„Montenegro wird uns alles abverlangen“
Amelie Berger. - Foto: Christian Klein
20.11.2019 A-Frauen

„Montenegro wird uns alles abverlangen“

Die wichtigsten Stimmen aus der DHB-Pressekonferenz am Mittwoch in Steinbach zum letzten Test und natürlich der WM in Japan

Einen Tag vor dem letzten Test am Donnerstag gegen Montenegro in der SCHARRena in Stuttgart (19 Uhr, live auf Sport 1 - Karten unter dhb.de/tickets) erläuterten DHB-Sportvorstand Axel Kromer, Bundestrainer Henk Groener und Nationalspielerin Amelie Berger den Stand der Dinge bei der DHB-Frauen-Nationalmannschaft. Die Stimmen aus der Pressekonferenz in der Sportschule Steinbach:

DHB-Sportvorstand Axel Kromer: "Im Handball haben wir eine sehr hohe Wettkampf-Frequenz, und spielen jedes Jahr eine WM oder EM und alle vier Jahre Olympia. Dennoch brauche ich keine Bonusmotivation mit der Chance auf Olympia, wenn ich zu einer WM fliege. Unsere Mannschaft trifft auf tolle Gegner und hat eine schwierige Aufgabe schon in der Vorrunde vor sich. Unser WM-Ziel ist, möglichst lange im Turnier dabei zu sein, um dann weiter in Richtung Olympia zu kommen. Daneben kann sich jede Spielerin mit Topspielerinnen messen und sich so weiterentwickeln."

Bundestrainer Henk Groener über ...

den Lehrgangsstart: "Bevor wir am Montag hier ankamen, hatten die Spielerinnen am Wochenende noch Spiele – in der Champions League, dem EHF-Pokal oder in der Liga. Alicia Stolle, Alina Grijseels und Ina Großmann kamen hier angeschlagen an, und waren bis Mittwochmittag nicht beim Mannschaftstraining dabei. Daher hatten wir fürs Training Kim Braun und Julia Maidhof nachnominiert. Am Mittwochabend waren aber alle wieder im Training dabei – wir sind guten Mutes, dass alle richtig fit werden und am Donnerstag dabei sind. Verletzungen können eben immer passieren."

den Testspielgegner Montenegro: "Das Spiel gegen Montenegro wird ein sehr hilfreicher Test, denn die Montenegrinerinnen spielen körperbetont und können in der Abwehr zupacken. Sie werden uns alles abverlangen. Wir werden nicht mehr viel ausprobieren, es geht darum, unser Spiel zu verbessern, die Spielweise Montenegros in den Griff zu bekommen und dabei unser Tempospiel aufzubauen. Wir müssen aus einer starken Defensive heraus auch ein Gefühl für die Intensität bekommen, die wir bei der WM benötigen. Das Spiel gegen Montenegro ist daher eine wichtige Erfahrung."

seinen WM-Traum: "Mein WM-Traum ist, dass wir uns auf Augenhöhe mit den Besten messen. Letztes Jahr bei der EM haben wir mit vielen mitgehalten, jetzt warten in der Vorrunde schon starke Gegner, sie werden sich aber auch vor uns fürchten. Mein Ziel ist, bis zum Schluss dabei zu sein."

die WM-Gegner: "Bei einer Weltmeisterschaft gibt es nur Topteams, dort treffen wir nur auf die Weltspitze, Brasilien ist Panamerikameister, war 2013 Weltmeister und 2018 haben wir ein Testspiel in Spanien knapp gegen sie verloren, waren aber auf Augenhöhe. Ich gehe davon aus, dass es nur enge Spiele in der Gruppe geben wird, alle werden sich das Leben richtig schwer machen."

die WM-Favoriten: "Es gibt eine große Gruppe von Favoriten, angeführt von Welt- und Europameister Frankreich. Norwegen hat mit Verletzungen zu kämpfen, Russland hat bis zum Halbfinale ein leichtes Programm. Aber ich denke, Frankreich ist etwas stärker als die anderen."

den Traum von Olympia: "Olympia ist im Hintergrund immer dabei, wir haben drüber gesprochen, wir wollen in acht Monaten nochmal nach Japan reisen. Aber erst einmal geht es nur um das Brasilien-Spiel, da müssen wir körperlich und mental fit sein. Wenn wir gegen Brasilien gewinnen, kommt Australien, dann kommt Spiel für Spiel – am Ende wissen wir, was wir erreicht haben."

sein letztes WM-Spiel mit den Niederlanden, das 2015er Finale gegen Norwegen: "Das war eine ganz andere Situation. Jetzt steht mein erstes WM-Spiel mit Deutschland an, das darf man dann auch nur mit einem ersten WM-Spiel mit den Niederlanden vergleichen. Das war bei der WM 2011 in Brasilien, am Ende sind wir im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Norwegen ausgeschieden. Jetzt haben wir einen neuen Modus und eine andere Mannschaft. Wir freuen uns aufs Turnier, und wir wollen diesen heißen Kampf annehmen."

die Stamm-Sieben für die WM: "Unsere Stärke ist die Ausgeglichenheit, es kann sein, dass sich die Starting-7 von Spiel zu Spiel verändert. Man kann ein Turnier wie eine WM nicht mit sechs, sieben Spielerinnen absolvieren, wir haben einen breiten, ausgeglichenen Kader, alle werden zum Einsatz kommen."

den WM-Kader: "Unser Kader ist anders als 2018 – Kim Naidzinavicius ist dabei, dafür fehlt Xenia Smits. Das Team ist gut drauf, und Kim ist gut drauf. Wir sehen am Donnerstag, wie weit wir sind, dann haben wir noch eine Woche zur Vorbereitung."

Nationalspielerin Amelie Berger über ...

die WM-Vorfreude: "Ich spiele erstmals außerhalb Europas Handball, es ist meine erste WM. Da warten große Aufgaben, da bin ich sehr gespannt. wie weit die Reise geht. Wir wollen lange dabei sein."

(BP)

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