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Es kommt auf Emotionalität und Teamgeist an – die Stimmen vor den Doppel-Länderspielen GERCRO

25.10.2019

Sie waren gemeinsam in Zagreb, nun steht für die Frauen- und die Männer-Nationalmannschaft das nächste Doppel-Länderspiel gegen Kroatien an. Vor fast 10.000 Fans in der ausverkauften TUI-Arena spielen am Samstag um 14.30 Uhr Uwe Gensheimer & Co, um 17.30 Uhr folgen die Frauen. Was die beiden Trainer und Kapitäne vor dem Tag des Handballs zu sagen hatten – hier die Stimmen aus der heutigen Pressekonferenz in Hannover:

Männer-Bundestrainer Christian Prokop:

Zur Vorfreude auf eine volle Halle: Wir freuen uns auf eine tolle Kulisse in Hannover mit 9967 Zuschauern. In Kroatien hatten wir eigentlich mit mehr Zuschauern gerechnet, so können wir auch den kroatischen Spielern aus der Bundesliga morgen eine volle Halle präsentieren.

Zum Hinspiel am Mittwoch (26:25-Sieg für Deutschland): In Zagreb haben wir wichtige Erkenntnisse sammeln können, zum Beispiel, was unsere starke Verteidigung der kroatischen Kreisläufer durch Hendrik Pekeler und Johannes Golla betrifft. Wir haben phasenweise unser Tempospiel aufgezogen und uns einen deutlichen Vorsprung herausgespielt. Dann haben wir allerdings zu überhastet einige Bälle verloren, Kroatien hat das Spiel mit einem 6:0-Lauf gedreht, aber schließlich haben wir wieder zu unserer Ruhe und Klarheit gefunden und gewonnen, wobei der Sieg sogar noch höher hätte ausfallen können.

Zu den Schlüsseln für das morgige Spiel: Im zweiten Spiel wird es nun vor allem auf Emotionalität und Teamgeist ankommen, wenn wir gerade in der Defensive wieder alles so investieren, können wir gewinnen. Wir müssen unsere richtige Mentalität zeigen und Feuer entfachen, gleichzeitig aber auch entschlossen und geduldig sein.

Zur Personalsituation: Patrick Wiencek wird am Samstag nicht auflaufen, wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen, da er noch nicht wieder hundertprozentig fit ist. Aber es ist ein tolles Zeichen, dass er bei der Mannschaft ist und das Team unterstützt. Er hat sich bereits mit Pekeler und Golla über die Deckung ausgetauscht. Auch Luca Witzke kehrt nach seiner Behandlung wieder zur Mannschaft zurück, wird aber ebenfalls nicht spielen können. Ansonsten sind alle fit.

Zur Rollenverteilung im zentralen Rückraum: Auf der Spielmacherposition sind wir derzeit leider von einigen Ausfällen gebeutelt, wie Tim Suton, Marian Michalczik, Simon Ernst oder auch Martin Strobel. Daher ist Fabian Wieder momentan derjenige, der mit seiner Kreativität, Übersicht und der Fähigkeit ein Spiel zu lesen, die meisten Anteile erhält – auch morgen.  Auch Paul Drux wird seine Spielzeiten bekommen, Kai Häfner wird auf der Position ebenfalls reinrotieren – und Witzke ist ein Perspektivspieler.

Kapitän Uwe Gensheimer:

Zu seinem morgigen Geburtstag: Bei meinem 33. Geburtstag morgen werde ich die größte Geburtstagsparty haben, die ich je geschmissen habe. Danke, DHB für die vielen Gäste! Ich bin gespannt, ob sich die Fans etwas einfallen lassen. Für mich ist es aber nicht das erste Mal, dass ich bei einem Lehrgang Geburtstag feiern darf oder muss, das bin ich gewohnt. Aber so viele Gäste hatte ich noch nie.

Zum bisherigen Lehrgang: Wir haben die gesamte Lehrgangswoche sehr fokussiert gearbeitet. Beim ersten Spiel haben wir die Aufgaben in der Deckung sehr gut gelöst und auch im Angriff eine ansprechende Leistung gezeigt. Kroatien ist keine Laufkundschaft, sondern ein Spitzenteam und bei jedem Turnier immer ein Kandidat fürs Halbfinale. Im zweiten Spiel wollen wir uns weiter verbessern und speziell viele Kleinigkeiten automatisieren.

Frauen-Bundestrainer Henk Groener:

Zur Lage nach dem 21:21 im Hinspiel: Nach dem Spiel gab es große Unzufriedenheit in der Mannschaft, weil wir nicht abgerufen hatten, was wir können, speziell, was das Umschalten von Abwehr zu Angriff betrifft. Zudem waren wir im Angriff zu drucklos. Wir haben darüber gesprochen und alles ausgewertet, morgen wollen wir das besser umsetzen. Wir wollen die Zweikämpfe aggressiver angehen, schneller und druckvoller nach vorne spielen und auf die Lücken gehen. In Zagreb haben wir zweimal mit vier Toren geführt, dann aber nachgelassen und uns nicht belohnt, das soll morgen anders werden.

Den Stellenwert der morgigen Partie in der WM-Vorbereitung: Es wird ein tolles Erlebnis werden, vor 9967 Zuschauern zu spielen, gleichzeitig ist die Partie natürlich wieder richtungsweisend für die WM in Japan. Wir wollen den Fans auf jeden Fall ein unterhaltsames Spiel bieten.

Kapitänin Kim Naidzinavicius:

Zu ihrem 100. Länderspiel morgen: Die Zahl hat natürlich eine große Bedeutung, aber eigentlich wollte ich diese Marke früher schaffen, aber da kamen ja bekanntlich einige Verletzungen dazwischen. Aber dadurch ist die Vorfreude sogar noch größer.

Die Bedeutung der Partie mit Blick auf die WM: Die Erwartungen sind sehr hoch, weil wir in Kroatien nicht gezeigt haben, was wir können. Wir haben nicht mehr viele Testmöglichkeiten vor der WM, daher müssen wir das Spiel nutzen. Und zudem ist es natürlich etwas Besonderes vor so vielen Fans zu spielen, vielleicht können wir ja einige Leute dazu bewegen, in Zukunft zu einem Frauen-Länderspiel zu kommen, denn die meisten kommen ja sicher wegen der Männer.

Zur Lehrgangswoche gemeinsam mit der Männer-Nationalmannschaft: Viele von uns kannten ja auch schon einige von den Männern, da war die Kommunikation einfach. Wir haben die Jungs vor allem über Japan ausgefragt, weil die ja letztes Jahr schon da waren. Ich hoffe, dass wir von ihren Erfahrungen profitieren können.

(BP)