BVB-Wende mit Emotionalität und Tempo
Hinspiel-Niederlage weggesteckt: Borussia Dortmund warf den SV Grün-Weiß Schwerin raus. Foto: Wolfgang Stummbillig
02.05.2021 Jugendbundesliga weiblich

BVB-Wende mit Emotionalität und Tempo

Welch ein Comeback von Borussia Dortmund in der weiblichen A-Jugend-Bundesliga. Der BVB wendete das Blatt gegen den SV Grün-Weiß Schwerin und zog genauso wie der Thüringer HC, der Buxtehuder SV, Bayer Leverkusen, die SG BBM Bietigheim, die SG Kappelwindeck/Steinbach sowie der HC Leipzig ins Viertelfinale ein.

Thüringer HC – HSG Würm-Mitte 27:25
Die HSG Würm-Mitte zeigte wie schon im Hinspiel, dass sie dem Nachwuchs des Deutschen Rekordmeisters Paroli bieten kann, aber in den entscheidenden Phasen machten die Thüringerinnen weniger Fehler und zogen somit ins Viertelfinale ein. Gegenüber dem ersten Vergleich agierten die Münchnerinnen im Angriff spielstärker. Sie reduzierten auch die Zahl ihrer technischen Fehler, was allerdings nicht reichte, um die Vier-Tore-Niederlage zu kompensieren. Ein Unentschieden, und somit ein Achtungserfolg, wäre in der letzten Minute noch möglich gewesen, aber der letzte HSG-Angriff brachte keinen Erfolg ein. Zwei THC-Spielerinnen drückten der Begegnung ihren Stempel auf: Lucy Gündel mit acht und Nele Weyh mit sieben Toren. Zunächst stellte sich die HSG auf Gündel noch gut ein, aber die Rückraumspielerin setzte sich dann immer häufiger in Szene, sodass Gästetrainerin Miriam Hirsch auf eine Manndeckung umstellte. Chiara Steger trug mit ihren Paraden dazu bei, dass Würm-Mitte in der zweiten Hälfte noch einmal aufschloss, aber in den entscheidenden Phasen zeigte auch ihre Gegenüber Bettina Wolke einige starke Paraden. „Da haben wir es verpasst, sogar in Führung zu gehen. Insgesamt sind wir aber zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Diese Saison war eine riesige Erfahrung, die uns mit Sicherheit hilft, in ein, zwei Jahren in solchen Spielen noch bessere Entscheidungen zu treffen", fasste Miriam Hirsch zusammen.


Buxtehuder SV – TV Hannover-Badenstedt 32:16
Nach dem deutlichen 32:25-Hinspielerfolg ließ der BSV auch im Rückspiel keine Zweifel aufkommen. Zunächst benötigten die Gastgeberinnen kurze Zeit, um in die Partie zu kommen. Doch vom 1:3-Rückstand ließ sich Buxtehude nicht beeindrucken. Mit der starken Torhüterin Solveig Dmoch und der überragenden Luisa Hinrichs, die acht der ersten zehn BSV-Treffer warf, drehte das Team die Partie. Bei Hannover-Badenstedt funktionierte nach der Disqualifikation gegen Nieke Kühne (13.) kaum noch etwas. „Die Rote Karte war ärgerlich für Hannover. Mit Nieke Kühne wäre es sicherlich enger verlaufen, was ich mir gewünscht hätte“, so Buxtehudes Trainerin Heike Axmann.  Auch eine zwischenzeitliche 4:2- Deckung der Gäste mit enger Verteidigung gegen Mia Lakenmacher und Antonia Pieszkalla zeigte wenig Wirkung. Im zweiten Spielabschnitt wechselte der BSV durch. Die frischen Spielerinnen wollten ebenfalls eine gute Leistung an den Tag legen. Entsprechend hatten sie wenig Einsehen mit den Gästen. „Ich bin sehr stolz auf die Mädchen. Letzte Woche war es noch ein wenig holprig. Im zweiten Spiel war es viel besser. Wir haben den Kreis besser verteidigt, gut geblockt und dass wir zwei gute Torhüterinnen haben, das wissen wir“, so Heike Axmann. Die TVB-Trainerinnen Nadine Große und Janina Thiemann hätten dem Favoriten gerne etwas mehr Paroli geboten, waren aber mit ihrem sehr jungen Team trotzdem nicht unzufrieden und freuen sich über den Erfolg, das Achtelfinale erreicht zu haben


