Das Tor zur WM steht ganz weit offen
Emily Bölk führte die deutschen Frauen in Portugal zum Hinspiel-Sieg. - Foto: Federecao de Andebol de Portugal
17.04.2021 A-Frauen

Das Tor zur WM steht ganz weit offen

Deutsche Frauen-Nationalmannschaft gewinnt Hinspiel der Weltmeisterschafts-Play-offs mit 32:27 in Portugal - Rückspiel am Dienstag in Hamm live auf Sport 1

Sechs Debütantinnen inklusive der besten Torschützin, ein Jubiläumstor, eine Interimskapitänin und mit einer souveränen Leistung ganz klar auf Kurs Weltmeisterschaft: das war der Samstagabend in Zahlen für die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft. Mit dem 32:27 (17:10)-Auswärtserfolg gegen Portugal in Luso hat sich die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener eine optimale Ausgangslage für das Rückspiel am Dienstag (17.30 Uhr, live auf Sport 1) in Hamm geschaffen.

Beste Werferin war Johanna Stockschläder von Borussia Dortmund, die erst einen Tag vor dem Abflug nach Portugal zur Mannschaft gestoßen war und in ihrem ersten Länderspiel gleich acht Mal traf. Ein historischer Abend war die Partie zudem für Rechtsaußen Marlene Zapf (TuS Metzingen), deren sechster Treffer zum zwischenzeitlichen 29:24 ihr 200. Länderspieltor war.

Mit einem Durchschnitt der Start-Sieben von genau 50 Länderspielen ging die DHB-Auswahl in den Debütantinnenball. Linksaußen Stockschläder war in ihrem ersten Länderspiel von Beginn an dabei und markierte bereits vor der Pause vier ihrer acht Tore, gleich im zweiten deutschen Angriff glückte der 26-Jährigen der erste Treffer ihrer sehr jungen Länderspielkarriere. In ihrem zweiten Länderspiel führte Mareike Thomaier (Bayer Leverkusen) von Beginn an Regie, Interimskapitänin war Emily Bölk (FTC Budapest).

Nach einem anfänglichen Abtasten und trotz einiger vergebener Möglichkeiten war es dann vor allem ein energischer Zwischenspurt von Marlene Zapf, die mit einem Dreierpack von 8:6 auf 11:6 erhöhte. Portugal, das über fünf Minuten auf sein erstes Tor warten musste, kämpfte sich dann zwar auf 10:13 heran - vor allem dank der Paraden von Torfrau Isabell Gois (Neckarsulm) und der Treffer von Mariana Lopes (Leverkusen). Aber unter anderem die ersten beiden Länderspieltore von Kreisläuferin Annika Ingenpaß (HSG Bad Wildungen) sorgten für den beruhigenden 17:10-Vorsprung zur Pause - zu dem die beiden Außen Zapf und Stockschläder alleine neun Treffer beigesteuert hatten.

Nach nur drei Minuten war die Messe dann endgültig gelesen, die Portugiesinnen gingen mit der siebten Feldspielerin volles Risiko - und zweimal in kürzester Zeit traf Mia Zschocke ins leere Tor - beim 21:11 war der Vorsprung erstmals zweistellig. Auch wenn den Gastgeberinnen dann vier Treffer in Folge zum zwischenzeitlichen 15:21 gelangen, geriet der deutsche Erfolg nicht mehr in Gefahr - Portugal kam beim 25:29 (55. Minute) allerdings nochmals in Schlagdistanz.

Mitte der zweiten Hälfte und nach fünf abgewehrten Bällen hatte Torfrau Dinah Eckerle dann auch Feierabend, nach Stockschläder und Ingenpaß kam auch Katharina Filter vom Buxtehuder SV zu ihrem Länderspieldebüt. Und Filter wehrte in der Schlussphase, als Portugal verkürzte, einige wichtige Würfe ab - und spätestens mit dem Doppelschlag zum 31:26 war das Thema endgültig durch.

Wie Deutschland haben auch Slowenien, Serbien, Rumänien, Schweden, Russland, Montenegro und Ungarn ihre Hinspiel der WM-Play-offs gewonnen, die Partien Österreich gegen Polen und Tschechien gegen die Schweiz endeten Remis. Am Dienstag und Mittwoch finden die Rückspiele statt.

In Luso/POR: Portugal - Deutschland 27:32 (10:17)
Deutschland: Eckerle (5 Paraden), Filter (5 Paraden); Zapf (7/3), Kalmbach, Thomaier, Smits (2), Stolle (1), Zschocke (3), Bölk (3), Weigel (1), Degenhardt, Franz, Behrend (2), Schulze (1), Stockschläder (8), Ingenpaß (4)
Portugal: Gois (5 Paraden), J. Ferreira (2 Paraden); Lopes (6), Gouveia (1), Marques Santiago (1), Monteir (4), Rodrigues Sabino (2), Correia Tavares, Soares (5/3, da Silva Perreira (1), da Silva Lima (3), Cabral (1), Fernandes, Gomes (1), Sousa (2), Goncalves
Schiedsrichter: Carmaux, Mursch (FRA), Siebenmeter: Deutschland: 3/3- Portugal 4/3 (Monteiro verwirft): Strafminuten: Deutschland 8 Minuten (Bölk/4, Zschocke, Stolle), Portugal 6 Minuten (Fernades/4 Minuten, Rodrigues).

Die übrigen Hinspielergebnisse der WM-Play-offs:
Slowenien Island 24:14
Ukraine - Schweden 14:28
Slowakei - Serbien 19:26
Rumänien - Nordmazedonien 33:22
Tschechien - Schweiz 27:27
Türkei - Russland 23:35
Österreich - Polen 29:29
Montenegro - Weißrussland 29:23
Ungarn - Italien, 46:19

(BP)

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