20191026_Stimmen_GERCRO
Nach dem 21:21 im Hinspiel am Mittwoch ist bei den DHB-Frauen am Samstag mit dem 32:23-Erfolg gegen Kroatien in Hannover der Knoten geplatzt. Dementsprechend zufrieden waren Bundestrainer Henk Groener und die Spielerinnen – aber alle wissen auch, dass bis zur WM noch in allen Bereichen Luft nach oben ist.
Die Stimmen zum Spiel:
DHB-Präsident Andreas Michelmann: "Das Konzept für den Tag des Handballs ist voll aufgegangen, daher mein großer Dank an alle, die den Tag organisiert hatten, die Mitarbeiter vom DHB und die vielen Ehrenamtlichen. Aber auch die 10.000 Zuschauer hatten einen großen Anteil und sorgten für tolle Stimmung. Man erkennt, wie wichtig die beiden A-Nationalmannschaften für den deutschen Handball sind, und beide haben auch würdige Auftritte gezeigt. Zudem hat man den tollen Zusammenhalt zwischen den Männern und den Frauen gesehen, die in dieser Woche richtig zusammengewachsen sind. Und als größter Handballverband der Welt ist es uns auch wichtig, in Europa ein Scharnier zu sein. Den ersten Tag des Handballs hatten wir mit Doppel-Länderspielen gegen Schweden, dann haben wir mit Dänemark die WM ausgerichtet, und diesmal ging der Blick nach Südosteuropa. Aber auch mit dem Osten – Polen und Russland – wollen wir künftig eng zusammenarbeiten."
Bundestrainer Henk Groener: "Am Mittwoch haben wir uns sehr schwergetan. Heute war das Spiel bereits nach dem 9:2 und unserem Superstart entschieden. Danach hat mich allerdings gestört, dass wir in der Abwehr nicht richtig zugepackt hatten und zu viele einfache Tore kassierten. In vielen Bereichen, wie dem Tempospiel, haben wir aber einen Schritt nach vorne gemacht. Bis zur WM warten aber noch viele weitere Schritte.
Was den WM-Kader betrifft, werden wir uns nun zusammensetzen. Wir werden am Dienstag einen 17er-Kader vorstellen, mit drei Torhüterinnen und 14 Feldspielerinnen. Es ist ja schließlich nicht so einfach, eine Spielerin kurzfristig nach Japan zu bringen, daher wollen wir im Tor auf Nummer sicher gehen. Im Feld haben wir ja verschiedene Varianten für die Positionen."
Emily Bölk: "Als Buxtehuderin war das ja fast ein Heimspiel, das war eine Mega-Atmosphäre heute. Am Mittwoch haben wir nicht das abgerufen, was wir können, aber nun können wir richtig zufrieden sein. Ich hoffe, dass wir auf dem Weg zur WM so weitermachen."
Mia Zschocke: "Das war wirklich mega heute, ganz toll. Wir sind sehr gut gestartet, hatten dann eine richtig gute Abwehr und nach einem kurzen Tief lief es wieder gut. Wir hatten sehr intensiv über das Hinspiel in Kroatien gesprochen und heute haben wir gezeigt, was wir können."
Kim Braun: "Als wir in die Halle kamen, war ich erstmal sprachlos über so viele Leute. Für mich war das Spiel angesichts der Kulisse eine ganz tolle, wertvolle Erfahrung. Anfangs war ich richtig nervös, aber nachher war es nur noch Freude. Es wäre schön, wenn wir öfter so viele Zuschauer hätten. Das Spiel war ganz klar eine Steigerung zu Mittwoch, ich hoffe, dass wir unseren Weg so weitergehen bis zur WM."
Alicia Stolle: "Beim Frauenhandball hat man nicht so oft 10.000 Fans, deswegen haben wir das heute richtig genossen. Auch sportlich gesehen gehen wir mit einem richtig guten Gefühl aus diesem Spiel. Wir hatten die Partie in Zagreb sehr intensiv aufgearbeitet, denn wir waren alle richtig unzufrieden. Heute haben wir die richtige Reaktion gezeigt. Ich denke, das Spiel war ein wichtiger Schritt in Richtung WM, denn wir gehen mit einem guten Gefühl aus dieser Woche. Viele Dinge liefen heute besser, aber wir haben ja auch nur noch einen weiteren Test.
Bis zum Spiel in Stuttgart haben wir mit unseren Vereinen aber noch einen richtig vollen Kalender, aber dann steht ganz schnell die WM vor der Tür. Insgesamt müssen wir – vorne wie hinten – noch an der Konstanz arbeiten, denn wir haben noch überall Steigerungspotenzial. Wir müssen konsequenter spielen und dürfen bis zur WM nicht mehr nachlassen."
Nenad Sostaric, Trainer Kroatien: "Weil es keine internationale Woche für die Frauen war, fehlten uns insgesamt zwölf Stammspielerinnen. Einige Spielerinnen, die heute auf dem Feld standen, werden vielleicht nie mehr im Nationalteam auflaufen. Schade, dass die anderen nicht diese tolle Kulisse erleben durften. Wir haben das Spiel gleich in den ersten zehn Minuten verloren, als wir ganz viele dumme Fehler gemacht haben. Und am Ende fehlte uns die Kraft, obwohl wir viel gewechselt hatten, und wenn die Kraft ausgeht, kannst du dich nicht auf das Spiel konzentrieren. Von ganzem Herzen wünsche ich dem deutschen Handball nun eine erfolgreiche WM, denn nur in Deutschland schafft man es, solch ein tolles Event mit 10.000 Fans zu organisieren. Die deutsche Mannschaft wird in Zukunft ganz oben mitspielen können."