Henk Groener stellt seinen WM-Kader vor
Henk Groener, Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft - Foto: Marco Wolf
26.11.2019 A-Frauen

Henk Groener stellt seinen WM-Kader vor

Vier Tage vor dem Auftaktspiel gegen Brasilien erläutert der Frauen-Bundestrainer seine Nominierungen.

Die deutschen Handballerinnen befinden sich im japanischen Tokushima in der finalen Phase der WM-Vorbereitung. Seit Sonntag und bis Donnerstag trainieren Kim Naidcinavius & Co. dort. Dann reist die DHB-Delegation zum WM-Spielort Kumamoto, wo am Samstag, 30. November, der Auftakt gegen Brasilien auf dem Programm steht. Es folgen weitere Gruppenspiele gegen Australien (1. Dezember), Dänemark (3. Dezember), Weltmeister Frankreich (4. Dezember) und Südkorea (6. Dezember, alle Partien live auf sportdeutschland.tv und im Anschluss der Spiele unter dhb.de/livestreams).

Bereits 31 Tage vor dem ersten WM-Spiel hatte sich Frauen-Bundestrainer Henk Groener auf seinen 17er-Kader für die Weltmeisterschaft in Japan festgelegt. In diesem Interview mit dhb.de erläutert der Niederländer jede Position und jede Nominierung.

Tor:

Dinah Eckerle und Isabell Roch sind klar die Nummern eins und zwei, sie haben ihre Leistungen in den Turnieren und Länderspielen gezeigt und sich bewiesen und machten auch in der Liga gute Spiele. Dann haben wir gesucht, wer als dritte Torfrau in Betracht kommt, weil wir in Japan eine Reservetorfrau dabeihaben müssen, wenn etwas passiert. Für diesen Posten hat sich Ann-Kathrin Giegerich mit ihrer Leistung beim Thüringer HC empfohlen.

Rechtsaußen:

Die Entscheidung für oder gegen eine Spielerin ist immer schwer. Denn wir mussten einer Spielerin, in dem Fall Marlene Zapf, erläutern, dass sie nicht mitfährt nach Japan. Da gibt es immer Enttäuschungen, egal, wen es trifft. Auf Rechtsaußen war die Sache nicht so klar, denn die Leistungsunterschiede waren relativ gering. Daher haben wir uns für die jüngere Variante mit Amelie Berger und Jenny Behrend entschieden. Beide sind von der Leistung nicht weit weg von Marlene Zapf, beide werden über dieses Turnier aber Erfahrung für die Zukunft sammeln – das ist auch wichtig.

Rückraum rechts:

Alicia Stolle hat über ihre Leistungen in der Nationalmannschaft und im Verein gezeigt, dass sie auf der Position die Nummer eins in Deutschland ist. Sie arbeitet sehr hart und fleißig an ihrer Entwicklung und sie ist den anderen voraus. Um den zweiten Platz gab es einen Dreikampf. Julia Maidhof hat im Juni und September eine gute Rolle gespielt, und wir haben ernsthaft über eine WM-Nominierung nachgedacht. Letztendlich haben wir uns aber für Maren Weigel entschieden, die im Moment am meisten für die Mannschaft bringen kann.

Rückraum Mitte und Rückraum links:

Wir können alle Rechtshänderinnen im Rückraum auf mehreren Positionen einsetzen. Emily Bölk, Kim Naidzinavicius, Mia Zschocke oder Shenia Minevskaja können links und in der Mitte spielen, Alina Grijseels kann sogar auf allen drei Rückraumpositionen eingesetzt werden. Somit haben wir einen sehr variablen Rückraum, wir können, wie bei der EM im Vorjahr gegen Tschechien gezeigt, sogar mit drei Rechtshänderinnen im Rückraum spielen. Wir sind so variabel aufgestellt, dass jede mit jeder spielen kann. Natürlich gibt es Leistungsunterschiede, aber wir werden nun schauen, wie wir die Besetzung im Rückraum am besten angehen können. Wir spielen ja nicht 60 Minuten mit sieben Leuten, das hält keiner durch, sondern du musst gerade bei einer WM auch viel wechseln. Dazu muss man verschiedene Zusammensetzung aufeinander einspielen. Es wird eine erste Sieben geben, aber wir müssen eben sehen, dass wir 60 Minuten imstande sind, als Mannschaft eine Leistung abzuliefern.

Linksaußen:

Antje Lauenroth kann im Nationalteam und in Bietigheim variabel eingesetzt werden, entweder auf Linksaußen oder am Kreis. Gegen Kroatien hatte sie dann ihre Chance nach dem kurzfristigen Ausfall von Ina Großmann auf Linksaußen genutzt, das hat sie hervorragend gemacht, die Herausforderung angenommen und sich die Nominierung neben Ina verdient. Großmann ist kampfstark, bringt viel positive Energie in die Mannschaft und sorgt wie Antje Lauenroth für viel Tempo nach vorne.

Kreis:

Es freut mich, dass wir auf dieser Position die Qual der Wahl zwischen drei völlig unterschiedlichen Spielerinnen haben. Julia Behnke, Luisa Schulze und Meike Schmelzer spielen allesamt qualitativ auf einem sehr hohen Niveau, und dennoch spielen sie komplett unterschiedlich. Für Julia Behnke hat sich der Wechsel nach Rostow sehr positiv ausgewirkt, man merkt ihr das ganz gezielte Krafttrainingsprogramm an. Sie ist stärker geworden und fühlt sich stärker. Das hilft uns auch. Die beiden anderen spielen in der Bundesliga ebenfalls eine sehr gute Rolle.

(BP)

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