Gegnerportrait Niederlande
Henk Groener trifft zum Auftakt der WM-Hauptrunde auf seine Landsleute: „Ein besonderes Spiel“
Am Samstag stand für die deutsche Mannschaft ein Umzug ins nächste Teamhotel an, am Sonntag (10 Uhr), Montag (7 Uhr) und Mittwoch (12.30 Uhr/alles deutsche Zeit) geht es für die DHB-Auswahl um die wichtigen Punkte, für das große Ziel, das Erreichen des Olympiaqualifikationsturniers. Unter dem Niederländer Henk Groener geht es zum vierten Mal gegen dessen Ex-Mannschaft, die er von 2009 bis 2016 trainiert und in die Weltspitze geführt hatte. Vor genau vier Jahren errangen Groener und die Niederlande WM-Silber in Dänemark, die erste Medaille überhaupt für das Nachbarland.
„Es ist natürlich immer noch ein ganz besonderes Spiel gegen eine Mannschaft, die ich jahrelang trainiert habe, aber ich will mit Deutschland unbedingt gewinnen. Dafür müssen wir ähnlich wie zum Start gegen Korea spielen“, sagt Groener, der 2016 die Niederlande in Rio bei der ersten Olympiateilnahme gleich ins Halbfinale geführt hatte. Mittlerweile ist der Franzose Emmanuel Mayonnade der neue Bondscaoch, er trainiert parallel auch den französischen Meister Metz Handball und die aktuell verletzte Xenia Smits. „Unter Mayonnade spielen die Holländer wieder schneller“, sagt Groener. Das Debüt des Franzosen gab es im März im Testspiel gegen Deutschland in Groningen, das die Niederländerinnen gewannen. Einen Tag später revanchierte sich die DHB-Auswahl mit einem Sieg in Oldenburg.
„Dieses Ergebnis sollte uns Selbstvertrauen geben“, sagt Kreisläuferin Meike Schmelzer. Und die geht voller Vorfreude in die nächste WM-Etappe in Japan: „Unser erstes Ziel haben wir mit dem Einzug in die Hauptrunde geschafft, das gibt uns hoffentlich Euphorie und Schwung. Jetzt kommen drei sehr starke Gegner, aber wir haben schon in der Vorrunde gezeigt, dass wir gegen große Gegner bestehen können.“
Das sieht Rechtsaußen Amelie Berger ähnlich: „Das wir mit 3:1 Punkten weiterkommen, damit hatte vor dem Turnier niemand gerechnet, jetzt sind wir alle gespannt, wie es weitergeht. Bei den Niederlanden kennen wir viele Spielerinnen und da wir einen niederländischen Trainer haben, wird das Spiel beider Mannschaften sehr ähnlich sein, gerade, was das Tempospiel betrifft. Wir sehen, dass wir an der Weltspitze dran sind und mit Topmannschaften mithalten können.“
Sieben Spielerinnen aus dem niederländischen Kader spielen in der Bundesliga, dazu kommt ein Sextett, das früher einmal für HBF-Klubs auflief. „Das wird ein schnelles Spiel und spannendes Spiel mit zwei starken Abwehrreihen“, glaubt Torfrau Dinah Eckerle, die von einer „riesigen Vorfreude“ auf die Hauptrunde spricht: „Wir freuen uns unglaublich, auch wegen der tollen Ausgangslage.“ Vor dem Duell haben die Niederlande 4:0 Punkte auf dem Konto, die deutsche Mannschaft 3:1. „Auch wenn die Niederlande Slowenien im Auftaktspiel unterschätzt haben, sind sie danach zu toller Form aufgelaufen. Sie haben Serbien deutlich geschlagen und danach den ersten Sieg gegen Norwegen in 20 Jahren gefeiert“, sagt Groener, der mit Blick auf die EM-Hauptrunden-Niederlage 2018 meint: „Dieses Jahr sind wir eher auf einer Augenhöhe als vor zwölf Monaten.“ Seit der WM 2015 standen die Oranjes bei jedem Turnier mindestens im Halbfinale – das hat außer ihnen keine Mannschaft geschafft.
Deutsche Bilanz gegen die Niederlande:
69 Spiele – 53 Siege – 4 Remis – 12 Niederlagen
Letzte Spiele:
März 2019: Testspiel in Oldenburg: Deutschland – Niederlande 29:28
März 2019: Testspiel in Groningen: Niederlande – Deutschland 29:26
EM-Hauptrunde 2018 in Nancy: Deutschland – Niederlande 21:27
WM-Vorrunde 2017 in Leipzig: Deutschland – Niederlande 23:31
Oktober 2017: Testspiele in Magdeburg und Berlin: Deutschland – Niederlande B 23:18, 36:26
Turnierbilanzen Niederlande:
WM-Teilnahmen: 1971: 8 – 1973: 12 – 1978: 9. – 1986: 10 – 1999: 10 – 2001: 14 – 2005: 5 – 2011: 15 - 2013: 13 - 2015: SILBER – 2017: BRONZE
Olympia-Teilnahmen: 2016: 4
EM-Teilnahmen: 1998: 10 – 2002: 14 – 2006: 15 – 2010: 8 - 2014: 8 - 2016: SILBER – 2018: BRONZE
WM-Qualifikation für Japan: Dritter der Europameisterschaft 2018
Trainer: Emmanuel Mayonnade (FRA)
(BP)
