Hemer und Blomberg machen Gruppensieg unter sich aus
Mit einem Sieg über die SG BBM Bietigheim kann der HC Erlangen den Einzug unter die besten 16 Teams in Stein meißeln. - Foto: HC Erlangen
22.10.2021 Jugendbundesliga weiblich

Hemer und Blomberg machen Gruppensieg unter sich aus

In der A-Jugend-Bundesliga weiblich steht das Wochenende der Vorentscheidungen an

Gruppe 1: Buxtehude spielt „mit voller Kapelle"

Die beiden am ersten Spieltag siegreichen Mannschaften des SV Grün-Weiß Schwerin und des Buxtehuder SV haben am Samstagnachmittag Heimrecht und wollen mit einem weiteren Sieg den Einzug in die Meisterrunde klarmachen. „Wir werden den Gegner in keiner Weise unterschätzen. Wenn wir uns unserer Stärken besinnen, sollten wir in der Lage sein, das Spiel zu gewinnen. Ich gehe davon aus, dass sich die Breite unseres Kaders auszahlen wird“, sagt Schwerins Trainer Menc Exner im Vorfeld des Heimspiels gegen den TSV Nord Harrislee, der nach der 24:36-Niederlage und dem 27:27 gegen Bremen die Vorrunde bereits abschließt. Exner geht davon aus, dass die Gäste versuchen werden, die Grün-Weißen mit verschiedenen Abwehrsystemen unter Druck zu setzen. Er sieht sein Team darauf aber gut vorbereitet. Mit voller Kapelle – sprich in Bestbesetzung – kann Buxtehude zu seiner Saison-Heimpremiere antreten, wenn Werder Bremen seine Visitenkarte in der Halle Nord abgibt. „Ohne Wenn und Aber wollen wir den Einzug in die Meisterrunde klarmachen“, kündigt BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch an.
Die Paarungen: SV Grün-Weiß Schwerin – TSV Nord Harrislee (Samstag, 16 Uhr), Buxtehuder SV – SV Werder Bremen (Samstag, 16 Uhr)

Gruppe 2: Doppelbelastung für BVB und VfL

Ein Wochenende mit 120 Ligaminuten liegt vor der Mannschaft von Borussia Dortmund. Am Samstag empfängt der BVB den VfL Oldenburg, am Sonntag gastiert dann der VfL Bad Schwartau in Westfalen. Gegen den TuS Komet Arsten errang die Mannschaft von Tobias Fenske am 1. Spieltag erwartungsgemäß zwei Punkte, jetzt kommen die höheren Hürden auf die Gelb-Schwarzen zu. Sowohl Oldenburg als auch Bad Schwartau verfügen über große Offensivqualitäten, zeigten im direkten Aufeinandertreffen beim 49:40-Spektakel für Bad Schwartau aber auch Schwächen in der Abwehr. Ob Arsten von Oldenburgs Doppelbelastung profitieren kann? Am Sonntag ist der Qualifikant Gastgeber für den Erstliga-Nachwuchs. „Wir kennen Oldenburg aus dem einen oder anderen Spiel“, sagt TuS-Trainer Marc Albers. „Wir haben keine Chance. Die versuchen wir zu nutzen.“ Die Mannschaft absolvierte in der vergangenen Woche ein Trainingslager in Malente, um den Teamgeist weiter zu stärken. „Wir haben eine super Stimmung und können trotz zweier Ausfälle aus dem Vollen schöpfen. Durch die Größe unseres Kaders, müssen sogar vier Spielerinnen zuschauen. Das ist sehr schade“, so Albers.
Die Paarungen: Borussia Dortmund – VfL Oldenburg (Samstag, 15 Uhr), Borussia Dortmund - VfL Bad Schwartau (Sonntag, 15 Uhr), VfL Oldenburg – TuS Komet Arsten (Sonntag, 15 Uhr)

