„Mit Herz, Leib und Seele“ - die Stimmen zum Sieg gegen Dänemark
Bundestrainer Groener und die DHB-Spielerinnen freuen sich über den vorzeitigen Hauptrundeneinzug bei der WM in Japan
Hauptrunde, wir kommen! Dank des dramatischen 26:25-Erfolgs über Dänemark haben die deutschen Handballerinnen am Dienstag ihr erstes Ziel bei der WM in Japan bereits nach drei Vorrunden-Spieltagen erreicht. Mit dem Optimum von 6:0 Punkten führt die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener die Tabelle in Gruppe B vor Südkorea (5:1) sowie Frankreich und Dänemark (je 3:3) an und kann nicht mehr von einem der ersten drei Plätze verdrängt werden. Bereits am morgigen Mittwoch (Anwurf 11 Uhr deutscher Zeit, Livestream auf www.sportdeutschland.tv) geht es gegen Welt- und Europameister Frankreich weiter, am Freitag wartet gegen Südkorea ebenfalls um 11 Uhr der Vorrundenabschluss.
Zunächst aber feierten die deutschen Spielerinnen ihren ersten Pflichtspiel-Sieg über Dänemark nach 19 Jahren - die Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Henk Groener: Wir hatten einen Super-Start, und wir hatten die Dänen in der Abwehr voll im Griff. Danach haben wir uns aber schon vor der Pause eine hektische Phase geleistet, in der wir durch leichte Fehler Dänemark wieder ins Spiel bringen. Das haben wir aber wieder in den Griff bekommen, haben mit Ausnahme des 22:22 immer geführt. Und zum Glück machen wir am Schluss die wichtigen Tore, nachdem wir uns nach der Pause an der dänischen Torfrau die Zähne ausgebissen hatten. Alle Spielerinnen sind mit Herz, Leib und Seele in der Abwehr an die Sache rangegangen, alle haben die Absprachen eingehalten und auf jeder Position top gearbeitet.
Kapitänin Kim Naidzinavicius: Ich bin unglaublich froh und unglaublich stolz auf die ganze Mannschaft. Der Anfang war überragend und hat uns bis zum Ende auch das ganze Spiel gerettet, weil die Dänen immer diesen Vorsprung aufholen mussten. Es war klar, dass wir dieses Niveau nicht über 60 Minuten halten konnten. Wir haben es aber geschafft, immer wieder einen draufzusetzen, wenn es einmal eng wurde, egal, ob durch eine Parade von Dinah oder ein wichtiges Tor. Unsere derzeit so gute Abwehr hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Auch daher war der gute Start so wichtig, weil wir uns selbst bewiesen haben, wie gut die Abwehr stehen kann. Zudem haben wir in allen drei Spielen gesehen, dass - egal wer reinkommt - jeder seinen Teil zum Erfolg beiträgt. Es wird sich im Verlauf des Turniers hoffentlich noch auszahlen, dass wir uns die Kräfte so gut einteilen können. Jetzt müssen wir vor dem Frankreich-Spiel so schnell wie möglich regenerieren. Wir können befreit und locker in diese Partie gehen, denn wir haben bewiesen, zu was wir fähig sind. Die Franzosen müssen ihren besten Handball spielen, um uns zu schlagen.
Alina Grijseels: Wir sind super ins Spiel gekommen, haben eine tolle Abwehr gespielt und Dinah hat die freien Bälle abgewehrt. Wir haben das Spiel über den Kampf und die Abwehr gewonnen. Wir hatten schon in der Vorbereitung den kompletten Fokus auf die Abwehr gelegt - und wie sich heute jede reingeschmissen hat, war einfach wahnsinnig gut. Gegen Frankreich wird es ein anderes Spiel, Frankreich steht etwas unter Druck, dennoch erwarten wir eine starke französische Mannschaft. Aber wir können selbstbewusst auftreten, denn was wir bis jetzt gezeigt haben, ist einfach nur gut.
Maren Weigel: Das war ein Spiel zum verrückt werden, einfach nur mit Mega-Emotionen. Jede hat jede unterstützt, egal, ob auf dem Feld oder auf der Bank. Die Spannung war zum Greifen, und man hat gesehen, dass wir diesen Sieg absolut wollten. Jetzt sind so glücklich, dass wir das geschafft haben. Man hat am Ende einfach nur noch von Angriff zu Angriff gedacht, in der Abwehr die Bälle zu holen, aber am besten war es, erst gar nicht so viel drüber nachzudenken. Entscheidend waren die Aggressivität in der Abwehr und natürlich die starke Torhüterleistung. Unser nächster Gegner Frankreich ist nicht so ins Turnier gestartet, wie sie es wollten, sie werden daher alles in die Waagschale werfen und sehr aggressiv aufspielen. Sie werden versuchen, ihre Schnelligkeit zu nutzen, aber wir werden alles dagegensetzen, was wir haben. Schauen wir, was rauskommt!
(BP)
