Dank Maidhof und Fans zu Remis gegen Belarus
Julia Maidhof konnte in dem umkämpften Spiel 10 Tore erzielen. - Foto: Marco Wolf
10.10.2021 A-Frauen

Dank Maidhof und Fans zu Remis gegen Belarus

Weiter ungeschlagen in Trier / Deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit 24:24-Thriller im zweiten Qualifikationsspiel zur EHF EURO 2022

Zehn Tore von Julia Maidhof, elf Paraden von Katharina Filter – und dennoch musste sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit nur einem Punkt zufriedengeben. Am Sonntagabend gab es im zweiten EM-Qualifikationsspiel in Trier ein 24:24 (12:13) gegen Belarus. 657 Fans in der Arena Trier peitschten die deutsche Mannschaft vor allem in der Schlussphase nach vorne.  

Damit liegt die deutsche Mannschaft in der Tabelle der Gruppe 3 mit 3:1 Punkten einen Zähler hinter den Niederlanden, die am Sonntag einen 35:14-Auswärtssieg in Griechenland feierten. Am Donnerstag hatte Deutschland mit 36:10 gegen Griechenland gewonnen. Belarus feierte damit den ersten Punkt gegen eine DHB-Auswahl nach der EM 2008.

Die EM-Qualifikation wird im März mit dem Doppelpack gegen die Niederlande fortgesetzt, zum Abschluss im April folgen die beiden Auswärtsspiele in Belarus und Griechenland. Die jeweiligen Gruppensieger und Gruppenzweiten qualifizieren sich für die EM 2022 in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien – die letzte mit 16 Teilnehmern. Direkt qualifiziert neben den drei Gastgebern ist nur Europameister Norwegen. 

Gegen kämpferische und physisch starke Weißrussinnen kam die deutsche Mannschaft nur schwer ins Spiel. Im Angriff wurden zu viele Chancen gegen die bestens aufgelegte Torfrau Valiantsina Vaitulevich vergeben, in der Abwehr fand Belarus immer Lücken – so lag die deutsche Mannschaft vor der Pause meist in Rückstand.  

Bundestrainer Henk Groener wechselte früh, brachte Xenia Smits für Kapitänin Emily Bölk und tauschte auch Torfrau Dinah Eckerle gegen Katharina Filter – und deren Paraden sorgten nach dem 9:11 dann für die zwischenzeitliche Wende, auch weil sich Julia Maidhof als sichere Siebenmeterschützin erwies. Dennoch gingen die Gäste mit einem 13:12-Vorsprung in die Kabine.  

Aber dann kam die Zeit von Katharina Filter. Die Torfrau vom Buxtehuder SV wurde zum Turm in der Schlacht. Als Julia Maidhof im Nachwurf eines Siebenmeters zum 18:17 traf, war es die erste deutsche Führung nach der Pause, die Amelie Berger sogar auf 19:17 ausbaute. Danach hätte sich die DHB-Auswahl absetzen können, war im Angriff aber zu hektisch. 

Als Belarus acht Minuten vor Schluss mit 22:20 vorne lag, glich die Linkshänderin von der SG BBM Bietigheim mit ihren Treffern sieben und acht aus – beide per Siebenmeter. Und Maidhof hatte noch lange nicht genug: Quasi im Alleingang glich sie noch zweimal die Gästeführung aus – mit einem 24:24 ging es in die letzte Spielminute. Auszeit Deutschland, noch 27 Sekunden, letzter deutscher Wurf abgeblockt, dann abgepfiffen. Auszeit Belarus, aber nur noch eine Sekunde. Wurf geblockt, Abpfiff. Belarus feiert einen überraschenden Punkt, die deutschen Spielerinnen sind eher geknickt als erfreut.  

Das nächste Länderspiel der DHB-Frauennationalmannschaft ist am 7. November der Test gegen den Olympiazweiten Russland im Rahmen vom „Tag des Handballs“ im PSD Bank Dome in Düsseldorf (Karten unter www.dhb.de/tickets). Mitte November startet dann die finale Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Spanien, die am 2. Dezember in Spanien startet. Die deutsche Mannschaft trifft in der Vorrundengruppe E auf Ungarn, Tschechien und die Slowakei. 

In Trier wahrten deutsche A-Nationalmannschaften derweil ihre weiße Weste. Zum zehnten Mal trat ein deutsches Team in der Arena Trier an, das 24:24 gegen Belarus war das zweite Remis nach dem 28:28 gegen Schweden im November 2016. Alle übrigen acht Partien wurden gewonnen.  

Im Vergleich zum 36:10-Rekordsieg gegen Griechenland am Donnerstag ebenfalls in Trier hatte Bundestrainer Henk Groener die Mannschaft auf zwei Positionen verändert: Für Maren Weigel und Johanna Stockschläder standen Selina Kalmbach und Annika Ingenpaß im DHB-Kader.

In Trier: Deutschland – Belarus 24:24 (12:13) 

Deutschland: Eckerle, Filter; Kalf (2), Berger (4), Grijseels (1), Kalmbach (1), Schmelzer (2), Thomaier, Smits (1), Stolle (1), Bölk, Degenhardt, Maidhof (10/7), Lauenroth (2), Schulze 

Beste Werferin Belarus: Vasileuskaya (5) - Zeitstrafen: Deutschland 8 Minuten (Stolle, Bölk, Maidhof, Schulze), Belarus: 10 Minuten, Siebenmeter: Deutschland 10/7, Belarus 2/2  

Zuschauer in Trier: 657 - Schiedsrichter: Vranes/Wenninger (Österreich)  

(BP)

Der Video-Spielbericht zu #GERBLR

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