„Noch ist nichts verloren“ – die Stimmen zur Niederlage gegen Serbien
Nationalspielerinnen Emily Bölk und Dinah Eckerle. - Foto: Marco Wolf
09.12.2019 A-Frauen

„Noch ist nichts verloren“ – die Stimmen zur Niederlage gegen Serbien

Am Mittwoch geht es gegen Norwegen um alles – und die DHB-Spielerinnen wollen den Kopf freibekommen

Mit dem Schlusspfiff kassierte die deutsche Mannschaft am Montag eine bittere 28:29-Niederlage gegen Serbien – aber das Motto der Spielerinnen und von Bundestrainer Henk Groener ist nun: Den Kopf freibekommen und im letzten Hauptrundenspiel gegen Norwegen nochmal reinhängen – die Stimmen zum Spiel

Bundestrainer Henk Groener: In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht zu unserer Abwehr gefunden und haben viel zu viele einfache Tore vom Kreis kassiert. Wir hatten im Angriff aber gute Lösungen. In der zweiten Hälfte war es dann genau umgekehrt, denn dann haben wir im Angriff zu viele dumme Sachen gemacht und viele freie Chancen vergeben. Dann ist es natürlich bitter, wenn man fünf Sekunden vor Schluss die Niederlage einfängt. Den letzten Angriff haben wir zu früh abgeschlossen. Wen man nicht clever genug ist, gibt es am Ende eben keine Punkte.

Die Akkus für das Norwegenspiel aufzuladen ist nur bedingt möglich. Wir haben jetzt schon sieben Spiele in zehn Tagen absolviert. Das ist ein Hammerprogramm – und das haben wir heute gesehen, dass wir das sehr intensive Spiel gegen die Niederlande in den Knochen hatten. Wir waren nicht in der Lage, die Abwehrleistung über 60 Minuten zu bringen, die wir vorher gezeigt haben. Jetzt sind fast zwei Tage Regeneration, um uns ganz intensiv vorzubereiten auf das Spiel gegen Norwegen.

Es war das erste Spiel, wo wir nur bedingt zu unserer Leistung gefunden haben. Es war ähnlich wie gegen Frankreich, als wir zwei Spiele in zwei Tagen hatten und nicht die nötige Energie auf die Platte gebracht hatten.

Julia Behnke: Ich bin total enttäuscht. Wir haben über 60 Minuten nicht gut in die Deckung gefunden. Am Ende war der Siebenmeter doppelt bitter, der uns den Punkt gekostet hat. In mehreren Spielen war es der Knackpunkt gewesen, dass wir zu viele Chancen vergeben haben, aber das Spiel fängt in der Abwehr an und da konnten wir heute nichts zeigen. Es ist noch nichts verloren, jetzt wollen wir den Kopf freibekommen und gegen Norwegen alles geben.

Emily Bölk: Das war absolut schade. Schon in der Anfangsphase haben wir gesehen, dass wir nicht 100 Prozent fit waren, weil das Spiel gegen die Niederlande an den Kräften und den Nerven gezehrt hatte und wir nur wenig Zeit zur Regeneration hatten. Wir haben uns wieder zurückgekämpft, aber dann hatten wir das bittere Ende. In den Schlussminuten hatten wir unter dem Druck etwas Nervenflattern. Das Spiel müssen wir jetzt abhaken, dann regenerieren. Das wäre ein wichtiger Punkt gewesen, aber es sollte heute nicht sein. Wir haben gut gekämpft und müssen es nächstes Mal besser machen.

Shenia Minevskaja: Das war ein Wechselbad der Gefühle, ständig ging es auf und ab. In der ersten Halbzeit haben wir so viele Gegentore bekommen, was total untypisch für uns ist, wir haben überhaupt keinen Zugriff gehabt. Der Angriff lief gut, aber in der Abwehr haben wir nicht richtig gegenhalten können. Wir haben Serbien immer auf einem Remis gehalten oder waren ein Tor vorne, aber wir konnten uns nicht absetzen. Das Glück war heute nicht auf unserer Seite, wie es in den letzten Spielen der Fall war. Jetzt ist der freie Tag enorm wichtig, um den Kopf freizubekommen und Energie zu tanken. Noch ist nichts verloren in diesem Turnier. Wir spielen bislang eine unglaubliche WM, was uns so niemand zugetraut hatte. Jetzt müssen wir wieder zu unserer Anfangseuphorie kommen. Wir brauchen die Leichtigkeit und Spielfreude und müssen die Dinger eben reinmachen.

Kim Naidzinavicius: Wir sind enttäuscht und sauer auf uns selbst – das war unnötig, das Spiel zu verlieren. Wir waren in der entscheidenden Phase nicht clever genug, wir führen, schmeißen dann die Bälle weg und leisten uns blöde Fehler. Dass wir dann auch noch einen Siebenmeter kassieren, war richtig bitter. Jetzt bekommen wir einen Moment Zeit, um uns zu ärgern, dann ist der Kopf wieder oben. Jeder ist heiß auf Norwegen. Wir haben bisher eine überragende Weltmeisterschaft gespielt und lassen uns nicht durch eine Niederlage runterziehen.

(BP)

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