Manz hofft, dass der Knoten platzt
Nach schlaflosen Nächten während der Vorrunde hofft Arnold Manz von der SG Kappelwindeck/Steinbach auf einen Entwicklungsschritt seiner Mannschaft. - Foto: handball-media.de
26.11.2021 Jugendbundesliga weiblich

Manz hofft, dass der Knoten platzt

Startschuss für die Meister- und Pokalrunde fällt am Wochenende

Meisterrunde

Gruppe 1: Schwerin will Blomberg in ungewohnte Situation bringen

Die Mannschaften: HSG Blomberg-Lippe, SV Grün-Weiß Schwerin, VfL Bad Schwartau, HC Leipzig
Spiel am Wochenende: HSG Blomberg-Lippe – SV Grün-Weiß Schwerin (Samstag, 17 Uhr)
Vor wenigen Tagen hat Björn Piontek verkündet, dass er zum Saisonende sein Amt als Jugendkoordinator Leistungssport bei der HSG Blomberg-Lippe niederlegt. Vor seinem Abschied will er noch so oft wie möglich auf der Bank sitzen. Sprich: Die HSG soll so weit wie möglich kommen. In der Gruppenphase stellte Blomberg seine Ambitionen unter Beweis, gewann viermal deutlich und sicherte sich den ersten Platz in Gruppe 7 mit einem Torverhältnis von +55. Weil die Partie zwischen dem VfL Bad Schwartau und dem HC Leipzig für den 8. Januar angesetzt ist, ist Blombergs Heimspiel gegen den SV Grün-Weiß Schwerin das einzige Duell des Wochenendes in Gruppe 1. „Wir erwarten einen spielstarken Gegner mit wurfgewaltigen Spielerinnen auf Halblinks und Halbrechts“, weiß Piontek. „Unser Ziel muss es sein, das gute Tempospiel durchzubringen. Schwerin ist ein starkes Team, aber wir nehmen die Favoritenrolle gerne an.“ Die Grün-Weißen mussten durch die Niederlage gegen den Buxtehuder SV mit Gruppenplatz zwei Vorlieb nehmen. „Wir haben leider eine bessere Ausgangslage verpasst, aber auch gezeigt, dass wir auch gegen solche Mannschaften sehr gut mithalten können. Das stimmt mich sehr optimistisch für das Spiel gegen Blomberg. Natürlich ist Blomberg Favorit – sie kennen aus dieser Saison keine knappen Spiele“, bezieht sich Trainer Menc Exner auf die deutlichen Siege der Gastgeber. Er hofft, dass seine Spielerinnen die HSG in die Bredouille bringen, das Resultat eng halten können und Blomberg somit in eine ungewohnte Situation zwingen können. Exner: „Sie haben bislang alle Spiele souverän von oben weggespielt. Wir hingegen kennen diese Situation, wenn es knapp ist. Das könnte dann ein Vorteil für uns sein.“

Gruppe 2: „Hier kann jeder jeden schlagen"

