Blomberg auch im Topspiel nicht zu bremsen
Meisterrunde wir kommen: Qualifikant HC Erlangen sorgt weiter für Furore. - Foto: HC Erlangen
25.10.2021 Jugendbundesliga weiblich

Blomberg auch im Topspiel nicht zu bremsen

Vor dem letzten Gruppenspieltag stehen 12 von 16 Meisterrunden-Teilnehmer fest

Gruppe 1: Nach Blitzstart kann Buxtehude Kräfte sparen

Die einen machten es deutlich, die anderen behielten in einer engen Partie die Nerven: Der Buxtehuder SV (36:15 gegen den SV Werder Bremen) und der SV Grün-Weiß Schwerin (24:23 gegen den TSV Nord Harrislee) sind die Meisterrunden-Teilnehmer aus Vorrundengruppe 1. Beide Teams werden am Mittwochabend ab 19.30 Uhr ermitteln, wer als Gruppensieger in die nächste Runde einzieht. Bremen konnte Buxtehude am Samstag nicht das Wasser reichen. „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen“, sagte BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch. Die Gastgeber ließen mit einer engagierten Anfangsphase keine Zweifel aufkommen. In der 26. Minute hatte Buxtehude bereits eine 19:3-Führung herausgeworfen. So konnte Fuladdjusch danach die Gelegenheit nutzen, um die Einsatzzeiten zu verteilen – auch mit Blick auf die Englische Woche mit der Partie in Schwerin. Grün-Weiß musste deutlich härter strampeln, um Nord Harrislee zu bezwingen. „Es war das erwartet schwere Spiel“, sagte Schwerins Trainer Menc Exner. Die Gastgeber wollten in einer umkämpften Partie unbedingt ihre letzte Chance auf den Einzug in die Meisterrunde nutzen und verlangten Schwerin alles ab. „Wir haben spielerisch nicht geglänzt, aber auf kämpferischer Ebene überzeugt. Dafür hat sich die Mannschaft ein Kompliment verdient“, freut sich Exner über 4:0 Punkte nach zwei Partien.

Gruppe 2: BVB mit Sinuskurven

Tobias Fenske bezeichnete das Wochenende des BVB als eine Fortsetzung der Achterbahnfahrt. „Wir suchen noch die Konstanz über 60 Minuten. Aber das gehört im Jugendhandball bei einer so jungen Mannschaft wie wir sie haben, auch dazu“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund zu dem Doppelspieltag mit einem 29:28-Sieg über den VfL Oldenburg und der 28:31-Niederlage in eigener Halle gegen den VfL Bad Schwartau. In beiden Partien gehörte die erste Halbzeit dem Dortmunder Gegner: Oldenburg führte nach 30 Minuten mit 15:10, Bad Schwartau am Tag danach sogar mit 18:9. Jeweils folgte eine Aufholjagd von Schwarz-Gelb – mit unterschiedlichem Ausgang. Die emotionale Abwehr und die Manndeckung gegen Oldenburgs Sophie Solomachin zeigte Wirkung. „Wir haben uns den Sieg in der zweiten Halbzeit erarbeitet“, kommentierte Fenske. Auch gegen die Nordlichter legte sein Team nach Wiederbeginn deutlich zu, doch die Hypothek aus Durchgang Nummer eins erwies sich als zu groß. „Diese Sinuskurven in unseren Leistungen brechen uns hier und da noch das Genick“, wünscht sich der BVB-Coach noch mehr Gleichmäßigkeit. Auch wenn Oldenburg gegen den TuS Komet Arsten mit 39:15 gewann, muss sich der VfL als Gruppendritter mit dem Einzug in den DHB-Pokalwettbewerb begnügen. „Wir waren in allen Belangen unterlegen. Während sich bei unserem Team die Verunsicherung breit machte, gewann Oldenburg immer mehr an Selbstvertrauen. Leider haben wir nicht unsere Stärken im Eins-gegen-eins eingebracht“, resümiert TuS-Coach Marc Albers.