Gruppe 3: Königsdorf fordert deutschen Meister heraus

Sybille Gruner sieht die Rollen im Heimspiel ihres TuS Königsdorf gegen den HC Leipzig klar verteilt – der Qualifikant empfängt den amtierenden deutschen Meister. „Wir versuchen so lange es geht mitzuhalten und vor heimischem Publikum eine bessere Leistung als gegen Aldekerk abrufen“, so die Vorstellungen der TuS-Trainerin. Auch wenn Königsdorf mit 20:37 verlor, während der HCL den TV Verl mit 45:30 bezwang, erwartet Leipzigs Trainer Fabian Kunze keinen Selbstläufer: „Wir haben vor einigen Jahren schon einmal gegen Königsdorf gespielt. Ich schätze, dass es uns nicht einfach fallen wird, dort zu punkten. Durch zwei Ausfälle wird unser Team noch jünger als es ohnehin schon ist.“ An die Angriffsleistung gegen Leipzig anknüpfen und gleichzeitig weniger Gegentreffer kassieren – so lautet die Vorstellung von Ruben Voßhans. „Wir sind am Wochenende der Außenseiter. Immerhin hat unser Gegner in der Vorsaison das Achtelfinale erreicht“, sagt Verls Trainer zum Heimspiel gegen den TV Aldekerk. Zwei, drei Verler Spielerinnen haben kürzlich ihr Studium aufgenommen und können folglich nicht mehr so häufig trainieren. Voßhans: „Das müssen wir als Team kompensieren.“ Aldekerks René Baude erwartet einen interessanten Vergleich mit vielen taktischen Finten und Raffinessen. „Nach Verls Niederlage wird es eine schwierige Aufgabe für uns. Sie werden alles abrufen und wir müssen alles in die Waagschale werfen, was wir handballerisch drauf haben.“
Die Paarungen: TuS Königsdorf – HC Leipzig (Samstag, 16 Uhr), TV Verl – TV Aldekerk (Sonntag, 15 Uhr).

Gruppe 4: Enge Ergebnisse sprechen für Ausgeglichenheit

Der Thüringer HC kann mit 4:0 Punkten bereits für die nächste Runde planen. Ob die HSG Bensheim-Auerbach oder Frischauf Göppingen ebenfalls zu den Top-16 dieser Saison zählen ist noch offen. Bensheim braucht hierfür einen Heimsieg gegen die HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler, um Frischauf, das den THC empfängt auf den Spuren zu bleiben. Auffallend: In keiner anderen Gruppe fielen die bisherigen Ergebnisse eng aus wie in Staffel 4. Drei Treffer war „deutlichste“ Unterschied. Das spricht für die Ausgeglichenheit der vier Teams und verspricht reichlich Spannung für die nächsten beiden Wochenenden.
Die Paarungen: HSG Bensheim-Auerbach – HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler (Samstag, 16 Uhr), Frischauf Göppingen – Thüringer HC (Sonntag, 17 Uhr)

Gruppe 5: Freiburg setzt auf kompakte Abwehr

Das Unentschieden zwischen der HSG Freiburg und der HSG Rodgau Nieder-Roden sorgt für eine interessante Ausgangslage in Gruppe 5, die für die verbleibenden Partien vieles offen lässt. So liegt die HSG Würm-Mitte nach der Niederlage gegen Bietigheim zunächst auf dem vierten Platz und steht am Sonntag in Freiburg unter Zugzwang. „Freiburg hat den Heimvorteil. Daher erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Gästetrainerin Miriam Hirsch, die mit ihrem Team bereits am Samstag anreisen wird. Würm-Mitte ist aufgrund von Verletzungen und Quarantänemaßnahme personell etwas geschwächt. Freiburgs Coach Markus Lais erwartet einen schnell und schnörkellos spielenden Gegner. „Wenn wir unsere Abwehr kompakt halten und an die gute Leistung aus dem Spiel gegen Nieder-Roden anknüpfen, ist es möglich den Favoriten zu ärgern.“
Die Paarungen: HSG Freiburg – HSG Würm-Mitte (Sonntag, 15 Uhr), SG BBM Bietigheim – HSG Rodgau Nieder-Roden (Sonntag, 15.30 Uhr)