Die Mannschaften: TV Aldekerk, Borussia Dortmund, Buxtehuder SV, HTV Hemer
Spiele am Wochenende: TV Aldekerk – Borussia Dortmund (Freitag, 19.30 Uhr), Buxtehuder SV – HTV Hemer (Samstag, 16 Uhr)
Die Trainer sind sich einig: In Gruppe 2 sind vier Mannschaften am Start, die sich auf Augenhöhe begegnen. „Hier kann jeder jeden schlagen und jede Mannschaft auch jede Platzierung von Rang eins bis vier belegen“, prognostiziert Tobias Fenske, der mit Borussia Dortmund die Runde am Freitagabend in Aldekerk nach einer intensiven Trainingswoche eröffnet. „Wer den aktuellen deutschen Meister aus Leipzig in der Vorrunde hinter sich lässt, ist grundsätzlich ein dickes Brett. Wir haben im Viertelfinale der Vorsaison selbst gegen Leipzig gespielt und gemerkt, wie stark dieser Gegner ist“, hat Fenske eine hohe Meinung vom offensivstarken Auftaktgegner, der in drei Vorrundenpartien 110 Tore erzielt hat. „Für mich ist Aldekerk auch wegen des Heimvorteils leicht favorisiert, trotzdem nehmen wir uns fest vor, mit zwei Punkten in die Runde zu starten“, so Fenske weiter. Das sieht TVA-Coach René Baude anders, für ihn ist der BVB der Anwärter auf den Gruppensieg. „Wir müssen es schaffen, das starke Dortmunder Tempospiel zu unterbinden und sie in den Positionsangriff zu bekommen. Wenn wir dann unsere Stärken aufs Feld bringen, kann es ein enges Spiel werden.“ Buxtehude empfängt den HTV Hemer mit dem Prädikat des ersten Platzes in Vorrundengruppe A und dem dritten Platz beim Final-Four von 2020/21. „Mit einem Heimsieg wollen wir es verhindern, direkt schon unter Druck zu geraten. Bei uns sind alle Spielerinnen einsatzfähig“, berichtet BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch. Aber Vorsicht: In der Saisonvorbereitung hat Buxtehude beim Sauerland-Cup gegen Hemer bereits verloren. Derweil hätte HTV-Trainer Ivan Kavran die Begegnung gerne auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Eine ordentliche Vorbereitung sei nicht möglich gewesen, da sich das Trainerteam seit zwei Wochen in Quarantäne befand. Am Spieltag können die Übungsleiter aber immerhin wieder auf der Bank Platz nehmen. „Unser Team fährt ohne große Erwartungshaltung nach Buxtehude“, so Kavran.

Gruppe 3: Erlangen und Würm-Mitte kennen sich in- und auswendig

Die Mannschaften: Thüringer HC, Frankfurter HC, HC Erlangen, HSG Würm-Mitte
Spiele am Wochenende: Thüringer HC - Frankfurter HC (Samstag, 16.30 Uhr), HC Erlangen - HSG Würm-Mitte (Sonntag, 15.30 Uhr)
Vor gerade einmal zwei Wochen standen sich der HC Erlangen und die HSG Würm-Mitte in der Bayernliga gegenüber – es war eine klare Kiste für den HC, der sich mit 36:22 durchsetzte. „Beide Mannschaften kennen sich seit vielen Jahren und haben sich parallel zueinander weiterentwickelt“, ist für HSG-Trainer Miriam Hirsch klar, dass der Gegner kaum überrascht werden kann. So deutlich wie vor 14 Tagen soll es aus Sicht von Würm-Mitte nicht werden. Hirsch: „Wir wollen uns steigern.“ Dabei merkte das aus Thomas Fuchs und Ulli Kardos bestehende Erlanger Trainerteam an: „Würm war deutlich besser als es das Ergebnis vermuten lassen. Aus dem Spiel nahmen wir aber viel Selbstvertrauen mit. In der Bundesliga erwarten wir nun ein Spiel auf Augenhöhe.“ Etwas überraschend qualifizierte sich der Frankfurter HC für die Meisterrunde. 3:3 Punkte reichten in Gruppe 8 für den zweiten Platz. Der FHC gab dem deutschen B-Jugend-Meister TV Hannover-Badenstedt das Nachsehen und will versuchen dem favorisierten Thüringer HC ein Schnippchen zu schlagen. Diese Rolle hat das Team aus Bad Langensalza nicht nur wegen ihrer Vorrundenergebnisse inne. Der THC ist das einzige Team aus Gruppe 3, das in dieser Spielzeit noch keinen Punkt abgegeben hat.