Gruppe 3: Aldekerk zündet nach 45 Minuten den Turbo

Der TuS Königsdorf kann aus seinem Heimspiel gegen den deutschen Meister HC Leipzig aus der zweiten Halbzeit ein gutes Gefühl mitnehmen. Das Team von Trainerin Sybille Gruner entschied die Minuten 31 bis 60 für sich, in der Gesamtabrechnung lag Leipzig jedoch mit 30:25 vorne. Zur Pause hatte der HCL bereits mit 20:10 geführt. „Wir haben 45 Minuten lang stark gespielt, sind dann aber etwas eingebrochen. Nichtdestotrotz sind wir froh, mit dem Einzug in die Meisterrunde unser Ziel erreicht zu haben“, so Trainer Fabian Kunze. Sybille Gruner machte beim TuS eingangs einen zu großen Respekt vor Leipzig aus, der die Spielerinnen hemmte. Im zweiten Abschnitt spielte der Gastgeber befreiter auf, machte weniger fehler und sicherte sich ein respektables Ergebnis. Der TV Aldekerk wird den amtierenden Titelträger begleiten. Beim TV Verl setzte man sich mit 43:28 durch. Die Gäste gewannen so deutlich, weil sie nach einer Dreiviertelstunde den Turbo zündeten und von 27:23 mit einem Zehn-Tore-Lauf auf 37:23 erhöhten. Verl kämpfte sich nach einigen Problemen mit dem Finden aussichtsreicher Wurfsituationen gegen die robuste Aldekerker 6:0-Deckung in der ersten Halbzeit schwer. Das Einsetzen der siebten Feldspielerin brachte dann neue Impulse, und der TVV schloss auf. „Am Ende sind wir aber komplett eingebrochen. Da hat man gemerkt, dass einige unserer Spielerinnen am Samstag bereits in der Frauenmannschaft zum Einsatz gekommen waren. Für das Investierte ist die 15-Tore-Niederlage zu hoch", fand Verls Trainer Ruben Voßhans. Sein Aldekerker Kollege René Baude sagte: „Beim Stand von 11:4 für uns schlichen sich einige Konzenatrationsschwierigkeiten in unser Spiel ein. Verl brachte mit dem siebten Feldspieler noch etwas Unruhe in unser Spiel, aber mit einer tollen Mannschaftsleistung, die sich auch in der Verteilung der Tore widerspiegelt, sind wir davongezogen:"

Gruppe 4: Alle zehn THC-Feldspielerinnen treffen

Das nennt man wohl ausgeglichen: Alle zehn Feldspielerinnen des Thüringer HC, die im Auswärtsspiel bei Frischauf Göppingen auf dem Spielberichtsbogen standen, haben sich auch in die Torschützenliste eingetragen und ihren Teil zum 33:28-Sieg beigetragen. Schon nach 27 Minuten lag der THC mit zehn Toren Unterschied in Führung (18:8). Dieser Abstand kehrte nach einer Dreiviertelstunde noch einmal zurück auf die Anzeigetafel (28:18). Göppingen behielt trotz der sich anbahnenden Niederlage den Kopf oben und betrieb in der Endphase Ergebniskorrektur. Das Team aus Bad Langensalza steht somit als Gruppensieger fest. Ihre Chance auf die Meisterrunde hielt die HSG Bensheim/Auerbach am Leben. Die Südhessinnen gewannen ihr Heimspiel gegen die SG DJK Marpingen/SC Alsweiler mit 32:18.

Gruppe 5: Sieg in Spiel eins nach Ankersen

Nachdem Brian Ankersen zum Männer-Zweitligisten HSC Coburg gewechselt war, saß mit Ana Rajic eine neue Trainerin auf der Bank der SG BBM Bietigheim. Zum Einstand gab’s zwei Punkte im Heimspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (35:30). Der Favorit setzte sich zwar durch, aber Nieder-Rodens Jugendkoordinator Jochen Simon stellte „seinen“ Mädels ein gutes Zeugnis aus: „Die Mannschaft hat Bietigheim Paroli geboten. Egal wer auf der Platte stand: Unser Teamgeist war vorbildlich.“ Tamay Adanir drückte der ersten Halbzeit aus Nieder-Rodener Sicht ihren Stempel auf, später traten Charlotte Schäfer und Jil Riecke in den Vordergrund. Als die HSG beim Stand 14:13 den Anschluss schaffte, verschaffte sich Bietigheim deutlichere Vorteile. Über Rechtsaußen und den linken Rückraum gelangen der Heimmannschaft immer wieder Tore. Dagegen fand Rodgau kein richtiges Mittel. Die HSG Würm-Mitte lag in ihrem Auswärtsspiel bei der HSG Freiburg zwar nie zurück und behielt mit 31:26 an den Zahlen gemessen auch deutlich die Oberhand, aber die 60 Minuten verliefen viel offener, als es die Statistik zunächst vermuten lässt. „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel unnötig eng gehalten, weil unsere Abwehr keinen Zugriff fand. Nach der Pause ließ dann der Angriff zu viele Bälle liegen“, nannte Würm-Mitte-Trainerin Miriam Hirsch ihre Kritikpunkte. Die „tolle mannschaftliche Geschlossenheit“ und eine starke Leistung der beiden Torhüterinnen gab mit den Ausschlag für die Gäste. Zunächst überzeugte Vanda Angyal zwischen den Pfosten, die nach 45 Minuten gekommene Sophie Baur knüpfte nahtlos an Angyals Paraden an. „Wir haben ein gutes Spiel abgerufen. Durchgesetzt hat sich heute die cleverere Mannschaft mit ihrem Erfahrungsvorteil“, gratulierte Freiburgs Trainer Markus Lais dem Gegner.

