„Sehr traurig“
Nationalspielerin Julia Behnke im Spiel gegen Schweden. - Foto: Marco Wolf
13.12.2019 A-Frauen

„Sehr traurig“

Die Stimmen zur Niederlage gegen Schweden

Durch die 24:35-Niederlage im Platzierungsspiel gegen Schweden hat die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft das Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier nicht erreicht. Die Stimmen zum Spiel.

Bundestrainer Henk Groner: Wir hatten nur Energie für 15, 20 Minuten, danach war sie weg. Wir haben keine Tore mehr geworfen, wir waren in der Abwehr nicht aggressiv genug – und das ging in der zweiten Halbzeit genauso weiter. Wir haben viele freie Chancen verworfen. Es war egal, ob wir 7 gegen 6 gespielt haben, 6:0 oder 5:1, nichts hat gefruchtet. Hinten kassieren wir zu viele einfache Tore, vorne werden die freien Bälle verworfen. Die Luft war raus.

Julia Behnke: Ich bin fassungslos. Das war ein Auftritt, der so unzufrieden stimmt und enttäuschend ist. Keine Ahnung, was da passiert ist. Bis zum 8:4 sah es gut aus, danach kam gar nichts mehr.

Dinah Eckerle: Ich habe ehrlich gesagt selten ein schlechteres Spiel von uns als heute gesehen. Ich kann es mir nicht erklären, was wir für eine Leistung abgeliefert haben. Das war unterirdisch, obwohl es um so viel ging. Da stand so viel auf dem Spiel. Es war nur peinlich, wie wir uns haben abschießen lassen, obwohl es um die Olympischen Spiele geht. Wir hatten keinen Plan. Dabei waren wir gut ins Spiel gekommen, Alicia Stolle hat super getroffen, wir hatten uns Sicherheit geholt, und dann kam ein dermaßen großer Bruch in dieses Spiel rein. Ich kann es mir nicht erklären, nach dem 8:4 haben wir nie mehr zu unserem Spiel zurückgefunden.

Axel Kromer, DHB-Sportvorstand: Das ist eine sportliche Tragödie für die Mädchen und den ganzen Staff, die wochenlang Tag und Nacht für das große Ziel gearbeitet haben, und natürlich auch für den Deutschen Handballbund. Wir hatten das Ziel, mit zwei Mannschaften nach Tokio zu reisen. Das tut uns als Sport weh, das tut den Mädels weh, deswegen bin ich sehr traurig. Ich kann als ehemaliger Handballspieler mitfühlen. Die Enttäuschung ist gnadenlos groß, weil wir uns viel vorgenommen hatten. Wir hatten Gründe für unsere Zuversicht und jetzt sind wir total enttäuscht.

(BP)

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