SV Grün-Weiß Schwerin – Borussia Dortmund 22:31
Großartiges Comeback des BVB: Dortmund hat die 27:31-Heimspielniederlage zu seinen Gunsten gebogen und das Viertelfinale erreicht. So blickte Trainer Tobias Fenske auf der Heimfahrt in viele strahlende Gesichter. Die Gäste führten über 60 Minuten hinweg, der Einzug in die nächste Runde kam jedoch erst in der Endphase der umkämpften und teilweise hektischen Begegnung zustande. Schwerin lag schon in der ersten Hälfte mit sieben Toren hinten, rappelte sich jedoch auf und reduzierte die Lücke auf drei Treffer (15:18). Das hätte gereicht für die Grün-Weißen. Als sich Dortmunds Vorsprung nach rund 50 Minuten bei vier, fünf Bällen einpendelte, deutete sich ein dramatischer Schlussspurt an. Es kam anders. Die Westfalen, die durch viele Paraden ihrer Torhüterinnen Yan Li Stannies und Kimberly Becker gut ins Gegenstoßspiel kamen, konnten hinten heraus mehr zusetzen, entschieden die letzten sechs Minuten mit 5:1 für sich und revanchierten sich für das Ausscheiden zu B-Jugend-Zeiten. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat sich mit Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, viel Emotionalität und Kampf den Sieg verdient", fasste Fenske zusammen, der in der letzten Viertelstunde auf die disqualifizierte Lyna Schwarz verzichten musste. „Wir haben danach eine Umstellung vorgenommen, mit der wir Schwerin zu Fehlern zwangen. Das ist gut gelungen", sagte der BVB-Trainer.


HC Leipzig – HSG Bensheim/Auerbach 34:24
Nach 40 Minuten stand fest, dass der Zug mit dem Ziel Viertelfinale ohne die HSG Bensheim/Auerbach abfährt und stattdessen der HC Leipzig darin Platz nimmt. Nach dem 31:27-Sieg des HCL am Mittwoch verlief die erste Hälfte des Rückspiels ausgeglichen, der maximale Abstand betrug zwei Tore. Aber in der Phase nach der Pause setzte das Team aus Sachsen ein großes Ausrufezeichen, indem es in zwölf Minuten nur einen Ball in seinem Kasten landen sah, selbst dafür achtmal einnetzte. Leipzig setzte sich vom 16:15 auf 24:16 ab – das bedeutete die Entscheidung. „Die Mannschaft hat eine kämpferisch starke Leistung gezeigt und sowohl in der Abwehr als auch im Angriff die Zahl der Fehler aus dem Hinspiel minimiert. Ich bin stolz auf diese Leistung“, freute sich Trainer Steffen Obst genauso wie seine Spielerinnen auf den Einzug in die nächste Runde.


TSV Bayer Leverkusen – TV Aldekerk 34:18
Die „Werkselfen“ bestimmten die Partie erwartungsgemäß und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Nichtsdestotrotz fand TVA-Trainer René Baude lobende Worte für seine Mädels: „Wir haben deutlich besser gespielt als im Hinspiel. Wir hatten uns einzelne Sequenzen rausgesucht, in denen wir uns steigern wollten – zum Beispiel mit Übergängen Lücken in die Leverkusener 5:1-Deckung zu reißen. Das ist uns teilweise gut gelungen. Ich glaube wenn wir jetzt etwas mehr Spielpraxis hätten, könnten wir uns von Spiel zu Spiel weiter steigern, aber leider ist die Saison jetzt für uns zu Ende.“ Auf Leverkusener Seite geht’s hingegen weiter.


SG Kappelwindeck/Steinbach – HTV Hemer 28:18
Drei von vier Halbzeiten des Achtelfinalduells zwischen Kappelwindeck/Steinbach und Hemer verliefen auf Augenhöhe. Die vierte ging an das Team aus Bühl, das die knappe Auswärtsniederlage von vor einer Woche wettmachte. „Im zweiten Durchgang haben wir die Leine losgelassen und mit mannschaftlicher Geschlossenheit befreit aufgespielt“, sagte der zufriedene SG-Trainer Arnold Manz. Mit einem 7:0-Lauf kam sein Team aus der Kabine und enteilte Hemer vorentscheidend von 12:10 auf 19:10.  „Bis zur Pause haben wir gut mitgehalten. Anschließend ging aber der Faden ein wenig verloren. Dennoch hat sich unsere junge Mannschaft ein Kompliment für den Einzug unter die Top-16 in Deutschland verdient“, resümierte HTV-Trainer Ivan Kavran. „Alle Aktiven, Organisatoren und auch unsere heutigen Gastgeber, die uns herzlich empfangen haben, sorgten dafür, dass die Bundesliga-Saison eine tolle Erfahrung war. Wir freuen uns auf die nächste Runde.“


SG BBM Bietigheim – TuS Metzingen 27:19
TuS Metzingen – SG BBM Bietigheim 25:33
Innerhalb von drei Tagen setzte sich Bietigheim im Baden-Württemberg-Duell zweimal deutlich gegen Metzingen durch. Das erste Aufeinandertreffen verlief eine Dreiviertelstunde lang ausgeglichen, bevor sich Bietigheim eine komfortable Ausgangssituation für das Auswärtsspiel erarbeitete. Hier brannte nichts mehr an. Die SG zog Metzingen schnell den Zahn (9:3) und ließ die Lücke nicht mehr kleiner als drei Tore werden. 

(RW)