Gruppe 6: Qualifikant Erlangen jubelt erneut

Nach der erfolgreichen Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga ließ der HC Erlangen jetzt den nächsten „Feiertag“ folgen. Durch den vor allem in der Höhe unerwarteten 36:26-Sieg beim TuS Metzingen ist der Meisterrunden-Einzug beschlossene Sache. Nach der ausgeglichenen Anfangsphase übernahm Erlangen das Kommando und zog auf 16:10 davon. Metzingens Flamme der Hoffnung brannte nach dem 20:23 nicht lange. Immer wieder machte man sich mit eigenen Ballverlusten das Leben schwer und ermöglichte Erlangen so einfache Treffer. Beide Mannschaften gingen von Beginn an hohes Tempo. Die Erlangerinnen zermürbten den Angriff von Metzingen mit einer aggressiven 3:2:1-Deckung. Als Metzingen den Rückstand im zweiten Abschnitt reduzierte, zeigte der HC Nervenstärke und spielte sich in einen Rausch. Bis zum Ende Vollgas hatten die Trainer Thomas Fuchs und Ulli Kardos im Vorfeld versprochen, und sie behielten Recht: „Die Mannschaft hat wieder einmal gezeigt, wie schwer wir zu schlagen sind. Die 3:2:1-Abwehr hat 60 Minuten auf höchstem Niveau gespielt und dahinter standen zwei bärenstarke Torhüterinnen, die immer da waren, wenn es darum ging einen unhaltbaren rauszuholen. Wir freuen uns auf weitere Auftritte in der Jugendbundesliga mit den Top-16-Mannschaften in Deutschland.“ Das Kapitel Bundesliga ist für die JSG Mundenheim/Rheingönnheim hingegen beendet. Die Pfälzerinnen verloren ihr einziges Heimspiel in der Vorrunde mit 28:40 gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach. Elf Tore von Luna Baumann, die auf der Spitze verteidigende Helena Klöpfer und die aufopferungsvolle Abwehrarbeit waren die Schlüssel zum Sieg der Gäste. „Wir haben uns nach 15 Minuten befreit und danach eine gute Leistung gezeigt“, sagte Kappelwindecks Trainer Arnold Manz. „Der Gegner war uns physisch deutlich überlegen. Meine Mannschaft hat immer den Kopf oben behalten“, fand JSG-Coach Marcus Muth. Nach der Disqualifikation gegen Haupttorschützin Johanna Werthmann und dem verletzungsbedingten Aus zweier Spielerinnen, brach der Qualifikant konditionell etwas ein. Trotz der Rückschläge verkürzte Mundenheim noch einmal zum 24:27, anschließend hatte Kappelwindeck jedoch die deutlich besseren Reserven.

Gruppe 7: Blomberg gewinnt Spitzenspiel

„Die HSG Blomberg-Lippe hat verdient die Gruppe gewonnen. Wir sind sehr nervös ins Spiel gestartet. Entsprechend hoch war unsere Fehlerquote und der Rückstand schon nach wenigen Minuten. Verloren haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit. Den zweiten Durchgang konnten wir dann ausgeglichener gestalten“, analysierte Ivan Kavran, Trainer des HTV Hemer, das Spitzenspiel in Gruppe 7 gegen die HSG Blomberg-Lippe. Blomberg hatte wenig Mühe, sich mit 40:29 zu behaupten und Hemer im Spiel um den ersten Platz zu distanzieren. „Wir haben dominant gespielt und hatten den Gegner im Griff. Unsere gute Deckung drängte Hemer immer wieder in Situationen, die sie nicht lösen konnten“, beschrieb HSG-Trainer Björn Piontek. Mit der deutlichen Führung im Rücken gab Piontek im zweiten Spielabschnitt einigen B-Jugendlichen Spielanteile und nutzte die Zeit, um noch einiges auszuprobieren. Auch die zweite Entscheidung in Gruppe 7 ist gefallen: Der BSV Sachsen Zwickau verwies den Berliner TSC in die Schranken (26:15) und nimmt als Gruppendritter den DHB-Pokal-Wettbewerb in Angriff.

Gruppe 8: FHC jetzt auf Rang zwei

Der Frankfurter HC und der TV Hannover-Badenstedt absolvierten die einzige Begegnung des Wochenendes in Gruppe 8. Frankfurt gewann in doppeltem Sinne: Man schlug Hannover mit 33:25 und nimmt aktuell Platz eins hinter dem TSV Bayer Leverkusen ein. (RW)

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