Gegnerportrait Serbien
Die serbische Frauen-Nationalmannschaft. - Foto: RSS Serbischer Handballverband / IHF International Handball Federation
08.12.2019 A-Frauen

Gegnerportrait Serbien

Mit einem weiteren Sieg am Montag kann die deutsche Mannschaft das Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier buchen – und gegen die Serbinnen gab es noch nie eine Niederlage

Noch nie hat eine deutsche Frauenmannschaft ein Spiel gegen Serbien verloren, vielleicht ein gutes Omen für das zweite Vorrundenspiel am Montag (7 Uhr deutscher Zeit, Livestream auf www.sportdeutschland.tv) im Aqua Dome von Kumamoto. In der bisherigen Bilanz stehen vier Siege und zwei Remis, zuletzt trafen beide Teams bei der WM 2017 in Deutschland aufeinander, die Partie in Leipzig endete 22:22. Den letzten deutschen Sieg gab es in der EM-Hauptrunde 2016 in Schweden (26:19).

Mit 5:1 Punkten ist die deutsche Mannschaft vor dem zweiten Spieltag Tabellenführer der Hauptrundengruppe 1 vor den Niederlanden und Norwegen (beide 4:2), Serbien und Korea (beide 2:4) und Dänemark (1:5). Mit einem Sieg über Serbien wäre definitiv das Ticket zum Olympia-Qualifikationsturnier gebucht, wozu ein Platz unter den ersten drei in der Hauptrundengruppe nötig ist, weil man dadurch im Endklassement unter den besten sechs Teams der WM landen würde.

Bei der WM in Japan zog Serbien als Dritter der Gruppe A in die Hauptrunde ein. Siegen gegen Angola, Slowenien und Kuba standen Niederlagen gegen Norwegen und den Niederlanden gegenüber. Aber die Hauptrunde eröffnete die Mannschaft von Ljubomir Obradovic gleich mit einem Kracher, denn durch den 36:33-Erfolg gegen Südkorea haben die Serbinnen noch die Chance auf Platz vier. Dabei muss die Balkantruppe auf ihre beste Spielerin verzichten: Ex-Welthandballerin Andrea Lekic von CSM Bukarest zog sich im letzten Champions-League-Gruppenspiel im November eine Verletzung des Gleichgewichtsorgans zu und musste für die WM absagen.

„Was Serbien draufhat, haben sie gegen Korea gezeigt. Das wird ein hartes und enges Spiel“, warnt Bundestrainer Henk Groener davor, die Serbinnen auf die leichte Schulter zu nehmen. Vier Spielerinnen des nächsten deutschen Gegners haben bereits 23 und mehr Treffer erzielt: Jelena Lavko (25), Zeljka Nikolic (25), Kristian Liszevic (24) und Sladjana Pop-Lazic (23). Eine starke WM spielt zudem die bereits 35-Jährige Torfrau Katarina Tomasevic, die früher einmal beim Thüringer HC spielte.

Keine Serbin aus dem aktuellen WM-Kader spielt auf Klubebene noch in ihrem Heimatland, einziges Bundesliga-Legionärin ist Marija Obradovic von den Tussies aus Metzingen. Bekannteste Spielerin im Kader ist Kreisläuferin Dragana Cvijic, die nach zwei Champions-League-Erfolgen mit Podgorica (Montenegro) und einigen Jahren bei Vardar Skopje mittlerweile ebenfalls in Bukarest aufläuft. Sie war eine der Gründe für den größten Erfolg der Serbinnen: dem Finaleinzug bei der Heim-WM 2013, als man vor 19.000 Zuschauern gegen Brasilien verlor. Zuvor hatten die Serbinnen sensationell Norwegen im Halbfinale geschlagen.

Deutsche Bilanz gegen Serbien:

6 Spiele – 4 Siege 2 Remis – 0 Niederlagen – Tordifferenz: 156:140

Letzte Spiele:
WM-Vorrunde 2017 in Leipzig: Deutschland – Serbien 22:22
EM-Hauptrunde 2016 in Göteborg/Schweden: Deutschland  - Serbien 26:19
Oktober 2014, Testspiel in Umag/CRO: Deutschland – Serbien 25:25
Qualifikation zur WM 2009: 22:19 für Deutschland in Hamburg und 29:24 für Deutschland in Zajecar
EM-Vorrunde 2008 in Skopje/Mazedonien: Deutschland – Serbien 32:31

Turnierbilanzen Serbien:

WM-Teilnahmen: 2001: BRONZE (SCG) - 2003: 9. (SCG), 2013: SILBER - 2015: 15 – 2017: 9

Olympia-Teilnahmen: -

EM-Teilnahmen: 2000: 7 (SCG) - 2002: 6 (SCG) - 2004: 12 (SCG) - 2006: 14 - 2008: 13 - 2010: 14 – 2012: 4 - 2014: 15 - 2016: 9 – 2018: 11

WM-Qualifikation für Japan:  Playoff-Sieger gegen Polen

Trainer: Ljubomir Obradovic (SRB)

SCG = Serbien-Montenegro

(BP)

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