Eckerle: „Gegen Dänemark Beton anrühren“
Torhüterin Dinah Eckerle - Foto: Marco Wolf
02.12.2019 A-Frauen

Eckerle: „Gegen Dänemark Beton anrühren“

Auf die DHB-Frauen warten bei der WM in Japan nach dem „Knallerstart“ die Tage der Wahrheit mit den Partien gegen Dänemark und Frankreich

Dienstag der Rekord-Olympiasieger, am Mittwoch der amtierende Welt- und Europameister: Es ist crunch time für die deutschen Handballerinnen bei der WM in Japan. Am Dienstag um 12.30 Uhr deutscher Zeit wartet der einzige Vorrundenauftritt im Prefectural Gymnasium Kumamoto gegen Dänemark, am Mittwoch (11 Uhr deutscher Zeit) geht es wieder in Yamaga gegen Frankreich, beide Spiele werden als Livestream von sportdeutschland.tv übertragen.

Nach dem Traumstart mit 4:0 Punkten gegen Brasilien (30:24) und Australien (34:8) gehen Dinah Eckerle & Co. sehr optimistisch, aber auch fokussiert in die beiden wegweisenden WM-Partien. „Wir sind sehr zufrieden, zudem ist die Stimmung in der Mannschaft sehr gut, wir haben Spaß miteinander und genießen das bisherige Turnier. Der Teamspirit ist hervorragend. Man muss ja auch bedenken, dass es nicht selbstverständlich ist, eine solche Weltmeisterschaft in Japan zu spielen“, sagt Eckerle, die gegen Brasilien 17 Würfe abwehrte und gemeinsam mit der zweiten Torfrau Isabell Roch mit den acht Gegentoren gegen Australien den alten Rekord von 1993 (30:8 gegen Angola) einstellte.

Am spielfreien Montag nahm die deutsche Mannschaft den kommenden Gegner intensiv unter die Lupe, trainierte zudem zweimal (Halle und Kraftraum): „Gegen Dänemark müssen wir in der Abwehr Beton anrühren, damit wir sie an unserer Abwehrwand abprallen lassen. Wir müssen hinten kompakt stehen und nach vorne unser schnelles Spiel aufziehen“, sagt Eckerle: „Solche Spiele wie gegen Dänemark und Frankreich sowie am Freitag Südkorea sind es doch, warum man zu einer WM fährt. Wir können jedes Spiel gewinnen und wollen unsere Chancen nutzen.“

Das sieht Rückraumspielerin Emily Bölk ähnlich: „Nach unserem Knallerstart müssen wir diesen Flow mitnehmen und zeigen, dass wir aus den vergangenen Jahren gelernt haben, speziell, was die Kontinuität über 60 Minuten betrifft. Die werden wir gegen Dänemark sicherlich brauchen.“ Bölk ist die einzige aktuelle DHB-Nationalspielerin mit Dänemark-Erfahrung, denn Bölk war mit 14 Jahren für ein Jahr in der Handballakademie von Viborg.

„Dänemark spielt mit einer harten Abwehr, die können schon richtig zuhauen. Zudem verfügen sie über ein starkes Konterspiel mit sehr schnellen, technisch gut ausgebildeten Außen. Das wird definitiv ein spannendes und sehr enges Spiel“, sagt Bölk: „Wir müssen unsere Lockerheit mitnehmen, dürfen aber nicht überpacen und zu nervös agieren. Ich denke, wenn Dinah so hält wie bisher und die Abwehr so steht, haben wir auf jeden Fall eine Chance und können es jedem Gegner schwermachen.“

Dänemark ist mit drei Punkten (37:12 gegen Australien, 26:26 gegen Südkorea) Zweiter der Gruppe B hinter Deutschland. Beste Werferinnen nach zwei Spielen sind Trine Östergaard mit neun Treffern und Mie Hojlund mit acht Toren. 15 Tore erzielten die Däninnen bereits nach Gegenstößen. In der DHB-Auswahl liegt Julia Behnke mit zehn Treffer im internen Ranking vorne, alle 16 Spielerinnen haben bereits mindestens eine Halbzeit gespielt, von den 14 Feldspielerinnen haben sich bereits 13 in die Torschützenliste eingetragen. „Es ist wichtig, dass alle im Turnier gut angekommen sind, wir haben fünf schwere Vorrundenspiele in sieben Tagen, das ist sehr intensiv und da brauchen wir den ganzen Kader“, sagt Bundestrainer Henk Groener: „Die Däninnen sind sehr gut drauf, Frankreich tat sich noch etwas schwer, wird gegen uns aber umso motivierter sein“, lautet seine Einschätzung der beiden kommenden Gegner. „Diese beiden Spiele haben es definitiv in sich.“

Rückraumspielerin Shenia Minevskaja ist nach dem ersten WM-Wochenende „fasziniert“ vom Start: „Es ist beeindruckend, wie sich jede Spielerin eingebracht hat. Wir ergänzen uns sehr gut und es zeigt sich, dass wir einen guten Mix aus Jugend und Erfahrung haben. Alle spielen mit Herzblut und mit Leidenschaft.“ Die Frankreich-Legionärin von Brest Handball will sich angesichts der Bedeutung der beiden kommenden Partien nicht unter Druck setzen, sondern sieht die Partien „als Spiele wie jedes andere auch. Die Gruppe ist hart, jeder kann jeden schlagen, daher müssen wir uns auf uns konzentrieren.“

(BP)

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