Gruppe 4: Zwei Final-Four-Teilnehmer dabei

Die Mannschaften: TSV Bayer 04 Leverkusen, HSG Bensheim-Auerbach, SG BBM Bietigheim, SG Kappelwindeck/Steinbach
Spiele am Wochenende: TSV Bayer 04 Leverkusen - HSG Bensheim/Auerbach (Samstag, 13 Uhr), SG BBM Bietigheim - SG Kappelwindeck/Steinbach (Samstag, 13.30 Uhr)
Mit Vizemeister Leverkusen und dem Halbfinalisten Bietigheim zählen zwei Final-Four-Teilnehmer aus der Saison 2020/21 zur Gruppe 4. Ihre Herausforderer heißen Bensheim/Auerbach und Kappelwindeck/Steinbach. „Wir freuen uns auf eine spannende Gruppe“, geht Bayer-Trainerin Jennifer Karolius nicht davon aus, dass ähnliche Spaziergänge wie in der ersten Saisonphase folgen werden, wenngleich die Mannschaft gut drauf sei und darauf brenne zu zeigen, wozu sie handballerisch in der Lage ist. Für Arnold Manns, den Trainer der SG Kappelwindeck/Steinbach, sind die Heimmannschaften des 1. Spieltags die Favoriten auf die ersten beiden Gruppenplätze. Mit ihrem Gegner am Samstag bringen die Kappelwindeck-Spielerinnen Erinnerungen an die abgelaufene Runde in Verbindung. Im Viertelfinale war durch ein 23:28 und ein 27:31 Endstation. „Wir haben damals nicht unsere Leistung abgerufen, und auch die Partie gegen Metzingen in der Vorrunde hat mir schlaflose Nächte bereitet“, hadert Manz damit, dass seine Spielerinnen nicht konstant genug ihr Limit erreichen. „Um gegen Leverkusen oder Bietigheim etwas ausrichten zu können, müssen wir eine große Steigerung erreichen und über uns hinauswachsen. Ich hoffe, dass der Knoten platzt. Mut macht mir, dass wir schon beweisen haben, jeden Gegner vor Probleme stellen zu können.“

Pokalrunde

Gruppe Nord: Ein Platz ist noch offen

Die Mannschaften: VfL Oldenburg, TV Verl oder TuS Königsdorf, TV Hannover-Badenstedt, TSV Nord Harrislee
Spiel am Wochenende: TV Hannover-Badenstedt – TSV Nord Harrislee (Samstag, 17 Uhr)
Weil am Samstag um 13 Uhr eine Vorrundenpartie aus Gruppe 3 nachgeholt wird, ist Pokalrunden-Gruppe Nord noch nicht komplett. Der Gewinner aus dem Duell TV Verl gegen TuS Königsdorf wir das Quartett mit dem VfL Oldenburg, dem TV Hannover-Badenstedt und dem TSV Nord Harrislee komplettieren. Im Falle eines Unentschiedens wäre Königsdorf aufgrund des besseren Torverhältnisses Dritter und in der Pokalrunde dabei.

Gruppe Süd: Metzingens Enttäuschung ist überwunden

Die Mannschaften: Frischauf Göppingen, TuS Metzingen, BSV Sachsen Zwickau, HSG Freiburg
Spiel am Wochenende: Frischauf Göppingen – TuS Metzingen (Samstag, 15 Uhr)
Vor ziemlich genau einem Monat herrschte große Enttäuschung in Metzingen. Die TuS-A-Jugend gewann ihren Vorrundenabschluss zwar gegen Kappelwindeck/Steinbach, aber in der ausgeglichenen Gruppe mit drei Teams, die 4:2 Punkte sammelten, schlug am Ende für Zehn-Tore-Niederlage gegen Erlangen schwer ins Kontor, sodass Metzingen aufgrund des Torverhältnisses nur den dritten Gruppenplatz einnahm. Metzingen ist das einzige Team, das trotz zweier Siege die Meisterrunde verpasste, und in der Pokalrunden-Süd-Gruppe eine gute Rolle spielen dürfte. Den Auftakt bestreiten die „TuSsies“ am Samstag in Göppingen. Der BSV Sachsen Zwickau und Qualifikant HSG Freiburg haben am Wochenende spielfrei. (RW)

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