Frauen vor dem Spiel in Kroatien: Lange nicht mehr gesehen
Alicia Stolle und die DHB-Frauen setzten sich im Juni gegen Kroatien durch. - Foto: Sascha Klahn
22.10.2019 A-Frauen

Frauen vor dem Spiel in Kroatien: Lange nicht mehr gesehen

Bereits im Juni spielten die Kroatinnen gegen Deutschland - und verpassten die WM - die Mannschaft befindet sich im Umbruch

Gegen kein anderes Team hat die DHB-Frauennationalmannschaft in diesem Jahr häufiger gespielt als gegen die Kroatinnen. Die heutige Partie in Hannover ist bereits der vierte Vergleich anno 2019. Im Juni trafen beide Mannschaften in den Play-offs für die WM 2019 in Japan aufeinander. Im Hinspiel in Koprivnica tat sich das Team von Bundestrainer Henk Groener schwer und kam nur zu einem 24:24, mit dem 25:21-Erfolg im Rückspiel in Hamm/Westfalen buchte die deutsche Mannschaft das WM-Ticket. Am Mittwoch folgte dann Teil eins des Länderspiel-Doppelpacks in Zagreb.

In der Geschichte der WM-Qualifikationen war das diesjährige Duell bereits die dritte Auflage dieser Konstellation: Bereits 2001 standen sich beide Teams gegenüber, nach einem 20:24 im Hinspiel sicherte sich die DHB-Auswahl mit einem 25:18 in Sindelfingen das WM-Ticket. 2003 gab es das gleiche Duell, dieses Mal gewann Deutschland das Heimspiel 25:22 nach einem 24:24 in Kroatien. Zudem standen sich Deutschland und Kroatien beim Olympia-Qualifikationsturnier 2008 gegenüber, als die DHB-Auswahl sich mit 22:16 das Ticket nach Peking sicherte. Und auch das letzte Duell bei einem Großturnier gewann Deutschland - mit einem 26:24 beendete das DHB-Team in Varazdin den Hauptrunden-Traum des EM-Gastgebers von 2014.

Insgesamt ist die deutsche Bilanz gegen Kroatien sehr positiv: Die Partie in Hannover ist der 31. Vergleich. In den bisherigen 29 Partien vor dem Hinspiel am Mittwoch in Zagreb (nach Redaktionsschluss) gab es 20 deutsche Siege, vier Remis und nur fünf Niederlagen bei einer Tordifferenz von 747:667. Das letzte Duell vor den beiden Partien in der WM-Qualifikation gewannen allerdings die Kroatinnen bei einem Testturnier im heimischen Umag in 2015 mit 27:24.

Beide Mannschaften haben eine Gemeinsamkeit, denn beide befinden sich im Umbruch. „Unser Ziel ist die EM-Qualifikation, und 2020 wollen wir unter die ersten Acht. Wir haben viele Talente, und sind auf dem richtigen Weg“, sagte Sostaric nach der Niederlage in Hamm: „Wir haben fast nur Spieler aus der kroatischen Liga, das Niveau dort wird aber besser. Wir wollen uns weiterentwickeln.“ Die ersten beiden Spieltage der EM-Qualifikation geben dem Trainer Recht: In der Gruppe mit EM- und WM-Titelverteidiger Frankreich gelangen zwei deutliche Erfolge gegen Island (29:8) und in der Türkei (30:21), der Weg zur EURO scheint also nur noch Formsache.

Zahlreiche kroatische Topstarts wie Torfrau Jelena Grubisic (CL-Siegerin 2016 mit Bukarest und MVP des CL-Finalturniers) oder die mehrfache Champions-League-Torschützenkönigin Andrea Kobetic (früher Penezic), die im Mai mit den Ungarinnen aus Siofok den EHF-Pokal gewonnen hat, spielen zwar noch für ihre Klubs, aber nicht mehr im Nationalteam. So kam der 16. Und letzte Platz bei der EM 2018 in Frankreich nicht überraschend. In Hannover wird Kroatien in einer ungewohnten Formation antreten - denn im Gegensatz zu den Männern ist aktuell keine „internationale Woche“. Somit kann Sostaric nur auf Spielerinnen von kroatischen Klubs zurückgreifen, Spielerinnenwie Torfrau Ivana Kapitanovic, die bei Metz Mannschaftskameradinnen von Xenia Smits ist, Siofoks Kreisläuferin Katarina Jezic oder Valentina Blazevic und Ivana Dezic von Pogon Stettin (Polen) fehlen heute.   

(BP)

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