Fokussiert, motiviert, engagiert
Co-Trainer Alexander Koke beim Training in Freren. - Archivfoto: Christian Klein
30.11.2020 A-Frauen

Fokussiert, motiviert, engagiert

Vor dem Abflug der Frauen-Nationalmannschaft zur EM in Dänemark geben Co-Trainer Alexander Koke und DHB-Sportvorstand Axel Kromer Einblicke in die aktuelle Arbeit

Einen Tag vor dem Abflug nach Dänemark haben sich Axel Kromer, der DHB-Sportvorstand, sowie Alexander Koke, der Co-Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, aus dem Trainingscamp in Frankfurt in einem virtuellen Medientermin zur aktuellen Situation geäußert. Fest steht, dass die Mannschaft am Dienstag mit einem Charterflug von Frankfurt nach Billund und von dort weiter in den Spielort Kolding reisen wird. Vor Ort wird es gleich einen Corona-Test geben. Bis zu dessen Ergebnis bleiben die Mannschaft, Trainerstab und Betreuer in Isolation, danach geht es in die „Blase“ im Mannschaftshotel.

Nicht mit im Flieger nach Dänemark wird am Dienstag Bundestrainer Henk Groener sitzen, dessen CT-Wert nach seiner vor zwei Wochen erlittenen Corona-Infektion noch nicht so ist, dass zur Mannschaft stoßen darf. „Wir haben die Hoffnung, dass er vielleicht zum ersten Spiel am Donnerstag gegen Rumänien mit vor Ort ist“, sagte Kromer: „Die Trainer Alexander Koke und André Fuhr sowie das Gespann aus Maren Baumbach und Debbie Kljin bereitet die Mannschaft bis jetzt sehr gut vor. Wir wissen noch nicht, wer dem Donnerstag auf der Bank sitzen wird.“

Koke (41), der seit März Co-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft ist, sprach von einer „turbulenten Vorbereitungswoche“, denn anfangs war der Doktor der Sportwissenschaft an der Uni Halle wegen eines Corona-Falls an der Universität selbst in Quarantäne, ist erst seit Donnerstag wieder bei der Mannschaft. „Henk und ich haben das aus der Entfernung gesteuert“, sagt Koke, früher Bundesligaspieler unter anderem in Lemgo. Der Fokus im Training lag laut Koke auf „flexibler Abwehr und Gegenstoßspiel - das was unser Spiel auszeichnet.“

Insgesamt war Koke sehr zufrieden mit der bisherigen Lehrgangswoche: „Ich habe vor der Abreise ein gutes Gefühl, denn die Mannschaft machte einen fokussierten, motivierten und engagierten Eindruck. Ich hoffe, dass die Spielerinnen trotz aller Widrigkeiten in diesen EM-Tunnel kommen, denn wir alle wissen, dass noch mehr besondere Situationen kommen werden. Wir stellen uns diesen und wollen das Beste draus machen.“

Neben Koke ist auch Axel Kromer in permanentem, Kontakt mit Henk Groener: „Er fühlt sich gut, ist sehr motiviert und will natürlich so schnell wie möglich zum Team. Ich rechne damit dass er während der EM dazustoßen wird. Wir alle wünschen uns, dass er kommt. Alex und Andre haben sich sehr gut eingespielt, und man spürt das Vertrauen der Mannschaft in beide.“

Zwischen Isolation am Dienstag und erstem EM-Spiel am Donnerstag steht für die DHB-Auswahl noch eine Trainingseinheit in Kolding am Mittwoch auf dem Programm. Außer für Training und Spiele darf die Mannschaft das Teamhotel nicht verlassen, lebt also in der „Blase“ - und für die gibt es laut Kromer klare Vorgaben und Beschränkungen, was Abstand und weitere Hygienestandards betrifft. Dass die EM für die deutsche Mannschaft nun mit Spielen im dänischen Kolding und nicht im norwegischen Trondheim startet, beschäftigt Kromer und die Spielerinnen weniger: „Es ist doch egal, wo die Mädels in der Bubble sind und dann mit dem Bus zur Trainingshalle und Spielhalle fahren. Und auf dem Weg dorthin ist es egal, ob da norwegische oder dänische Bäume stehen.“

Großes Lob zollt Kromer der EHF und dem dänischen Verband für die bisherige Unterstützung in nicht einfachen Zeiten. Zudem habe man sich auf das große Orga-Team beim DHB immer verlassen können, als auf neue Spielorte und weitere dynamische Entwicklungen reagiert werden musste. 

Für Alexander Koke, ebenfalls Co-Trainer der männlichen U18, kam ebenfalls vieles anders als geplant: „Ich war davon ausgegangen, dass ich bei meinem ersten großen Turnier mit der Frauen-Mannschaft assistiere und Henk zuarbeite, jetzt wartet eine Riesenherausforderung. Ich gehe alles lösungsorientiert an, und verspüre das Vertrauen von Seiten der Mannschaft. Wir haben ein tolles Team ums Team herum, das ist eine tolle Basis für die Zusammenarbeit und macht die Rolle einfacher für mich. Bisher funktioniert alles sehr gut.“

Mit Blick auf die weiteren Vorrundengegner Norwegen am Samstag und Polen am Montag sieht Koke ganz klar den Blick auf den Start: „Wir haben uns bislang nur mit dem Rumänienspiel beschäftigt, ein Sieg kann viel Selbstvertrauen für den Rest des Turniers bringen. Wir blicken aber nie zu weit nach vorne, nach Rumänien kommt Norwegen, dann Polen - aber erst einmal müssen wir unseren gesamten Fokus auf Rumänien richten.“

(BP)

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