Deutschland trifft auf vier Weltmeister
Kreisläuferin Julia Behnke. - Foto: Marco Wolf
21.06.2019 A-Frauen

Deutschland trifft auf vier Weltmeister

Exakt 162 Tage vor dem Eröffnungsspiel wurden am Freitagmorgen deutscher Zeit die Vorrundengruppen der Frauen-Weltmeisterschaft in Japan ausgelost

Die WM-Auslosung auf einen Blick

Die deutschen Handballerinnen haben eine Hammergruppe bei der Weltmeisterschaft in Japan (30. November bis 15 Dezember) erwischt. Gleich drei ehemalige Weltmeister (Südkorea/1995, Dänemark/1997 und Brasilien/2013) sowie der aktuelle Titelträger Frankreich sind die Gegner der Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener in Vorrundengruppe B in der japanischen Provinz Kumamoto. Dazu kommt Australien, das sich erstmals seit 2013 wieder für eine Frauen-WM qualifiziert hat. Frankreich ist zudem aktueller Europameister und Olympiazweiter von Rio, Dänemark (1996, 2000 und 2004) sowie Südkorea (1988 und 1992) sind frühere Olympiasieger.

„Mindestens Platz drei, das Weiterkommen in die Hauptrunde und dort eine gute Ausgangslage sind die ersten großen Ziele“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. „Frankreich als aktueller Weltmeister ist sicherlich ein Hammer, aber gegen alle anderen Mannschaften können wir mit einer guten Leistung selbstbewusst antreten. Wenn wir unter die ersten Acht kommen und damit in der Olympiaqualifikation verbleiben wollen, müssen wir diese Aufgaben mit aller Macht lösen. In den WM-Play-offs gegen Kroatien haben wir uns mit der Favoritenrolle schwergetan, aber die haben wir jetzt nur gegen Australien. Das wird ein offenes Rennen, und wir haben bereits bei der EM 2018 gezeigt, dass wir gegen Top-Nationen erfolgreich bestehen können.“

„Das sind sehr anspruchsvolle Aufgaben, gerade was Frankreich als Welt- und Europameister betrifft. Dänemark und Brasilien sind konstant in der Weltspitze, und Korea ist gerade vor Olympischen Spielen sehr stark einzuschätzen. Aber wir wollen zu den Olympischen Spielen, da musst du auch mal ein paar Brocken beiseite räumen. Wir haben uns in den vergangenen eineinhalb Jahren super entwickelt, da brauchen wir uns trotz der schweren Gegner nicht verstecken. Und vielleicht gelingt uns wie bei der EM 2018 gegen Norwegen auch gleich zum Start ein Überraschungssieg“, sagt Kreisläuferin Julia Behnke.

Die deutsche Mannschaft muss mindestens Gruppendritter werden, um in die Hauptrunde einzuziehen. Im Falle der Qualifikation warten die drei besten Mannschaften der Gruppe A mit dem EM-Dritten Niederlande, dem Rekord-Europameister und Doppel-Olympiasieger Norwegen, Afrikameister Angola, Serbien, Slowenien und Kuba. Um ein Ticket für die erhoffte Olympia-Qualifikation zu erreichen, muss die DHB-Auswahl unter den ersten Sieben landen.

Bei der EM 2018 hatte die verjüngte deutsche Mannschaft den zehnten Platz erreicht, bei der Heim-WM 2017 (noch im alten Modus) war das Team im Achtelfinale an den Däninnen gescheitert.

Frankreich war 2017 durch einen Finalsieg über Norwegen in Hamburg Weltmeister geworden, hatte ein Jahr später Olympiasieger Russland in Paris im EM-Finale geschlagen.

 

Die Gruppen auf einen Blick:

Gruppe A: Niederlande, Norwegen, Serbien, Slowenien, Angola, Kuba
Gruppe B: Frankreich, Dänemark, Deutschland, Südkorea, Brasilien, Australien
Gruppe C: Rumänien, Ungarn, Montenegro, Spanien, Senegal, Kasachstan
Gruppe D: Russland, Schweden, Japan, China, Argentinien, DR Kongo

 

Die deutschen Bilanzen gegen die Vorrundengegner:

Frankreich: 71 Spiele - 42 Siege - 7 Remis - 22 Niederlagen - letztes Spiel: 20:22 bei der EM 2016 (Hauptrunde)
Südkorea: 4 Spiele - 3 Siege - 0 Remis - 1 Niederlage - letztes Spiel 23:18-Sieg bei der WM 2017 (Vorrunde)
Dänemark: 93 Spiele - 36 Siege - 10 Remis - 47 Niederlagen - letztes Spiel: 17:21 im WM-Achtelfinale 2017
Brasilien: 12 Spiele - 10 Siege - 0 Remis - 2 Niederlagen - letztes Spiel: 19:20 in Testspiel 2018
Australien: 1 Spiel - 1 Sieg - 36:15 bei der WM 2013


WM-Modus: Das Spielsystem ist anlog zur Männer-WM im Januar. Gestartet wird mit vier Sechsergruppen in der Vorrunde. Die drei jeweils besten Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde, die Mannschaften auf den Plätzen vier bis sechs spielen um die Plätze 13 bis 24 im President’s Cup. Die Sieger und Zweiten der beiden Hauptrundengruppen spielen überkreuz im Halbfinale, die Drittplatzierten spielen die Plätze 5/6 aus, die Viertplatzierten die Plätze 7/8.

Olympiaqualifikation: Der Weltmeister von Kumamoto qualifiziert sich direkt für die Olympischen Spiele in Tokio, die Mannschaften auf den Plätzen zwei bis sieben sichern sich ihre Tickets für die drei Olympia-Qualifikationsturniere im Frühjahr 2020.

Das sind die fünf WM-Arenen: Park Dome Kumamoto (Kapazität: 10.000, Vorrunde, Hauptrunde, Finalwochenende), Aqua Dome Kumamoto (Kapazität: 6400, Vorrunde, Hauptrunde, President’s Cup), Kumamoto Prefectural Gymnasium (Kapazität: 3200, Vorrunde, President’s Cup), Yatsuhiro Gymnasium (Kapazität: 2500, Vorrunde), Yamaga Gymnasium (Kapazität: 2100, Vorrunde)

Autor: BP

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