Gruppe 6: Mit Spielwitz gegen Physis

Die SG Kappelwindeck/Steinbach und der TuS Metzingen haben ihren Saisonauftakt gewonnen und haben in fremder Halle die Möglichkeit, die Plätze eins und zwei abzusichern. Kappelwindeck will dies mit einem Sieg bei der noch punktlosen JSG Mundenheim/Rheingönnheim erreichen, Metzingen führt der Spielplan zum HC Erlangen. Erlangen wird bis auf Nationalspielerin Lisa Fuchs, die sich wegen einer Knieverletzung noch in der Reha befindet, in Bestbesetzung antreten können. Das HC-Trainerteam Thomas Fuchs/Ulli Kardos ist mit den Vorbereitungen zum Spiel sehr zufrieden: „Unser großes Saisonziel ist die Qualifikation zur Jugendbundesliga im nächsten Jahr. Wir haben nun die einmalige Möglichkeit, dies mit einem Sieg bereits frühzeitig klarzumachen. Metzingen ist sehr gut besetzt und wesentlich erfahrener als wir, aber wir haben in der Jugendbundesliga bereits gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mitspielen können. Wir sind in der Lage, 60 Minuten volles Tempo zu gehen und hoffen, dass es am Ende reicht.“ Aufgrund der rheinland-pfälzischen Ferien fanden in Mundenheim die Trainingseinheiten unter der Woche in dezimierter Stärke statt. Zu fünf Urlauberinnen gesellten sich zwei kranke und zwei verletzte Spielerinnen. „Mit Kappelwindeck erwarten wir die vielleicht stärkste Mannschaft in unserer Gruppe. Wir haben ein paar Sachen trainiert, die wir ins Spiel einbringen wollen“, sagt JSG-Trainer Marcus Muth. Die körperlichen Vorteile der Gäste wollen die jungen Rheinland-Pfälzerinnen durch Spielwitz und Engagement ausgleichen.
Die Paarungen: JSG Mundenheim/Rheingönnheim – SG Kappelwindeck/Steinbach (Samstag, 12 Uhr), HC Erlangen – TuS Metzingen (Sonntag, 15.30 Uhr)

Gruppe 7: Spitzenspiel in Hemer

Der HTV Hemer und die HSG Blomberg-Lippe stehen schon als Meisterrunden-Teilnehmer fest. Im direkten Duell fällt nun die Entscheidung über den Gruppensieg. Björn Piontek weiß um die Qualitäten seiner HSG und traut dem Team zu, mit die Gruppe mit 6:0 Punkten abzuschließen. „Wir haben eine gute Portion Selbstvertrauen. Das soll uns helfen, das Spiel von vorne zu bestreiten. Ich erwarte in Hemer eine volle Halle und einen motivierten Gegner“, sagt der Blomberger Trainer. Hemer freut sich, erneut zu den 16 besten Deutschen A-Jugend-Teams zu zählen. Das Erreichte hält einen aber nicht davon ab, jetzt Tempo rauszunehmen. „Nach den bisherigen Ergebnissen geht die HSG Blomberg-Lippe als Favorit ins Spiel. Dennoch werden wir alles dafür tun, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden und die Runde so als Gruppensieger zu beenden“, kündigt Trainer Ivan Kavran an. Der BSV Sachsen Zwickau und der Berliner TSC machen derweil die Plätze drei und vier unter sich aus. Beide Teams sind noch punktlos, der Sieger wird in der Endabrechnung Rang drei einnehmen.
Die Paarungen: HTV Hemer – HSG Blomberg-Lippe (Samstag, 18 Uhr), BSV Sachsen Zwickau – Berliner TSC (Sonntag, 14 Uhr)

Gruppe 8: Hannover muss Ausfälle wegstecken

Zum zweiten Vorrundenspiel reist das Team des TV Hannover-Badenstedt am Sonntag nach Frankfurt zum dort ansässigen FHC. Ein Sieg ist eigentlich schon fast Pflicht, wenn man sich die Möglichkeit erhalten will, in die Zwischenrunde einzuziehen. Die Oderstädterinnen sind im ersten Spiel mit einem Remis in St. Tönis in die Saison gestartet. Der Frankfurter HC ist schon lange eine sehr gute Adresse für die Jugendausbildung. Immer wieder „versorgt“ der Nachwuchs die Frauenmannschaft. Nachdem am vergangenen Wochenende der Gruppenfavorit Bayer Leverkusen auch St. Tönis klar besiegen konnte, werden nun Frankfurt, St. Tönis und Hannover-Badenstedt den Platz zwei, der zum Einzug in die Zwischenrunde berechtigt, unter sich ausmachen. Hannovers Trainer Timm Dietrich hat vor, beim und nach dem Spiel gegen Leverkusen ein paar saure Drops zu lutschen gehabt. Die Niederlage geriet da fast zur Nebensache. Beim Abschlusstraining verletzte sich mit Luise Albert die etatmäßige Rückraum-Mitte. Ihr Einsatz am Sonntag ist mehr als fraglich. Und im Spiel gegen die „Nachwuchs-Elfen“ verletzte sich Emma Niemann so schwer, dass sie mindestens bis Ende des Jahres ausfallen wird. „Wir müssen mit dem spielen, was uns zur Verfügung steht“, ist Dietrichs nüchterne Einschätzung. Ob das reicht gegen den Frankfurter HC, wird sich am Sonntag zeigen.“  (RW)
Die Paarung: Frankfurter HC – TV Hannover-Badenstedt (Sonntag, 16 Uhr)

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