nach
Die HSG Blomberg-Lippe war auch in Leipzig nicht zu bremsen. - Foto: HSG Blomberg-Lippe
17.01.2022 Jugendbundesliga weiblich

Die Favoriten legen nach

Blomberg, Buxtehude und Leverkusen verwandeln Matchbälle und stehen im Viertelfinale

Gruppe 1: Angriffsreihen dominieren das Spitzenspiel

HC Leipzig - HSG Blomberg-Lippe 36:44 (23:28). Tempo, Tempo, Tempo: Der HC Leipzig und die HSG Blomberg-Lippe drückten im Spitzenspiel der Gruppe 1 mächtig auf die Tube und trafen insgesamt 80 Mal in die Maschen. 44 Treffer davon gingen auf das Konto der Gäste aus Ostwestfalen, die gegen den personell geschwächten Titelverteidiger mehr Körner besaßen und zur Pause schon mit 28:23 in Führung lagen. „In der zweiten Hälfte haben wir unsere Abwehr stabilisiert und unsere Torhüterin fand besser in die Partie. Ein Sieg mit acht Toren Unterschied beim amtierenden Deutschen Meister macht mich überglücklich", freute sich HSG-Trainer Björn Piontek. HCL-Coach Fabian Kunze gratulierte Blomberg zum verdienten Sieg: „Man hat gespürt, dass wir zuletzt nicht so viel trainieren konnten und noch zwei, drei Spielerinnen fehlten."

Gruppe 2: Hemer ackert sich zum Unentschieden

Ich bin stolz, dieses Team trainieren zu können.

Ivan Kavran, Trainer HTV Hemer

Borussia Dortmund - Buxtehuder SV 22:24 (9:15). Die Gäste haben sich durch ihren zweiten Sieg im zweiten Meisterrundenspiel für das Viertelfinale qualifiziert. „Wir sind überglücklich, die erste Chance direkt genutzt zu haben", sagte Trainer Adrian Fuladdjusch nach dem Sieg in Dortmund. Der BVB wusste nach der Auftaktniederlage gegen Aldekerk um die Bedeutung dieser Partie. Entsprechend entschlossen und fokussiert eröffneten die Gastgeber die Partie. „Im Laufe der ersten Halbzeit haben wir uns in der Abwehr und im Tempospiel gefestigt", erklärte Fuladdjusch die 15:9-Führung des BSV nach 30 Minuten. Dortmund ließ nicht locker und arbeitete sich in einer von den Nerven geprägten, spannenden zweiten Hälfte wiederholt bis auf zwei Tore heran. Fuladdjusch sah das glücklichere Ende auf Seiten seines Teams, bewertete den Sieg aber als nicht unverdient.

TV Aldekerk - HTV Hemer 27:27 (15:13). Aldekerks Trainer René Baude hatte unter der Woche schon ein etwas mulmiges Gefühl, dass seine Mannschaft nach der längeren Spielpause Probleme bekommen könnte, wieder ihren Rhythmus zu finden. Das Unentschieden lag aber auch an einer kämpferisch großartigen Vorstellung der Gäste, die sich durch den 10:15-Rückstand nicht aus der Bahn werfen ließen. „Diesen Vorsprung haben wir leider leichtfertig weggegeben, während Hemer in bekannter Manier immer weiter geackert hat", beobachtete Baude. Mit Ausnahme des 17:18 lagen die Gastgeber im zweiten Durchgang nie zurück, konnten daraus jedoch keinen Profit schlagen. In den letzten drei Minuten egalisierten Sarah Rehmer und Natascha Schroth das Ergebnis für den HTV, danach vergaben beide Teams die Möglichkeit auf den Siegtreffer. Gästetrainer Ivan Kavran schwärmte: „Das war von allen Spielerinnen eine überragende Leistung, vielleicht die beste des Teams in den vergangenen fünf Jahren. Unsere mannschaftliche Geschlossenheit hat sich ausgezahlt. Ich bin stolz, dieses Team trainieren zu können."

Gruppe 3: Würm-Mitte steht sich selbst im Weg

Thüringer HC - HSG Würm-Mitte 30:26 (12:12). Vier Tore fehlten der HSG zum Punktgewinn, vier Siebenmeter bei fünf Versuchen ließ sie liegen. Aber Trainerin Miriam Hirsch machte noch weitere Punkte für das Ergebnis aus: „Wir standen uns selbst im Weg, haben nicht richtig ins Spiel gefunden, in der Abwehr nachgelassen, und hinzu kamen eine niedrige Trefferquote sowie viele technische Fehler.“ Trotzdem führte Würm-Mitte in der ersten Halbzeit fast durchgängig. Bis zur 50. Minute blieb das Ergebnis offen. Dann führten die Gastgeber mit einem Vier-Tore-Zwischenspurt die Entscheidung herbei. Beim THC war nach der Niederlage in Frankurt Torhüterin Carmen Berndt wieder zum Team gestoßen. Jugendnationalspielerin Lucy Gündel musste weiter pausieren.

Gruppe 4: Manz ist trotz Niederlage „stolz wie Bolle"

TSV Bayer Leverkusen - SG Kappelwindeck/Steinbach 29:24 (13:13). Viel Lob und Anerkennung seitens der Leverkusener Zuschauer und Verantwortlichen verdienten sich die Gäste für ihre couragierte Leistung. Trotz ihrer körperlichen Unterlegenheit boten sie dem Favoriten lange die Stirn. „Ich bin stolz wie Bolle. Wir haben unser bestes Spiel in dieser Saison gezeigt. Die Mannschaft hat sich hierfür allergrößten Respekt verdient", resümierte SG-Trainer Arnold Manz die bis in die Endphase hinein enge Begegnung. Nach einer fast fehlerfreien ersten Hälfte ging Kappelwindeck mit einem Remis in die Kabine und schaffte damit einen bemerkenswerten Teilerfolg. „Die offensive Deckung des Gegners hat uns beeindruckt, auch unsere Abwehr befand sich in vielen Aktionen nicht auf der Höhe", hatte TSV-Trainerin Jennifer Karolius auf beiden Seiten des Spielfelds etwas auszusetzen. Später zeigte Leverkusen mehr Kreativität im Angriffsspiel und verteidigte konsequenter. Karolius: „Wir sind über das Team gekommen. Eine gute Mannschaftsleistung verhalf uns zu diesen beiden Punkten." Die SG verfügte nur über wenige Wechselmöglichkeiten, was sich mit zunehmender Spielzeit bemerkbar machte.  (RW)

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