HCL spielt wie aus einem Guss
HSG Blomberg-Lippe - TSV Bayer Leverkusen 16:28 (9:13)
20 Minuten lang hielt das Blomberger Abwehrbollwerk die Leverkusener Angriffswucht recht gut in Schach, sodass die Gastgeber ausgangs der ersten Hälfte mit 8:7 in Führung lagen (23.). „Aber man hat insgesamt gemerkt, dass Leverkusen uns einiges voraus ist“, stellte HSG-Trainer Björn Piontek fest. Der Positionsangriff seiner Sieben kam ins Stocken und die Partie glitt den Ostwestfalen aus den Händen. Vor der Pause verschaffte sich Bayer ein erstes kleines Polster, das man je länger die Partie andauerte immer weiter ausbaute. „Leverkusen hat verdient gewonnen“, gratulierte Piontek dem Gegner. Blomberg gelangen im zweiten Abschnitt nur noch sieben Tore, sodass das Ergebnis klare Verhältnisse annahm.
SG Kappelwindeck/Steinbach – SG BBM Bietigheim 23:28 (11:15)
Dass sein Team das Viertelfinal-Hinspiel gegen Bietigheim nicht mehr zu seinen Gunsten entscheiden kann, wusste Kappelwindecks Trainer Arnold Manz und rief in der Auszeit zwei Minuten vor Schluss auf, nicht deutlicher ins Hintertreffen zu geraten und den Nachteil für den zweiten Vergleich in Grenzen zu halten. Drei Tore betrug der Unterschied zu diesem Zeitpunkt, und dass die Gastgeber danach durch zwei einfache Fehler genau das ereilte, was Manz nicht wollte, ärgerte ihn doch spürbar. „Wir haben die Chance auf eine bessere Ausgangsposition vergeben. Es fehlte leider wieder an der Konstanz. Die Mannschaft hat nicht abgerufen, wozu sie in der Lage ist“, fand der Coach der Südbadenerinnen, die lediglich in der Anfangsphase vereinzelt führten.
HC Leipzig – Borussia Dortmund 40:20 (21:12)
Leipzigs Trainer Steffen Obst musste sich nach dem Ertönen der Schlusssirene erst einmal schütteln und kneifen. So richtig glauben konnte er nämlich nicht, was dort auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Mit 20 Toren Differenz fertigte der HCL den Gast aus Dortmund ab. „Das ist das Ergebnis einer Riesen-Teamleistung auf jeder Position. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft“, sprudelte es aus dem Leipziger Coach regelrecht heraus. Mit gnadenlosem Tempo überrollten die Sachsen den BVB, während der seine Geschwindigkeit nie wirklich einbringen konnte. Bis zum 13:11 verlief die Begegnung offen, aber dann bekamen die Gäste Leipzigs linke Angriffsseite überhaupt nicht mehr in den Griff. „Wir haben auf den Halbpositionen fast alle Zweikämpfe verloren“, konstatierte der enttäuschte Trainer Tobias Fenske, der die Klasse des Gegners aber auch neidlos anerkannte. „Wir bekamen heute mit unserer Mannschaft, die weitestgehend aus B-Jugendlichen besteht, von einem Team die Grenzen aufgezeigt, bei dem Spielerinnen auf tragenden Position schon zum Zweitligakader gehören.“ Die Westfalen wollten den Neun-Tore-Rückstand nach der Pause etwas abknabbern. Viele technische Fehler trugen dann jedoch dazu bei, dass sich das Resultat genau in die andere Richtung weiterentwickelte.
Thüringer HC – Buxtehuder SV 25:28 (10:12)
Buxtehude erwischte einen guten Start in die Partie und verteidigte die früh herausgeworfene Führung, wobei die Angriffsreihen auf beiden Seiten schwächelten. Technische Fehler sowie die beiden gut aufgelegten Torhüterinnen Solveig Dmoch (Buxtehude, insgesamt 15 Paraden) und Bettina Wolke (Thüringer HC) verhinderten mehr Einschläge in den Maschen. Auf die erstmalige THC-Führung (9:8) reagierte Gästetrainerin Heike Axmann mit der Auszeit, die das Blatt wieder wendete. Der BSV ging mit einer 12:10-Führung in die Kabine. Der Vorsprung war beim 13:13 aufgebraucht, und Dmoch verhinderte mit ihren Paraden, dass das Ergebnis kippte. Als die Axmann-Sieben besser verteidigte, war das ein Schlüssel zum Auswärtssieg, der aber deutlicher hätte ausfallen können. Der THC steckte nie auf und betrieb in der Endphase nach technischen Fehlern von Buxtehude noch Ergebniskosmetik. „Wir waren in der Abwehr richtig gut und Solveig im Tor war richtig stark. Die Mannschaft hat sich an alles gehalten, was wir besprochen hatten. Im Abschluss war aber der Wurm drin, wir haben viele freie Würfe liegen lassen. Am Ende nahmen wir schnelle Würfe, sodass wir nur mit drei gewinnen. Wenn mir das jedoch vorher einer gesagt hätte, wäre ich entspannt hergefahren“, so Heike Axmann. (RW)